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Die Sache mit Callie und Kayden

Die Sache mit Callie und Kayden

Titel: Die Sache mit Callie und Kayden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
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entschuldige. Das war aufdringlich, oder?« Ich kralle mich an meinen Gurt, als er auf einen Feldweg mit großen Schlaglöchern einbiegt, der sich sehr steil nach einer Seite neigt. Der Weg schlängelt sich die Hügel hinauf, die eng mit grünen Bäumen und dichtem Unterholz bewachsen sind.
    »Das war nicht aufdringlich. Ich habe ja mit den persönlichen Fragen angefangen.« Er beißt die Zähne zusammen und umfasst das Steuer fester.
    Den Rest der Fahrt schweigen wir, und ich ahne, dass ihn etwas aufgeregt hat. Die Rädchen in seinem Kopf drehen sich, während er versucht, irgendwas Kompliziertes zu begreifen.
    Ein gutes Stück den Hügel hinauf reißt er das Steuer nach rechts und lenkt den Truck auf eine Ausfahrt. Ein breiter Graben trennt diese von dem Weg dahinter, und Kayden nimmt schrittweise Gas weg. Der Truck geht rumpelnd in die Schräge, und Kayden tritt wieder aufs Gas, als es bergauf geht, sodass wir im Wagen hin und her geworfen werden. Als wir wieder auf flachem Land sind, lenkt er direkt auf die Bäume zu, bis die Stoßstange Zentimeter von einem Stamm entfernt ist. Dann stellt er den Schaltknüppel auf »Parken« und schaltet den Motor ab.
    Ein steiler Hügel ragt vor uns auf. Der kahle Fels ist mit Graffiti in diversen Farben bemalt: Daten, Songtexte, Gedichte und Liebeserklärungen. Neben uns und auf dem Weg parken andere Wagen. Leute gehen den Weg hinauf zum Hügel, und ich bin froh, dass wir nicht alleine sind, auch wenn mir nicht gefällt, dass hier so viele Menschen sind. Ja, das ist problematisch.
    Kayden zieht am Griff und stößt die Tür mit seinem Ellbogen auf. »Ich verspreche auch, dass es nicht sehr weit ist. Wenigstens nicht nach dem, was ich gehört habe. Falls es doch zu heftig wird, sag mir einfach Bescheid, und wir kehren um.«
    »Okay, mach ich.« Ich schiebe die Tür auf und schwinge meine Füße nach draußen, wobei ich eine Pfütze überspringen muss. Ich treffe Kayden vor dem Truck und vergrabe die Hände in den Taschen meiner Kapuzenjacke. Sie sind mit weichem Flauschstoff gefüttert, und das tut mir gut, weil es mich an einen Teddybären erinnert.
    Wir gehen den Sandweg hinauf und kommen an einem Paar in Wanderstiefeln und mit Rucksäcken vorbei, das auf einem Findling sitzt. Sie winken uns zu, und Kayden erwidert den Gruß, während ich auf den farbbeschmierten Felsen sehe.
    »Was ist das?«, frage ich laut und lese einen der Sprüche: » Pack den Tag, halt ihn fest und mach ihn zu dem, den du willst. «
    Kayden weicht einer großen Pfütze aus und stößt versehentlich mit der Schulter gegen mich. »Soviel ich verstanden habe, ist es bei College-Abschluss Tradition, hier raufzugehen und irgendwelche weisen Worte für künftige Studenten zu hinterlassen.«
    » Lass es krachen und werde groß. « Ich sehe ihn an und muss grinsen. »Das ist ja enorm tiefgründig.«
    Er lacht, sodass sich kleine Falten um seinen Mund zeigen. »Ich habe nie behauptet, dass das alles Weisheiten erster Güte sind, sondern nur dass ich gehört habe, sie wären es.«
    Ich weiche seitlich zur Felswand aus, um mehr Abstand zwischen uns zu schaffen. »Ist aber irgendwie eine nette Idee. Das Ende mit dem zu markieren, was man sich wünscht.«
    »Ja, nicht?« Er springt über einen großen Felsen, streckt die langen Beine, als er oben ist, und hüpft auf der anderen Seite hinunter. Er keucht, lächelt und ist sichtlich stolz auf sich. »Das ist ungefähr so wie diese Lagerfeuersache in Afton, wo wir unsere Gedanken auf einen Zettel geschrieben haben und ihn dann verbrannten.«
    »Da war ich nie«, gestehe ich und balle die Hände zu Fäusten. Wäre ich hingegangen, hätten alle nur wieder getuschelt, dass ich eine Teufelsanbeterin bin, die nie isst. Denn mein kurzes Haar, der dicke schwarze Eyeliner und das abweisende Verhalten konnten ja nur das Werk des Teufels sein.
    »Oh.« Er betrachtet mich eine Weile nachdenklich, während ich so tue, als würde ich es nicht merken. »Ich würde dich gerne kennenlernen, Callie. Ich meine, du hast mir den Arsch gerettet, und ich weiß so gut wie nichts über dich.«
    Ich pflücke ein Blatt von einem Strauch und zupfe an den wächsernen Rändern. »Da gibt es eigentlich nicht viel. Ich bin ziemlich langweilig.«
    »Das glaube ich nicht.« Er kickt einen Stein über den Abhangrand. »Wie wäre es, wenn ich dir zuerst etwas über mich erzähle und du mir dann etwas über dich?«
    »Was zum Beispiel?«
    »Was du willst.«
    Wir bleiben stehen, weil wir das Ende des

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