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Die Runen der Erde - Covenant 07

Die Runen der Erde - Covenant 07

Titel: Die Runen der Erde - Covenant 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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rasch: »Das ist die Mahdoubt. Sie dient Schwelgenstein. Und sie hat uns freundlich versorgt.«
    Mahrtiir betrachtete die Frau mit zusammengekniffenen Augen. »Sie dient? « Das klang überrascht. »Dabei ist sie ...« Er zögerte. »Sie hat etwas an sich, das ...« Dann schüttelte er den Kopf. »Vielleicht täusche ich mich.« An die Mahdoubt gewandt fügte er hinzu: »Ich erflehe deine Verzeihung. Meine Besorgnis hat mich irregeführt.«
    Stave schwieg; aber er verbeugte sich vor der älteren Frau, wie er sich vor Linden verbeugt hatte, und ehrte sie so trotz seiner Verletzungen.
    Die Mahdoubt jedoch ignorierte alle Männer. »Die Lady ist durstig«, sagte sie ärgerlich, als wolle sie irgendein Manko an Schwelgensteins Gastfreundschaft tadeln – oder an Linden. »Sie vernachlässigt ihre eigenen Bedürfnisse. Ist die Mahdoubt erfreut? Das ist sie nicht. Oh, sicherlich nicht. Aber es ist ihre Last und Gabe, Fürsorge zu gewähren, wo es daran mangelt.«
    Unter ihrem bunt zusammengestückelten Gewand zog sie eine Wasserflasche hervor, die sie Linden ohne weitere Umschweife hinhielt.
    Als Linden danach griff, fuhr die Mahdoubt fort: »Die Lady darf jetzt nicht säumen. Gefahr erwartet sie. Gefahr und Schmerz, sicherlich. Dennoch wird die Mahdoubt sie einen Augenblick länger aufhalten. Nur einen kleinen Augenblick.«
    Die ältere Frau trat nahe an Linden heran. »Höre auf sie, Lady«, verlangte sie flüsternd. »Die Meister wissen nicht, was sie tun.« Sie schien zu glauben, Stave und die anderen könnten sie nicht hören. »Noch weiß es die Lady.« Sie seufzte kummervoll. »Die Mahdoubt leider auch nicht.«
    Dann fuhr sie eindringlich flüsternd fort: »Dies weiß sie jedoch sicherlich. Sei in der Liebe vorsichtig. Sie kann irreführen. Auf ihr liegt ein Glanz, der das Herz an Vernichtung bindet.«
    Linden starrte sie an. »Wie meinst du das? Ich verstehe dich nicht.«
    Die Mahdoubt gab keine Antwort. Stattdessen wandte sie sich ab und ging davon. Als sie sich in Bewegung setzte, schien sie sich in Schatten zu hüllen, sodass sie fast augenblicklich verschwand.
    Sei in der Liebe vorsichtig?
    »Seltsam ...«, murmelte Mahrtiir, indem er der Frau nachsah. »Einen Augenblick lang – nur für einen Augenblick – ist es mir vorgekommen, als sähe ich an ihrer statt ein anderes Wesen. Aber nur ganz flüchtig. Das ist mir rätselhaft.«
    »Stave ...?«, fragte Linden, ohne ihre Frage in Worte kleiden zu können.
    »Sie ist die Mahdoubt«, erwiderte er gleichmütig. »Sie dient Schwelgenstein. Sonst ist nichts Gewisses über sie bekannt.«
    Mit einer Hand wies er auf die Treppe, forderte seine Gefährten auf, sie zu ersteigen.
    Linden versuchte, ihre Höhe abzuschätzen; doch sie war zu müde dafür ... und verstand zu wenig. Aber die Mahdoubt hatte ihr Wasser gegeben, und als sie reichlich davon getrunken hatte, begann sie, sich etwas erholt zu fühlen. Indem sie die Flasche an Liand weitergab, sagte sie seufzend: »Also gut. Ich bin bereit. Die Treppe kann nicht endlos sein.«
    Sie mussten lange aufsteigen, aber als der Haruchai die kleine Gruppe endlich in einen Seitengang führte, kamen sie mühelos voran; und wenig später sah Linden einen Lichtschein vor sich: nicht den unsteten Feuerschein von Fackeln oder das gelbe Leuchten von Öllampen, sondern blendend helles Tageslicht.
    Stave hatte sie auf eine Bastei im vorspringenden Bug von Schwelgenstein geführt; eine von Zinnen gekrönte Wölbung über dem Innenhof zwischen den Steintoren. Vor einer Lücke in der Brustwehr hing an Seilen dick wie Schiffstaue ein schmaler Lattensteg zwischen der Feste und dem Wachtturm. Auf beiden Seiten gespannte weitere Taue dienten als Brückengeländer und Handläufe.
    Ohne haltzumachen, ging Stave mit großen Schritten auf den Lattensteg hinaus. Nach kurzem Zögern folgte ihm Linden, die mit dem Stab das Gleichgewicht hielt und darauf vertraute, dass die Seilgeländer sie sichern würden.
    Als ihre Gefährten und sie die Hängebrücke überquert hatten, führte Stave sie an hohen Holzstapeln und Tonwannen mit Öl vorbei – die ersten Abwehrmittel von Schwelgenstein gegen die Dämondim – zu einer weiteren von Zinnen gekrönten hohen Bastei, die mehrere Ebenen über dem offenen Tor des Wachtturms lag. Von dieser Warte aus hatten sie einen weiten Blick über die Umgebung von Schwelgenstein: im Norden auf ein Gebiet mit frisch angesäten Feldern, im Süden und Westen auf die Hügel, die den Felsengrat von Schwelgenstein säumten,

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