Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sache mit Callie und Kayden

Die Sache mit Callie und Kayden

Titel: Die Sache mit Callie und Kayden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
Vom Netzwerk:
Tune Up Gym.«
    »Kickboxen?«, fragt er verwundert. »Ehrlich?«
    Ich kratze Sand unter meinen rissigen Fingernägeln hervor. »Ist eine gute Art zu entspannen.«
    Er mustert mich von den Zehen bis zu meinem Gesicht, und meine Wangen werden heiß. »Du siehst zu winzig für eine Kickboxerin aus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass deine kleinen Beine viel Schaden anrichten.«
    Wäre ich mutiger, würde ich ihn gleich jetzt zu einer Runde herausfordern, nur um ihm zu beweisen, dass er sich irrt.
    Stattdessen recke ich das Kinn und halte eine Hand vor die Augen, weil die Sonne so grell ist. »Ich mache es ja nicht um des Sports willen, sondern zum Spaß. Es ist eben gut, um … ich weiß nicht …« Ich beende den Satz nicht, denn es wäre zu persönlich.
    »Um deine Wut loszuwerden«, sagt er mehr zu sich selbst als zu mir.
    Ich nicke. »Ja, ungefähr.«
    »Weißt du was?« Er sieht mich lächelnd an, sodass seine vollen Lippen breiter werden. »Wenn du das nächste Mal hingehst, sag mir Bescheid. Mein Trainer, der im Vergleich zu deinem Dad ein richtiger Idiot ist, liegt mir dauernd in den Ohren, dass ich besser in Form kommen muss. Ich wäre sogar nett und würde dir die Chance geben, mich auf die Matte zu knallen.«
    Ich beiße mir auf die Lippe, um nicht zu grinsen. »Na gut, aber ich gehe nicht sehr oft hin.«
    »Nur wenn dir danach ist, jemanden zu treten?«, fragt er im Scherz und zieht eine Braue hoch.
    Jetzt muss ich doch ein kleines bisschen lächeln. »Ja, in etwa so.«
    Er dreht sich zur Seite, sodass er mit dem Gesicht zu mir hockt, und winkelt die Beine zum Schneidersitz an. »Okay, ich habe noch eine Frage. Das ist mir eben erst wieder eingefallen. Ich glaube, es war in der Fünften, und deine Familie war zu einem dieser dämlichen Barbecues bei uns, die mein Dad jedes Jahr zum Super Bowl macht. Irgendwie verschwand ein Sammler-Football aus der Vitrine meines Dads, und alle dachten, mein Bruder Tyler wäre es gewesen, weil er sich komisch benahm, dabei war er einfach nur besoffen. Aber ich schwöre bei Gott, dass ich gesehen habe, wie du mit dem Ball unter deinem Shirt zu eurem Auto gegangen bist.«
    Ich ziehe die Füße unter meinen Hintern und vergrabe mein Gesicht in den Händen. »Mein Bruder hatte gesagt, ich soll das machen. Er meinte, wenn ich den für ihn klaue, sagt er meiner Mom nicht, dass ich eines von ihren blöden kleinen Porzellaneinhörnern runtergeschmissen habe.« Ich verstumme, und es wird sehr still. Schließlich bringe ich den Mut auf, durch die Finger zu ihm zu linsen. »Es tut mir echt leid.«
    Er sieht mich an, und dann tritt ein träges Lächeln auf seine Züge. »Callie, ich mache doch bloß Spaß. Mir ist völlig egal, dass du das warst. Genau genommen ist es sogar witzig.«
    »Nein, ist es nicht«, sage ich. »Es ist furchtbar. Ich wette, dein Bruder hat mächtig Ärger bekommen.«
    »Nein, er war achtzehn.« Er zieht meine Hand von meinem Gesicht. »Und als mein Dad richtig austickte, ist er einfach gegangen.«
    »Trotzdem komme ich mir wie ein Idiot vor. Ich glaube, mein Bruder hat den Ball noch bei sich im Zimmer. Ich sollte ihm sagen, dass er ihn dir geben soll.«
    »Auf keinen Fall«. Er hält immer noch meine Hand und führt meinen Arm zu meinen Knien. Mir ist überdeutlich bewusst, dass seine Fingerspitzen mein Handgelenk direkt über dem hämmernden Puls berühren, und ich bin unsicher, ob ich die Hand wegziehen soll oder nicht. »Mein Dad kann ruhig auf etwas von seinem Krempel verzichten.«
    »Bist du sicher?« Ich muss die ganze Zeit seine Hand an meinem Arm ansehen. »Ehrlich, ich kann ihn zurückgeben.«
    Er lacht leise, und dann streichen seine Finger über die Innenseite meines Handgelenks, sodass ich erschauere. »Versprochen. Auf das Teil kann er problemlos verzichten.«
    »Es tut mir ehrlich leid«, wiederhole ich.
    Er blickt mich seltsam an, als könnte er sich nicht entscheiden, was er tun oder sagen soll. Er leckt sich die Lippen, presst sie zusammen und hält den Atem an.
    Ich frage mich oft, wie es aussieht, wenn sich ein Junge bereit macht, mich zu küssen. Wäre es dasselbe wie bei meinem ersten und einzigen Kuss, mit einem siegesgewissen Schimmern in den Pupillen? Oder völlig anders? Weniger beängstigend? Mit mehr Leidenschaft und Verlangen?
    Kayden dreht sich wieder zum Abhang, gibt mein Handgelenk frei, und seine Hand fängt an zu zittern. Er streckt die Finger und seufzt.
    »Was ist mit deiner Hand?«, frage ich, wobei ich Mühe habe, meine

Weitere Kostenlose Bücher