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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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in Erfahrung zu bringen, statt immer wieder darauf zurückzukommen, daß sie bestimmte Dinge längst wußte, daß der neue Lord Rahl – entschlossen. Eroberungen zu machen – die große Barriere im Süden zerstört hatte, um in die Alte Welt einzufallen, und daß Sebastian aus der Alten Welt angereist war, um die Möglichkeiten auszuloten, wie Kaiser Jagang der Gerechte bei seinem Kampf gegen die d’Haranische Invasion unterstützt werden konnte. Wenn sie dies alles selbst ein wenig besser durchschaute, so ihr Hintergedanke, fand sie vielleicht doch noch einen Weg, Althea zu überzeugen, ihr zu helfen.
    »Wir reisten in die Alte Welt, um dort einen Ort mit Namen Palast der Propheten aufzusuchen«, fuhr Althea fort. Auch das wußte Jennsen bereits von Sebastian. »Ich besitze die Gabe für eine sehr ursprüngliche Form der Prophezeiung. Darüber wollte ich so viel wie möglich in Erfahrung bringen, während meine Schwester vorhatte, sich über Heilverfahren und dergleichen kundig zu machen. Darüber hinaus aber wollte ich auch etwas über Menschen wie dich lernen.«
    »Wie mich?«, fragte Jennsen. »Was wollt Ihr damit sagen?«
    »Die Vorfahren Darken Rahls verhielten sich nicht anders als er, indem sie sämtliche nicht mit der Gabe gesegneten Nachkommen ausschalteten, von deren Geburt sie Wind bekommen hatten. Lathea und ich waren damals jung und voller Eifer, den Bedürftigen zu helfen, aber auch denen, die nach unserem Empfinden zu Unrecht verfolgt wurden. Mit Hilfe unserer Gabe wollten wir dazu beitragen, die Welt zum Besseren zu verändern. Obwohl wir beide ganz unterschiedliche Dinge zu studieren hofften, unternahmen wir diese Reise doch aus nahezu denselben Gründen.«
    Jennsen fand, daß dies ihren Vorstellungen ziemlich nahe kam und exakt der Hilfe entsprach, von der sie die ganze Zeit redete, doch wußte sie auch, daß dies nicht der geeignete Augenblick war, um wieder davon anzufangen. Statt dessen fragte sie, »Wieso mußtet Ihr die weite Reise bis zum Palast der Propheten machen, um diese Dinge zu lernen?«
    »Die Hexenmeisterinnen dort sind dafür berühmt, sich mit vielen Dingen auszukennen, mit Zauberern, mit Magie, am besten jedoch mit den Angelegenheiten, die diese Welt und die Welten jenseits davon betreffen.«
    »Die Welten jenseits davon?« Jennsen zeigte auf die Fläche außerhalb des vergoldeten äußeren Rings der ganz in der Nähe liegenden Huldigung. »Ihr meint die Welt der Toten?«
    Althea lehnte sich zurück und überlegte. »Nun ja, nicht ganz. Ist dir die Huldigung vertraut?« Althea wartete Jennsens Nicken ab, bevor sie fortfuhr. »Die Hexenmeisterinnen im Palast der Propheten besitzen Kenntnisse über die Wechselwirkung zwischen der Gabe und dem Schleier zwischen den Welten sowie ihrer jeweiligen Wechselbeziehung untereinander – wie eben all diese Dinge zusammengehören. Man nennt sie Schwestern des Lichts.«
    Jennsen schoß Sebastians Bemerkung durch den Kopf, die Schwestern des Lichts hätten sich jetzt Jagang angeschlossen. Offenbar hatten sie etwas mit dem Licht des Schöpfers, vor allem aber mit der Gabe im Zentrum der Huldigung zu tun.
    Dann kam ihr noch ein anderer Gedanke. »Hat das etwas mit Latheas Bemerkung zu tun? Daß Ihr im Stande seid, die … Lücken in der Welt zu sehen, wie sie es nannte?«
    In Altheas Lächeln zeigte sich die Freude eines Lehrers, der erkennt, daß sein Schüler kurz vor einer entscheidenden Erkenntnis steht.
    »Das ist nur die Spitze des Eisbergs. Du mußt wissen, daß die nicht mit der Gabe gesegneten Nachkommen des Lord Rahl – eines jeden Lord Rahl, seit Tausenden von Jahren – sich von allen anderen Menschen unterscheiden. Für diejenigen unter uns, die mit der Gabe gesegnet sind, seid ihr Lücken in der Welt.«
    »Was genau bedeutet das – Lücken in der Welt?«
    »Wir sind blind in Bezug auf Euch.«
    »Blind? Aber Ihr könnt mich doch sehen, und Lathea konnte mich ebenfalls sehen.«
    »Nicht mit den Augen blind, sondern mit der Gabe.« Sie deutete mit einer ausladenden Geste erst auf den mit einem Eisenkessel am Feuer sitzenden Friedrich, dann zum Fenster.
    »Überall gibt es lebendige Wesen. Du nimmst sie, genau wie ich und alle anderen auch, mit den Augen wahr – du siehst Friedrich und die Bäume und so weiter.« Sie hob zur Unterstreichung ihres Standpunkts ihren Zeigefinger. »Ich dagegen nehme sie auch über meine Gabe wahr. Wiewohl es durchaus sein mag, daß unsere Augen euer Vorhandensein registrieren, können diejenigen unter

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