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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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die Arme, während sie sich an seinem Hals festhielt; eine Frau, die so mächtig war, daß sie mitten im Winter ein warmes und regengepeitschtes Sumpfgebiet um sich herum erzwingen konnte, und doch mußte sie sich von ihm in ihren Sessel tragen lassen, von ihm, Friedrich, einem ganz gewöhnlichen Mann, den sie liebte – einem Mann, der nicht mit der Gabe gesegnet war.
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet, Althea.«
    Ihre Arme schlossen sich fester um seinen Hals.
    »Einer dieser vier beschützenden Steine«, sagte sie leise, »bin ich.«
    Friedrich musterte mit großen Augen noch einmal die Huldigung mit den darauf verstreuten Steinen. Sein Unterkiefer klappte herunter, als er sah, daß einer der vier Steine zu Asche zerfallen war.
    Sie brauchte gar nicht hinzusehen. »Einer der anderen war meine Schwester«, erklärte Althea. Er spürte, wie sie in seinen Armen vor Kummer zu schluchzen begann. »Jetzt sind es nur noch drei.«

15. Kapitel
    Jennsen wich dem Menschenstrom aus, der sich die von Süden kommende Straße heraufwälzte. Zum Schutz vor dem Wind dicht an Sebastian gedrängt, spielte sie kurz mit dem Gedanken, sich einfach irgendwo am Straßenrand auf dem hart gefrorenen Boden einzurollen und schlafen zu legen. Ihr knurrte der Magen vor Hunger.
    Als Rusty zur Seite hin ausbrach, faßte Jennsen die Zügel enger, dicht an der Trense. Betty – Augen, Ohren und Schwanz in Alarmbereitschaft – schmiegte sich schutzsuchend eng an Jennsens Unterschenkel. Die fußlahme Ziege bekundete ihren Unmut über die vorüberströmenden Menschenmassen gelegentlich mit einem beleidigten Schnauben, sobald Jennsen ihr darauf aber den dicken Bauch tätschelte, begann sie sogleich aufs Heftigste mit ihrem aufgerichteten Schwanz zu wedeln. Sie schaute hoch zu Jennsen, ließ ihre Zunge vorschnellen, um Rusty kurz die Nüstern abzuschlecken, dann legte sie sich zu Jennsens Füßen nieder.
    Den Arm schützend um Jennsens Schultern gelegt, unterzog Sebastian die Wagen, Karren und Menschen, die auf ihrem Weg in den Palast des Volkes an ihnen vorüberzogen, einer kritischen Musterung. Das Rattern der vorüberrollenden Wagen, das Lachen und die Gespräche der Leute, das Scharren der Füße und das Hufgeklapper, das alles verschmolz zu einem unablässigen Klangbrei, dem nur das Klirren von Metall und das Knarren der Wagenachsen einen gewissen Rhythmus verlieh. Die von der ständigen Bewegung aufgewirbelten Staubwolken trugen sowohl Essendüfte als auch die Ausdünstungen von Mensch und Tier heran und hinterließen einen staubigen Geschmack auf Jennsens Zunge.
    »Was denkt Ihr?«, fragte Sebastian mit gesenkter Stimme.
    Das kalte Sonnenlicht tauchte die fernen, senkrecht in die Höhe ragenden Felsklippen des mächtigen Bergplateaus in ein glühendes, lavendelfarbenes Licht. Schon die Klippen selbst erhoben sich, so schien es, mehrere tausend Fuß hoch über der Azrith-Ebene, doch was von Menschenhand auf ihnen errichtet worden war, ragte noch weit höher in den Himmel. Ein Meer von Dächern hinter eindrucksvollen Mauern verband sich zu einem gewaltigen Bauwerk, einer hoch oben auf dem Plateau errichteten Stadt. Die tief stehende Wintersonne verlieh den emporstrebenden Marmormauern und Säulen einen warmen Glanz.
    Als ihre Mutter sie von hier fortgebracht hatte, war Jennsen noch klein gewesen. Ihre Kindheitserinnerungen an das Leben hier hatten ihr Empfindungsvermögen als Erwachsene nicht auf die tatsächliche Pracht des Palastes vorbereiten können. Stattlich und stolz erhob sich das Herzstück D’Haras in seiner ganzen Herrlichkeit über einer kargen Landschaft.
    Jennsen wischte sich mit der Hand übers Gesicht und verschloß wegen ihrer hämmernden Kopfschmerzen kurz die Augen. Es war eine schwierige und beschwerliche Reise gewesen, Jeden Abend nach dem Haltmachen war Sebastian im Schutz der Dunkelheit auf Erkundung gegangen, während sie damit begonnen hatte, das Lager aufzuschlagen, mehrmals war er überstürzt zurückgekehrt, mit der erschreckenden Nachricht, ihre Verfolger seien im Begriff, sie einzukreisen. Obwohl sie völlig erschöpft war und ihr vor lauter Verzweiflung die Tränen kamen, hatten sie dann wieder zusammenpacken und ihre Flucht fortsetzen müssen …
    »Ich denke«, antwortete sie schließlich, »daß wir aus einem ganz bestimmten Grund hierher gekommen sind und dies ein denkbar ungeeigneter Augenblick wäre, den Mut zu verlieren.«
    »Es ist die letzte Gelegenheit, den Mut zu verlieren.«
    Sie musterte seine

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