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Die Saat - Ray, F: Saat

Die Saat - Ray, F: Saat

Titel: Die Saat - Ray, F: Saat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fran Ray
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Informationen über die Klinik.«
    Sie nickt, deutet auf den Bildschirm. »Eine Seite der sogenannten Verschwörungsanhänger, sie nennt sich Global Lies. Hier steht: … dass sich niemand anders hinter dem wohlklingenden Kliniknamen Prolife verbirgt als der schweizerische Pharmakonzern Adana Pharmaceutics, eine hundertprozentige Tochter des amerikanisch-schweizerischen Agrarkonzerns Edenvalley. Es geht noch weiter. Hier: Eine praktische Sache, wenn ein Pharmakonzern seine Medikamente gleich an Menschen testen kann – ohne umständliche Bürokratie, versteht sich. Die Ärzte des Prolife Hospitals sind dazu verpflichtet, ausschließlich Medikamente von Adana Pharmaceutics zu benutzen. Und die kriegen sie kostenlos. Schön, nicht?« Sie sieht auf.
    »Wenn das stimmt, dann hat Edenvalley direkte Verbindungen zur Klinik … und Frost hat gesagt, dass Edenvalley Versuchsfelder in Uganda hat.«
    »… so können die Ärzte in der Klinik direkt überprüfen, welche Auswirkungen der Verzehr von Mais auf die Menschen hat, die im Umkreis der Klinik leben. Wenn sie erkranken, suchen sie das Hospital auf …«
    »Offenbar hat dieser Klipp …«
    »… etwas durchschaut«, beendet sie seinen Satz. »Das ist einfach … einfach unglaublich!«
    »Rufen wir Bleibtreu und Klipp an.«
    Nach vier Versuchen findet sie die Telefonnummer des Hospitals. Er nimmt den Hörer ab und tippt die Nummer, sie stellt auf Zimmerlautsprecher. Es klingelt lange, bis sich eine Frauenstimme meldet. »Prolife Hospital. Hello.«
    Ethan räuspert sich. »Hier ist Tom Henderson, ichhätte gern Henrik Klipp gesprochen.« Lange hört man nur ein knisterndes Rauschen.
    Ethan wirft Camille einen fragenden Blick zu und wiederholt: »Hallo, ist Henrik Klipp …«
    »Nein, er ist nicht mehr bei uns«, fällt ihm die Stimme ins Wort.
    »Wo kann ich ihn erreichen?«
    Wieder diese lange Pause.
    »Hallo, wo …«
    »Er hat uns keine Adresse hinterlassen.«
    »Können Sie mich mit Dr. Bleibtreu verbinden?«
    »Er ist gerade nach Hause gegangen. Morgen wieder. Morgen ab neun.«
    »Danke.«
    »Auf Wiederhören.«
    Er legt auf.
    Henrik Klipp ist verschwunden. So wie Ethan sie ansieht, ahnt sie, dass auch er das Schlimmste annimmt.
    »Wir haben das alles nicht mitgemacht, um jetzt aufzugeben«, sagt er langsam. »Wir tun auf keinen Fall das, was sie von uns wollen: aufgeben. Mich wollte man in Genf umbringen. Was wollte man von dir?«
    »Ich weiß nicht …« Ihr Blick weicht seinem aus.
    Er glaubt ihr nicht. »Camille, du hattest eine persönliche Einladung von Océane Rousseau! Also …«
    Sie antwortet nicht.
    Er packt sie am Arm. »Camille, die Sache ist zu ernst für Empfindlichkeiten. Also, was hat sie von dir verlangt?«
    »Nichts!« Sie versucht, seinen Arm abzuschütteln, doch sein Griff wird nur noch fester. »Denk nach! Verdammt noch mal, denk nach!«
    Er hat kein Recht, so mit mir zu sprechen! » Lass mich los, Ethan«, sagt sie kalt.
    Wortlos nimmt er seine Hand weg.
    »Also gut: Océane Rousseau behauptet, Nature’s Troops hätte das Saatgut vergiftet, um die Erde zu entvölkern. Ich sollte nicht darüber berichten, nicht vor Ellesmere.«
    Für einen Moment ist er sprachlos. »Glaubst du das wirklich?«
    »Sie hat von Hapkido gesprochen und dass die Energie des Angreifers auf ihn zurückgelenkt würde …«
    »Ruf sie an!«
    »Océane?«
    »Ja. Und sag ihr, was passiert ist.«
    Daran hat sie auch schon gedacht. Vielleicht könnte sie durch Océanes Reaktion herausfinden, wer hinter dem Anschlag steckt. Aber etwas hält sie zurück. Vielleicht fürchtet sie sich einfach vor ihren Gefühlen, wenn sie Océanes Stimme hört.
    »Ethan, Tout Menti! ist keine bedeutende Zeitschrift! Noch dazu sind wir ein Satireblatt, wir sind nicht Le Monde oder die New York Times!«
    Er schweigt, dann sagt er langsam und nachdenklich: »Sie will etwas anderes von dir …«
    »Wer?« Dabei weiß sie, wen er meint.
    »Océane Rousseau.«
    »Und wenn sie mir einfach einen … Gefallen tun will?«
    »Camille, bist du wirklich so naiv?«
    Seine verächtliche Bemerkung kränkt sie. »Vielleicht findet sie mich interessant?«
    Wieder diese Verächtlichkeit um seinen Mund.
    »Pass auf, Camille, ich würde es gern glauben, wirklich, aber Océane Rousseau ist nicht der Typ für sentimentale Liebesaffären.«
    »Woher willst du …«
    »Weil ich solche Menschen kenne, Camille!«, fällt er ihr ins Wort. »Sie manipulieren, sie benutzen dich, und dann werfen sie dich weg!« Er hat sie

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