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Die Sache mit Callie und Kayden

Die Sache mit Callie und Kayden

Titel: Die Sache mit Callie und Kayden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
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Kopfkissen vor und greife nach einem Stift. Mit dreizehn habe ich angefangen, es zu schreiben, um meine Gedanken zu Papier zu bringen. Ich hatte nicht vorgehabt, es zu einem lebenslangen Hobby zu machen, aber ich fühle mich so viel besser, wenn ich schreibe. Als wäre mein Verstand endlich frei und dürfte sagen, was er will.
    Die Umschlagecken sind abgegriffen, und einige Seiten lösen sich schon aus der Spiralbindung. Ich setze mich im Schneidersitz hin und presse die Stiftspitze auf eine neue Seite.
    Es ist erstaunlich, dass man sich für immer an die Dinge erinnert, die man am liebsten vergessen würde, während anderes, was man unbedingt im Gedächtnis behalten möchte, davonrieselt wie Sand im Sturm.
    Ich erinnere mich an alles von jenem Tag, als wären mir die Bilder mit einem Brandeisen eingebrannt worden. Dabei wünschte ich, sie würden vom Wind weggetragen.
    Es klopft an der Tür. Seufzend verstecke ich das Tagebuch unterm Kissen, bevor ich aufmache. Seth kommt mit zwei Iced Lattes herein und reicht mir einen.
    »Du hast dich angehört, als könntest du einen gebrauchen.« Er zieht seine Jacke aus und hängt sie über den Schreibtischstuhl. Dann hockt er sich auf mein Bett. »Okay, raus mit der Sprache.«
    »Ich weiß nicht, wieso er mit mir redet und mit mir irgendwohin will.« Ich gehe vor meinem Bett auf und ab und sauge an dem Strohhalm. Auf der Seite meiner Mitbewohnerin hängt ein Rise-Against -Poster an der Wand, und ihr Bett ist mit Schmutzwäsche bedeckt. »Er hat eigentlich noch nie mit mir geredet.«
    »Wer, Kayden?«, fragt Seth, und ich nicke. Er lässt sich auf meinem Bett nach hinten fallen und scrollt durch die Playlist meines iPods. »Vielleicht mag er dich.«
    Ich bleibe kopfschüttelnd mitten im Zimmer stehen, und das Eis in meinem Becher schwappt hin und her. »Nein, das ist es garantiert nicht. Er hat eine Freundin – eine Oberschlampe, die er anfassen darf.«
    »Dich würde er wahrscheinlich auch anfassen, wenn du ihn lassen würdest«, sagt er, und mir stockt der Atem. »Okay, so weit sind wir also noch nicht.«
    Ich stelle meinen Kaffee auf den Schreibtisch, setze mich auf die Bettkante und klemme die Hände unter meine Schenkel. »Ich weiß nicht, ob ich jemals so weit sein werde. Ich glaube nicht, dass es je mit irgendwem so weit gehen kann. Eher ende ich als eine dieser alten Frauen mit tausend Katzen, die Katzenfutter direkt aus der Dose essen.«
    »Igitt, das erlaube ich dir nicht. Wir müssen es mit auf die Liste schreiben.« Er setzt sich auf und greift nach einem Stift auf meinem Nachttisch.
    »Nur weil es auf der Liste steht, muss es nicht unbedingt passieren«, sage ich, als er aufsteht und zu dem Brett an der Tür geht, auf dem unsere Liste geschrieben steht.
    »Doch, tut es, Callie«, widerspricht er grinsend und schnippt die Stiftkappe mit dem Daumen ab. »Weil es eine magische Liste ist, voller Möglichkeiten.«
    »Ich wünschte, das wäre wahr.« Ich starre aus dem Fenster zu den Leuten, die auf den Campusinnenhof strömen. »Ja, das wünsche ich mir ehrlich.«
    Der Stift quietscht, als er etwas aufschreibt. Ich drehe mich wieder zu ihm. Er hat der Liste hinzugefügt: #52 Um Gottes willen, wag mal was . Er verschließt den Stift wieder, neigt den Kopf zur Seite und lächelt vor Stolz auf seine Klugheit.
    »Manchmal verblüffe ich mich selbst. Das hier muss ich gleich auf meine Listenkopie schreiben, wenn ich wieder in meinem Zimmer bin.« Er wirft den Stift auf die Kommode und hockt sich wieder aufs Bett. »Also, was ist dein Wagnis, Callie? Denn ich weiß, dass du stark genug bist, wenigstens eines zu versuchen.«
    »Und was ist, wenn ich etwas wage und alles auseinanderbricht?«, frage ich. »Was ist, wenn ich wieder jemandem vertraue und derjenige mir etwas raubt? Ich habe ja nicht mehr so viel übrig, ehe ich völlig leer bin.«
    »Nimm dir was Leichtes vor«, trällert er. »Komm schon, Callie, tu’s.«
    »Versuchst du, mich unter Druck zu setzen?«
    »Ja, funktioniert es?«
    »Nein, weil ich nicht weiß, was du von mir erwartest.«
    Er reibt sich die Hände, und seine Augen funkeln. »Ich habe eine Idee. Ruf Kayden an, und geh auf sein Angebot ein.«
    »Nein, Seth.« Ich ziehe die Knie an und lehne das Kinn darauf. »Ich halte es nicht aus, Leuten wie ihm nahe zu sein. Die machen mich nervös und erinnern mich zu sehr an die Highschool. Außerdem wird ihm bald aufgehen, wie sehr seine Freundin mich hasst, und dann zieht er sich sowieso zurück.«
    »Mir kommt

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