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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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mit Nathan Rahl, mit Richard Rahl und auch mit ihr selbst bestand. Bei ihm war diese Ähnlichkeit wohl nicht so stark ausgeprägt wie bei ihr, trotzdem hatte sie genug gesehen, um zu wissen, daß er die Wahrheit sagte – auch er war ein Sohn Darken Rahls.
    »Da kommt er«, sagte er, drehte sich um und stellte ihn mit einer Handbewegung vor, »mein Bruder, der derzeitige Lord Rahl.«
    Richard trat aus den Schatten hervor.
    »Du brauchst dich nicht vor ihm zu fürchten, Jenn«, flüsterte Sebastian ihr ins Ohr. »Er kann dir nichts tun. Jetzt kannst du ihn dir vornehmen.«
    Ihre Gelegenheit war gekommen; noch einmal würde sie sie nicht vertun.
    Und dann sah sie hinter dem dichten Wald aus steinernen Säulen mehrfach kurz den näher kommenden Wagen auftauchen. Sie glaubte die Pferde wiederzuerkennen – zwei Grauschimmel mit schwarzer Mähne und ebensolchem Schweif. Es waren die größten Pferde, die sie je gesehen hatte. Aus den Augenwinkeln konnte sie erkennen, daß der Fahrer ein blonder Hüne war.
    Als Jennsen sich umwandte und ungläubig auf den Wagen starrte, vernahm sie Bettys vertrautes Meckern. Die Ziege hatte ihre Vorderhufe neben dem Fahrer auf den Sitz gestellt, woraufhin der große, blonde Mann sie kurz kraulte. Er sah aus wie Tom.
    »Jennsen«, rief Richard, »gib den Weg zu Kahlan frei.«
    »Tu es nicht, Schwester!«, schrie Oba, brüllend vor Lachen.
    Das Messer in der Hand, näherte sich Jennsen rückwärts gehend der bewußtlosen Frau, die hinter ihr an der aufragenden Felsensäule hing. Richard würde versuchen, sie zu überwältigen, wenn er zu Kahlan wollte, und dann würde Jennsen ihn erwischen.
    »Jennsen«, fragte Richard, »wieso hältst du es mit einer Schwester der Finsternis?«
    Verwirrt sah sie kurz zu Schwester Perdita hinüber. »Mit einer Schwester des Lichts«, verbesserte sie.
    Richard schüttelte langsam den Kopf, während sein Blick zu der hinter ihr stehenden Schwester Perdita schweifte. »Nein, sie ist eine Schwester der Finsternis. Jagang hat auch Schwestern des Lichts in seiner Gewalt, aber die anderen ebenfalls. Sie sind alle Sklavinnen des Traumwandlers, deswegen tragen sie auch den Ring durch die Unterlippe.«
    Den Namen – Traumwandler – hatte Jennsen schon einmal gehört; sie versuchte sich verzweifelt zu erinnern, wo. Sie erinnerte sich auch an die Beschwörungen der Schwestern in jener Nacht im Wald. Dies alles schoß ihr in einem wüsten Durcheinander durch den Kopf. Da war es auch wenig hilfreich, daß die Stimme zugegen war und sie unablässig bedrängte. Ihr ganzes Innenleben schrie geradezu danach, diesen Mann zu töten, und doch hielt etwas sie zurück. Sie wußte nur, daß es nicht seine Magie sein konnte.
    »Ihr werdet Jennsen überwältigen müssen, wenn Ihr Kahlan retten wollt«, sagte Schwester Perdita in ihrer kühlen, vor Verachtung triefenden Stimme. »Allmählich gehen Euch Zeit und Alternativen aus, Lord Rahl. Ihr tätet gut daran, Eure Gemahlin zu retten, bevor auch ihre Zeit abgelaufen ist.«
    Seitlich von sich erblickte Jennsen, noch ein gutes Stück entfernt, ihre braune Ziege, die, Tom um Längen hinter sich zurücklassend, durch den Wald aus steinernen Säulen gesprungen kam.
    »Betty?«, rief Jennsen leise mit tränenerstickter Stimme, während sie sich den schwarzen Schleier vom Kopf wickelte, damit die Ziege sie erkannte.
    Die Ziege reagierte auf die Nennung ihres Namens mit einem Meckern und wedelte im Laufen fröhlich mit dem Schwanz. Dahinter, ungefähr auf Toms Höhe, folgte noch etwas anderes, Kleineres. Bevor die Ziege sie erreichte, begegnete sie überraschend Oba. Sie war gerade hinter einer Säule hervorgekommen, als sie ihn erblickte, und wich unter kläglichem Gemecker zur Seite hin aus. Jennsen kannte Bettys Schrei nur zu gut, wenn sie es mit der Angst bekam und sich bedrängt fühlte, wenn sie Hilfe brauchte und getröstet werden wollte.
    Der Himmel entlud sich mit Donner und Blitzen, was das Tier zusätzlich verängstigte.
    »Betty?«, wiederholte Jennsen, die kaum ihren Augen zu trauen wagte und sich bereits fragte, ob es vielleicht ein Trugbild sein könnte, eine grausame Sinnestäuschung. Doch dazu wäre Lord Rahls Magie wohl doch nicht fähig gewesen.
    Als sie ihre Stimme hörte, sprang die Ziege, ihre lebenslange, geliebte Freundin, auf Jennsen zu. Kaum mehr ein Dutzend Sprünge entfernt, sah die Ziege hoch zu Jennsen und blieb jählings stehen. Das Schwanzwedeln setzte abrupt aus; Betty meckerte unglücklich. Das Meckern

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