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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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und verschmolz mit seinen Gesichtszügen zu einer Einheit, die ihr absolut vollkommen zu sein schien. Über den toten Soldaten hinweg reichte er ihr die Hand. »Ich heiße Sebastian.«
    Nach kurzem Zögern reichte sie ihm ihrerseits die Hand; sie war überrascht, wie ungewöhnlich warm sich seine Hand anfühlte.
    »Wollt Ihr mir Euren Namen nicht verraten?«
    »Ich bin Jennsen Daggett.«
    »Jennsen.« Der Klang entlockte ihm ein wohlgefälliges Lächeln.
    Sie spürte, wie sie abermals errötete. Anstatt Notiz davon zu nehmen, machte er sich umgehend an die Arbeit, indem er den Soldaten unter den Armen packte und zog, doch ließ sich der Körper mit jedem kräftigen Ruck nur ein winziges Stück bewegen. Jennsen half ihm, und gemeinsam schleiften sie den Toten, der ihr im Tod ebenso bedrohlich erschien, wie er es vermutlich lebend gewesen wäre, über das Geröll.
    Sebastian wälzte ihn herum; erst jetzt gewahrte Jennsen, daß er unter seinem Rucksack ein kurzes Schwert über die Schulter geschnallt trug. In den Waffengurt an seiner Hüfte war hinten im Kreuz eine sichelförmige Streitaxt eingehakt. Jennsens Unruhe wuchs, als sie sah, wie schwer bewaffnet der Soldat gewesen war. Reguläre Truppen führten nicht so viele Waffen mit und besaßen auch nicht ein solches Messer.
    Sebastian streifte ihm die Tragegurte des Rucksacks über die Arme, schnallte das Kurzschwert los und legte es zur Seite; dann löste er den Waffengurt und warf ihn auf das Schwert.
    »Der Rucksack enthalt keinerlei ungewöhnliche Dinge«, meinte er nach einer kurzen Untersuchung und legte ihn zu den anderen Sachen. Dann ging Sebastian daran, die Taschen des Toten zu filzen. Jennsen wollte schon fragen, was er sich da erlaube, als ihr wieder einfiel, daß sie sich genauso verhalten hatte. Um einiges aufgebrachter reagierte sie allerdings, als er die anderen Gegenstände zurücksteckte, nachdem er das Geld aussortiert hatte.
    Sebastian hielt ihr das Geld hin.
    »Was soll das?«, fragte sie.
    »Nehmt schon.« Er bot ihr das Geld noch einmal an, mit mehr Nachdruck diesmal. »Wem nützt es, vergraben in der Erde? Geld ist dazu da, das Leid der Lebenden zu lindern, nicht das der Toten. Oder glaubt Ihr etwa, er kann sich von den Gütigen Seelen ein ehrenvolles, von Heiterkeit erfülltes, ewiges Leben erkaufen?«
    »Aber es gehört mir nicht.«
    Sebastian runzelte die Stirn und bedachte sie mit einem mißbilligenden Blick. »Betrachtet es als teilweise Wiedergutmachung für das, was Ihr durchgemacht habt.«
    Sie spürte, wie ein kalter Schauder sie überlief. Wie konnte er davon wissen? Sie waren doch immer so vorsichtig gewesen.
    »Was wollt Ihr damit sagen?«
    »Für die Zeit, um die sich Euer Leben durch den Schrecken verkürzt, den Euch dieser Bursche heute eingejagt hat.«
    Leise seufzend atmete Jennsen erleichtert auf. Sie mußte endlich damit aufhören, hinter jeder Bemerkung immer nur das Schlimmste zu vermuten.
    Ein wenig widerwillig ließ sie sich die Münzen von Sebastian in die Hand drücken. Drei Münzen in den Handteller. »So nehmt schon. Das Geld gehört jetzt Euch«, sagte er.
    Jennsen mußte daran denken, was eine solche Summe bedeuten konnte, und nickte. »Meine Mutter hatte es im Leben immer schwer, sie kann es gebrauchen.«
    »Dann will ich hoffen, daß es Euch beiden zugute kommt. Betrachten wir die Unterstützung von Euch und Eurer Mutter als die letzte gute Tat dieses Mannes.«
    »Ihr habt so heiße Hände.« Dem Ausdruck seiner Augen nach glaubte sie auch den Grund dafür zu kennen, deshalb fügte sie nichts hinzu.
    Er bestätigte ihre Vermutung mit einem Nicken. »Ich habe leichtes Fieber, es hat heute Morgen angefangen. Wenn wir diese Sache hinter uns haben, kann ich mich hoffentlich bis zur nächsten Ortschaft durchschlagen und eine Weile in einem trockenen Zimmer ausruhen. Ich brauche nur ein wenig Ruhe, um wieder zu Kräften zu kommen.«
    »Die Ortschaft ist viel zu weit entfernt; heute schafft Ihr es auf keinen Fall mehr bis dorthin.«
    »Seid Ihr sicher? Ich bin gut zu Fuß. denn ich bin es gewohnt, zu laufen.«
    »Ich auch«, erwiderte Jennsen, »und ich brauche fast einen ganzen Tag bis dorthin. Es ist nur noch ein paar Stunden hell – und vorher müssen wir unbedingt unsere Arbeit hier zu Ende bringen.«
    Sebastian seufzte. »Nun. dann werde ich mich wohl damit abfinden müssen.«
    Er kniete abermals nieder und wälzte den Soldaten halb herum, um dessen Messer vom Gürtel zu lösen. Die Scheide aus fein genarbtem Leder

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