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Die Saat - Ray, F: Saat

Die Saat - Ray, F: Saat

Titel: Die Saat - Ray, F: Saat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fran Ray
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müssen die Polizei …«, sagt sie, als sie unten auf der Straße ankommen.
    »Das hat uns wohl schon einer abgenommen.«
    Blaues Licht zuckt in der Dunkelheit, und das Jaulen der Sirene kommt näher. »Fahren wir, sie werden uns schon früh genug mit Fragen quälen.«
    »Wohin?«
    »Erst mal in deine Wohnung. Wir brauchen dein Notebook.«
    »Aber wenn die Polizei …?«
    »Nur kurz.«
    Schweigend gibt sie ihm die Autoschlüssel.
    Schöne neue Welt der Genforscher hatte der Mörder neben die Leiche von Frost gesprüht.
    »Weißt du, was ich nicht begreife?«, fragt Camille und wendet sich zu ihm. »Das klingt genauso, als hätte …«
    »… als hätte Aamu es geschrieben«, beendet er ihren Satz.
    Sie nickt.
    Und Aamu ist tot.
6  
Berlin
    Sie sind jetzt zu fünft. Fünf Elternpaare auf dem Flur der Intensivstation. Stefanie kennt die Mütter von Karl und Julia und den Vater von Fiona.
    Stefanie starrt durch die Trennscheibe auf Quint, wie er in seinem Bett liegt. Noch sechs weitere Betten sind belegt. In einem hat sie Julia an ihrem blonden Haar erkannt. Diese Kinder mit all den Schläuchen und Elektroden am Kopf sehen so tot aus …
    »Ich versteh das nicht. Lebensmittelvergiftung, hab ich gedacht …« Julias Mutter redet die ganze Zeit.
    Stefanie nickt, hört mal zu, mal nicht. An Lebensmittelvergiftung hat sie zuerst auch gedacht, doch Dr. Feigenwinter hat das bereits ausgeschlossen.
    »Wär ja auch naheliegend, oder?«, sagt Julias Mutter. »Ich meine, die Kinder essen alle in der Schule, und dieses Zittern und so, das ist doch so plötzlich gekommen.«
    Das türkische Elternpaar schweigt, und die anderen unterhalten sich nur flüsternd.
    »Das ist doch nicht normal!« Julias Mutter spricht plötzlich laut, steht auf und geht auf und ab. »So was kriegt man doch nicht einfach so. Wo ist denn dieser Doktor, er hat sich schon ziemlich lange nicht mehr blicken lassen. Und wenn die alle schlafen gegangen sind, während unsere Kinder sterben?«
    »Frau Michels, bitte!« Stefanie schüttelt den Kopf. Ich lasse mich doch auch nicht so gehen, nicht vor all den anderen.
    »Wieso, stimmt das etwa nicht?« Frau Michels sieht Stefanie aggressiv an. Ihr Kinn ist vorgereckt. Dabei kann Stefanie doch nichts dafür, sie will nur nicht, dass man hier gleich das Schlimmste beim Namen nennt.
    Frau Michels wirft den Kopf in den Nacken. »Ich geh jetzt zu diesem Doktor, die hatten Zeit genug, um mit ihrensuperteuren Maschinen rauszukriegen, was unseren Kindern fehlt!«
    »Warten Sie«, Stefanie steht auf, »ich gehe mit Ihnen.«
    Im selben Moment stößt Bernd die Tür auf, und Stefanie erkennt sofort, dass etwas passiert ist.
    »Was …« Sie bricht ab und lässt sich wieder auf ihren Plastikstuhl sinken. Bernd setzt sich neben sie und starrt zu Boden.
    »Ich war unten, da kann man ins Internet.« Er ist kreidebleich, und als sie seine Hände nimmt, spürt sie, dass sie eiskalt und feucht sind.
    Sie nimmt all ihren Mut zusammen. »Und?«
    Er schließt kurz die Augen, und als er sie wieder öffnet, sieht er sie direkt an.
    »All die Symptome, weißt du, bei welcher Krankheit die auftreten?«
    Natürlich weiß ich das nicht! Sie schüttelt den Kopf.
    Bernd atmet tief durch. »Bei der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit …«
    Eine Sekunde lang weiß sie nichts mit dem Begriff anzufangen, doch plötzlich begreift sie. Rinderwahn.
    »Unser Quint hat doch keinen Rinderwahn! Das dauert doch zehn oder zwölf Jahre!«
    Die anderen Eltern starren sie an.
    »Er ist doch erst acht!«
7  
Paris
    Sie hat als Erstes an Océane Rousseau gedacht. Und dass es eine Warnung sein könnte. Aber dann konnte sie keinen Sinn darin finden. Und wenn Océane doch recht haben sollte und Nature’s Troops alles tut, um Edenvalley in Verruf zu bringen? Aber dann denkt sie wieder an den Handyanruf. WennOcéane also tatsächlich Aamu mit dem Mord an Sylvie beauftragt hat?
    Was sollte dann aber Océanes Gerede von der Rettung der Welt?
    »Christian wird an die Decke gehen«, sagt sie, als sie in die Rue Coetlogon einbiegen. »Tout Menti! ist sein Baby.« Sie hat eine Nachricht auf seiner Mobilbox hinterlassen und ihn um Rückruf gebeten.
    »Ich dachte, es wäre auch deins und das von Lucien und Annabelle?«, erwidert Ethan.
    »Sein Vater hat uns finanzielle Starthilfe gegeben. Und Christian hat sich immer besonders verantwortlich gefühlt. Es kam mir immer so vor, als könnten wir alle eines Tages auf die Idee kommen, auszusteigen, um etwas anderes, etwas Neues zu

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