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Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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dem Stimmengewirr der etwa zwanzig Uvovo, die sich in der Versammlungshütte der Ausgrabungsstätte drängten, verständlich zu machen. »Aber gerade ist das Bild ausgefallen - wir bekommen hier nur Rauschen rein.«
    »Das ist Pech«, meinte Tomas. »Wir haben hier oben prima Empfang, aber ihr bekommt das Signal ja auch direkt von Monitorsat.«
    »Aye - weshalb wundert mich das nicht?«, sagte Greg, nahm von einem russischen Forscher einen Becher mit einem scharfen Gesöff entgegen und prostete ihm zu.
    »Nastrowje!«
    »Zum Wohlsein!«
    »Hey, was trinkst du da?«, fragte Tomas.
    »Das wüsste ich selbst gern«, krächzte Greg und schwelgte im rauchigen Nachgeschmack und der Wärme in seiner Kehle. »Schmeckt ein bisschen wie … geröstete Rinde oder so ähnlich. Ist aber gar nicht so übel. Also, weshalb rufst du mich mitten in einem historischen Ereignis an?«
    »Um dir mitzuteilen, dass du in Miss Macreadie eine Verehrerin gefunden hast, wie man so sagt.«
    »Was?«, sagte Greg überrascht; der Becher, den der Russe ihm aufgefüllt hatte, wäre beinahe übergeschwappt. »Woher willst du das wissen? - Hat sie dir das gesagt?«
    »Natürlich hat sie’s nicht direkt gesagt, aber als ich deinen Namen erwähnt habe, da hat sie so uninteressiert getan, als stünde ihr ›Ich will Greg‹ auf die Stirn geschrieben.«

    Greg musste lachen. »Also weißt du, deine Treffsicherheit in diesen Dingen liegt nicht gerade bei hundert Prozent.«
    »Mag sein, aber ich bin sicher, dass sie an dich denkt …«
    »Tomas, sie ist eine ehemalige Getunte«, sagte er. »Ich glaube, mit ihrem Intelligenzquotienten kann ich einfach nicht mithalten … Moment mal, das Bild ist wieder da. Wir sprechen uns später, o großer Kuppler!«
    »Okay, du darfst jetzt lachen, aber du wirst sehn, ich hab Recht. Vertrau mir …«
     
    Video (mittlere Funktionalität): Der Präsident, der Botschafter und ein ranghoher Militär schreiten eine Ehrengarde von dreißig Soldaten des Darien Freiwilligenkorps ab, die in Zweierreihen vor dem Hauptterminal des Gagarin-Raumhafens Aufstellung genommen haben. An der Seite spielt eine kleine Blaskapelle einen Marsch, während die drei Männer die Parade abnehmen und hin und wieder stehen bleiben, um ein paar Worte mit einem Korpssoldaten zu wechseln. Die DFK-Uniform ist ein eng anliegender feldgrüner Zweiteiler mit dunkelbrauner Bordüre, vervollständigt wird sie durch eine lindgrüne Kappe mit roter Kokarde und braune Handschuhe. Jeder Soldat trägt ein manuelles und ein Automatikgewehr, die auf Grundlage einer Technik des zwanzigsten Jahrhunderts Kugeln verschießen, während ein Standartenträger eine Zeremonialfahne mit dem Symbol des DFK trägt, das zwei überkreuzte Schwerter unter einer Planetenkugel darstellt.
     
    Lee Shan: Der Botschafter schreitet die Ehrengarde ab und bleibt hin und wieder stehen, um einen Soldaten nach seinem Namen zu fragen oder sich nach seiner Herkunft zu erkundigen. Botschafter Robert Horst ist ein sehr erfahrener Diplomat, der während der Blockade und bei der
nachfolgenden Befreiung von Prodas im Jahr 2259 zu Prominenz gelangte. Er war bei der Farplains-Geiselaffäre an den Verhandlungen mit den Tyat-Terroristen beteiligt und übernahm später den Posten des Erdsphäre-Delegierten beim kurzlebigen Weltenbund. In letzter Zeit spielte er eine Schlüsselrolle bei den konzertierten Versuchen, das Dol-Das-Regime zum Verzicht auf seine Planetenbrecherwaffen zu bewegen. Seit dem Sturz der Dol-Das-Diktatur haben Robert Horst und dessen Gemahlin den Tod ihrer einzigen Tochter Rosa zu bewältigen, die vor einem E-Jahr bei einem tragischen Vorfall ums Leben kam, als sie an den Antikriegsprotesten im Königreich Metraj teilnahm.
     
    »Der arme Mann«, murmelte Swetlana.
    Catriona nickte und fragte sich, weshalb ein Moderator öffentlich solch persönliche Details preisgab. Würden der Botschafter und dessen Frau nicht an der öffentlichen Diskussion ihres Kummers Anstoß nehmen? Doch das war nur ein kleines Detail in einer wahren Flut von Informationen, die den Zuschauern von Darien inhalts- und zusammenhanglos erschienen und die ihnen an den Kopf geworfen wurden, als wäre ihre Bedeutung für jedermann nachvollziehbar.
    Als wollte man uns beeindrucken, dachte sie.
    Sie musterte ihre Teamkollegen oder zumindest die neun Personen, die in der Nähe gewesen waren und keinen Dienst hatten. Einige wirkten perplex. Andere, wie Swetlana, folgten der Zeremonie ganz hingerissen.
    Dann kam Tomas

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