Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
Vom Netzwerk:
wir müssen endlich etwas unternehmen. Auch ich werde durch das Rumsitzen hier langsam ganz verrückt! – Also, du bist sicher, dass sich der geklaute Gegenstand im Palast befindet?«
    »Wo sollte Zaidon ihn sonst verstecken?«, fragte Sheila. »Das Ding muss eine ziemlich große Bedeutung für Atlantis haben. Er hat es bestimmt in seiner Nähe, um darauf aufzupassen.«
    »Was könnte es nur sein?«, grübelte Mario. »Was ist so wichtig für Atlantis?«
    »Wasser? Energie? Nahrung?«, schlug Sheila vor.
    »Atlantis hat schon eine ausgefeilte Technik«, sagte Mario. »Wenn man bedenkt, dass wir uns sechstausend Jahre zurück befinden.«
    Sheila nickte. »Für technische Dinge ist Zaidon Spezialist. Ganz sicher setzt er dafür auch den Weltenstein ein. Immerhin hat er es mit dem Stein auch geschafft, aus einem Wal ein U-Boot zu machen.«
    »Vielleicht geht es tatsächlich um Energie«, sagte Mario. »Womit wird der Palast geheizt? Zaidon will im Winter bestimmt nicht frieren.«
    »Deswegen will ich mich ja im Palast umschauen«, erklärte Sheila. »Wir müssen uns auch die Gärten ansehen. Die Früchte. Ob sie im normalen Rhythmus reifen oder ob da etwas ist, was sie schneller wachsen oder größer werden lässt. So eine Art Wachstumsbeschleuniger oder ein Superdünger.«
    »Atlantis ist nicht gerade riesig«, überlegte Mario. »Ob die Stadt sich selbst versorgen kann? Oder ob man Lebensmittel aus anderen Ländern einführt? Das müsste Fenolf als Wesir eigentlich wissen.«
    »Vielleicht weiß das auch Talita«, sagte Sheila. »Beim Muschelnsuchen hat sie bestimmt gemerkt, ob regelmäßig fremde Boote oder Schiffe im Hafen anlegen. Und Saskandra müsste uns ebenfalls einiges über Atlantis erzählen können, sie hat in den vielen Jahren sicher eine Menge erlebt.«
    »Würdest du Saskandra fragen?«, bat Mario. »Ich glaube, du kommst besser mit ihr zurecht. Wenn ich in ihrer Nähe bin, lässt sie garantiert gleich wieder einen ihrer merkwürdigen Sprüche los. Und ich habe momentan echt keine Lust auf düstere Prophezeiungen.«
    Sheila lächelte. »Klar, mach ich, kein Problem.«
    »Gut.« Mario sah erleichtert aus. »Und ich werde mich bei Talita erkundigen. – Oder stört dich das?«, fügte er vorsichtig hinzu.
    Sheila wurde rot. »Nein, schon in Ordnung.« Sie schämte sich wegen ihrer dummen Eifersucht vorhin.
    »Frieden?«, fragte Mario grinsend und streckte die Hand aus.
    »Frieden.« Sheila schlug ein.
    Saskandra schlief, als Sheila auf Zehenspitzen den Raum betrat. Die Seherin lag auf dem Bett und hatte sich zur Wand gedreht. Die bunte Decke war ihr über die Hüfte gerutscht und halb auf den Boden gefallen. Sheila zögerte, dann hob sie die Decke aufund legte sie vorsichtig wieder über Saskandra, um die alte Frau nicht zu wecken. Als sie den Raum verlassen wollte, rief Saskandra sie zurück.
    »Sheila?«
    Sheila schluckte. »Ja, ich bin’s. Ich wollte Euch nicht aufwecken, es tut mir leid.«
    Die Seherin drehte sich um. »Komm her.«
    Sheila trat an ihr Bett. Saskandra griff nach ihren Händen und drückte sie.
    »Du bist bedrückt und voller Ungeduld«, murmelte sie.
    Sheila nickte. Dann besann sie sich, dass Saskandra ihre Reaktion nicht sehen konnte. »Ja, das stimmt«, sagte sie.
    »Ich kann zwar nicht sehen, aber gut hören«, meinte Saskandra. »Ich höre sogar deine Sorgen. Dein Herz ist schwer wie ein Fels auf dem Meeresgrund.«
    »Ach, Saskandra.« Sheila seufzte. In diesem Moment hätte sie sich am liebsten der Seherin anvertraut und ihr alles erzählt: dass sie aus der Zukunft kamen und Irden ihnen einen schwierigen Auftrag gegeben hatte.
    Saskandra setzte sich auf, ohne Sheilas Hände loszulassen. Sheila nahm neben ihr Platz. Saskandras welke Finger streichelten jetzt ihren Arm.
    »Du kommst von weit her«, sagte Saskandra. »Mit ›weit‹ meine ich keine Seemeilen, sondern Seelenmeilen. Du lebst in einer Welt, in der alles geregelt ist und in der für Prophetinnen wie mich kein Platz ist. Trotzdem kannst auch du ein wenig hören, wenn es nicht zu laut ist um dich herum.«
    Sheila war verunsichert. Saskandra sprach in Rätseln. Was meinte sie mit »hören«? Sollte das bedeuten, dass auch Sheila hellseherische Fähigkeiten besaß?
    »Dich und Mario, euch verbindet ein unsichtbares Band«, redete Saskandra weiter. »Du hast seinen Ruf gehört, als er in Talana war, und du bist ihm gefolgt.«
    Sheila stockte der Atem. »Woher – woher wisst Ihr das?«
    »Ich höre, mein Kind, ich höre«,

Weitere Kostenlose Bücher