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Die Runen der Erde - Covenant 07

Die Runen der Erde - Covenant 07

Titel: Die Runen der Erde - Covenant 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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ausgedörrt; in der Luft außerhalb der Klause hing ein Geruch von Rauch und Asche, als verbrenne hier mehr als nur Lampenöl und Fackeln.
    Jetzt wünschte sie sich, sie hätte Liand gebeten, außer Brot und Käse auch Wasser aus ihren Gemächern mitzunehmen. Sie hatte Staves Unterstützung gewonnen und Anele befreit. Der Stab in ihren Händen war beruhigend. Aber der Preis dafür ... Schwelgenstein war durch die Dämondim und den Weltübel-Stein bedroht, weil sie sich in die Vergangenheit gewagt hatte. Die Urbösen und Wegwahrer waren ihretwegen dezimiert worden, und viele Haruchai waren bereits gefallen. Ihre Widerspenstigkeit hatte ihr die Meister entfremdet. Und weil Stave sich für sie eingesetzt hatte, war er weit schlimmer verletzt worden, als es selbst durch Esmer geschehen war. Sie wünschte sich Wasser, um den Geschmack ihrer Misserfolge hinunterspülen zu können.
    Trotzdem stapfte sie weiter, folgte ihrem Führer ins unkartierte Labyrinth von Schwelgenstein.
    Anfangs wanderten ihre Gefährten und sie schweigend durch die Korridore. In diesem Teil von Schwelgenstein waren keine Vorkehrungen für Gäste getroffen worden: Es gab keine Öllampen, und die in weiten Abständen brennenden Fackeln ließen nur schwachen Rauchgeruch in der Luft zurück. Aber Stave, der den Weg kannte, schritt unbeirrbar aus.
    Liand jedoch wirkte zusehends unsicher, und sein Bedürfnis, etwas zu sagen, war fast mit Händen greifbar. Nachdem er sich geräuspert hatte, begann er verlegen: »Stave ... Ich weiß nicht, wie ich dich anreden soll. Bisher warst du für mich einer der Meister, aber dieser Titel erscheint mir jetzt ...« Er machte eine kurze Pause, »... unangemessen.«
    »Ich bin Stave«, antwortete der Haruchai. »Ich brauche keinen anderen Namen.«
    »Also gut.« Liand nahm einen neuen Anlauf. »Stave, ich wollte sagen ...« Er kämpfte noch etwas länger mit sich selbst, dann aber nahm er die Würde an, die Linden auf der Flucht aus Steinhausen Mithil an ihm bewundert hatte. Mit fester Stimme verkündete er: »Ich bedaure, schlecht von dir gedacht zu haben. Ja, und auch schlecht gesprochen. Dein Mut beschämt mich.«
    Stave zuckte leicht mit der Schulter. »Wir sind alle beschämt, du nicht mehr als ich ...« Er sah kurz zu Linden hinüber. »... und keiner von uns mehr als die Auserwählte, die nicht der Missbilligung der Meister hätte ausgesetzt werden dürfen.«
    Er schwieg, bis er seine Gefährten über eine Kreuzung mehrerer Korridore geführt hatte. Dann versicherte er dem Steinhausener: »Trotzdem brauchst du mich nicht zu fürchten. Ich habe meinen Platz an der Seite der Auserwählten beansprucht und werde ihn nicht wieder räumen.«
    »Daran zweifle ich nicht«, warf Mahrtiir schroff ein. »Du hast dir auch meine Achtung verdient, Stave von den Haruchai. Die Ramen werden nie mehr den Fehler machen, dich herabzusetzen.«
    Stave nickte, ohne sich dazu zu äußern.
    Ich habe meinen Platz beansprucht ...
    Linden kämpfte wieder mit Tränen. Sie fürchtete, sie würde niemals aufhören können zu weinen. Obwohl sie erst seit wenigen Tagen im Land war, brauchte sie schon so viel Vergebung ...
    Selbst Anele hatte sich geweigert, sich von ihr heilen zu lassen.
    Sie schritten weiter aus, und Linden wurde immer durstiger, als die Korridore von Schwelgenstein kein Ende nehmen wollten. Schließlich erreichten sie eine breite Treppe, die sich endlos in den dunklen Fels von Schwelgenstein emporzuschrauben schien.
    Am Fuß der Treppe erwartete sie eine stämmige Gestalt.
    Die nächste Fackel brannte ziemlich weit entfernt, doch trotz des herrschenden Halbdunkels erkannte Linden bald die Mahdoubt. Die von behaglicher Selbstzufriedenheit kündende Aura der älteren Frau war unverkennbar.
    Trotzdem schienen Schatten die Mahdoubt wie Nebelfetzen zu umgeben. Aber als sie sich mit ihren verblüffend unterschiedlichen Augen Linden zuwandte, war sofort der letzte Rest Unklarheit verflogen, durch ihre verdeckte Wärme verdunstet. Für Lindens Sinn für das Gesunde wurde sie jetzt sichtbarer als alle ihre Gefährten; deutlicher als der Stein der Korridore. Im Halbdunkel leuchtete die Mahdoubt, sprühte geradezu von Überfluss. Sie schien über eine persönliche Dimension zu gebieten, die gewöhnlicher und zugleich unergründbarer war als jeder andere Ort in Schwelgenstein.
    Mahrtiir kannte die Mahdoubt offenbar nicht und machte Anstalten, zwischen Linden und die ältere Frau zu treten, aber Liand hielt ihn am Arm fest, erklärte ihm

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