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Die Rumplhanni

Die Rumplhanni

Titel: Die Rumplhanni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Christ
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Simmerl.« Das tut er. Dann lehnt er sich an die Stalltür und schaut zu, wie die Körnl und Spelzen zur Tenne hinausfliegen. Mittendrin aber kommt's verhalten von seinen Lippen: »Hanni!« – »Simmerl?« – »Jetz san ma firti.« – »Ja.« – »Jetz hoaßt's geh.« – »Und mi laßt hänga!« – Sie lehnt den Besen ins Eck und räumt umständlich die Rechen und Gabeln zusammen.
    »Hanni!« – »Was möchst?« – »I muaß di pfüatn ...« – »Und i steh da – im Dreck.« – »Was kann i dafür? – Was soll i denn macha!« – »Hättst mi net ogrührt ...« – »Bal ma oans gern hat ...« – »Aha. Zum Drokriagn!« – »I hab di net drokriagt ...« – »Aber unglückli gmacht!«
    Der Simmerl lehnt langsam den zweiten Torflügel an, so daß es ganz dunkel wird in der Tenne. »Was? Unglückli? I? Di? Wia nachher?« Die Hanni fängt leise zu weinen an. »Ja ... wia nachher ... weil i dahäng ... am Kreiz! A so ...« – »Was sagst du?« – »Jawoi! Gwiß und wahrhaftig!« – »Vo mir?...« – »Frag net so dumm! – Dees woaßt du guat selber!« – »I! Da bin i mir gar nixn ...« – »Aha. Möchst di weggaschraufa ...« – »Und i sag, es ko net sei ...« – »Dees sagt a jeder.« – »Da muaß scho a anderner ...«
    Die Hanni fährt in die Höh: »Du! Mach mi net harbisch, sag i! Sinst geh i auf der Stell zu de Altn ...« – »Hanni!« – »Dees konnst dir nachher scho denka ...« – »Dees werst dir überlegn!« – »Da überleg i gar nixn! I red ganz oafach!« Der Simmerl tappt ihrer Stimme nach. »I sag ja nixn, Hanni. I bekenn mi ja ... « – »Aha. Vor meiner. Aber vor dein Vatan ...« – »Bekümmert di net ...« Er sucht sie im Dunkel. »I mach's recht, Hanni. I bekenn alls.« – »Werd viel fürguat sein!« – »Der Alt muaß sorgn ...« – »Der werd a Freud habn!« – »Ja no ...« – Die Hanni drückt sich ausweichend in einen Winkel. »I muaß halt geh –«, sagt sie; »anorts hi, wo mi neamd kennt.« – »Zu was denn? – I richt's ja.« – »Moanst, i laß mi oschaugn!« – »Koa Mensch schaugt di o!« – »Aha. Grad mitn Fingern deutn s' auf oan! Mir woaß's ja no – bei der Sixnkathl!« Der Simmerl tappt nach ihren Armen. »Dessell is aa grad der Besenbinderhausl gwen ...« – »Mhm! Du moanst, dei Geldsack stopft an Leutn 's Mäu zua! Da werst di aber stimma!« – »Geh, hör jetz auf ...« – »Und mi machst aa net staad mit dein Geld ... daß d' es woaßt!« – Er umfaßt sie. »I bin ja net abgeneigt ...« Sie wehrt leise ab. »Zu was eppan?« – »Daß i di heirat ...« – »Dees sagt a jeder ...« – »Wann i dir's für gwiß hoaß!« – »Ja ja. Jetz, im Krieg, da is leicht, epps versprecha ...« – »Auf Ehr und Seligkeit, Hanni ...« – »Dees muaß si erscht weisen.« – »I gib dir's schriftli!« Er zieht sie ganz ins Dunkel. »Heunt no kriagst es schriftli ...« – »Und de Altn?...« – »Dees is mir gleich. Die müaßn staad sei ... und du aa ...« Er schließt und verriegelt den Torflügel. –
    Der Hauser hat die Ochsen gefüttert und getränkt. Jetzt geht er hinauf in die Schlafkammer, zieht den Schlüssel zu der alten, bemalten Truche aus dem Strohsack seines Eheweibs und schließt seufzend auf. Langsam nimmt er aus einem alten, zinnernen Bierkrug ein etlichs paar Silbertaler, sucht ganz zuunterst im Eck das Salbentiegerl von den wehen Augen seiner Liesl, nimmt den hölzernen Deckel ab und langt zwei Goldfuchsen daraus. Dies Geld also tut er in den Zugbeutel, der noch von dem alten Hauser, Gott hab ihn selig, in der Truche liegt, und schiebt's ein für den Simmerl. Darauf schließt er wieder ab, versteckt den Schlüssel und geht hinunter in die Stube. Sinnierend setzt er sich auf das lederne Kanapee und schaut seiner Rosina zu, wie sie weinend Schnitten um Schnitten von dem Brotlaib fetzt und in die irdene Suppenschüssel fallen läßt, Salz und Pfeffer drüberstreut und einen Büschel Schnittlauch dreinschneidet. Sie sagt nichts, er sagt nichts. Dann trägt die Hauserin ihre Schüssel hinaus in die Kuchel, gießt die Wassersuppe darüber und schmalzt und zwiebelt sie. Und mit beiden Händen faßt sie die dampfende Schüssel, fährt aus den Holzpantoffeln, damit sie nicht stolpern muß, und trägt also die Suppe barfuß in die Stube. Der Dreifuß steht schon auf dem gedeckten Tisch; vorsichtig hängt sie die Schüssel hinein und sagt dazu: »Lenz, geh, schaug, der Bua! Daß er si net versaamt.« Dazu weint sie heftig auf und

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