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Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne

Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Rauches bekämpfte. Instinktiv fanden seine Hände zu den Heften der Krummsäbel an seinem Gürtel.
    Dann streifte eine Hand sein Bein.
    Er blickte hinab und sah eine Herrin, die sich zurücklehnte und ihn aufforderte, es ihr gleichzutun - eine Szene, die sich plötzlich mehrfach im Raum zeigte.
    Der Rauch forderte ihn weiterhin heraus.
    Die Herrin lockte ihn und kratzte mit ihren Fingernägeln leicht über die Haut seines Beines.
    Drizzt ließ seine Finger durch ihr dickes Haar gleiten, in dem Versuch, irgendeinen Haltepunkt in der Verwirrtheit zu finden. Er mochte diese Art Kontrollverlust nicht, diese geistige Empfindungslosigkeit, die ihm seine vorzüglichen Reflexe und seine Wachsamkeit nahm.
    Noch weniger mochte er die Szene, die sich vor ihm ausbreitete. Ihre pure Falschheit bedrohte seine Seele. Er entzog sich dem hoffnungsvollen Griff der Herrin und taumelte quer durch den Raum, wobei er über mehrere umschlungene Gestalten stolperte, die zu beschäftigt waren, um Notiz von ihm zu nehmen. Er strebte dem Ausgang so schnell zu, wie es seine wackeligen Beine erlaubten, eilte aus dem Raum und schloß die Tür betont hinter sich.
    Nur die Schreie der Schülerin folgten ihm. Kein Fels und keine geistige Barrikade konnten ihn aufhalten.
    Drizzt lehnte sich schwer gegen die Felswand und griff sich an den Leib. Er hatte noch nicht einmal innegehalten, um die Konsequenzen seiner Handlungen zu überdenken. Er hatte nur gewußt, daß er aus diesem verpesteten Raum hinauskommen mußte.
    Dann war Vierna neben ihm, deren Gewand vorne wie zufällig geöffnet war. Drizzt, dessen Kopf langsam klarer wurde, begann sich nach dem Preis seiner Handlungen zu fragen. Der Ausdruck auf dem Gesicht seiner Schwester, so stellte er verwirrt fest, war jedoch nicht verächtlich.
    »Ihr zieht die Abgeschiedenheit vor«, sagte sie, und ihre Hand lag leicht auf Drizzts Schulter. Vierna machte keine Anstalten, ihr Gewand zu schließen. »Ich verstehe«, sagte sie.
    Drizzt ergriff ihren Arm und zog sie fort. »Welch ein Irrsinn ist dies?« fragte er.
    Viernas Gesicht verzog sich, als sie die wahren Absichten ihres Bruders beim Verlassen der Zeremonie zu erkennen begann. »Ihr habt eine Hohepriesterin zurückgewiesen!« fauchte sie ihn an. »Nach den Regeln könnte sie Euch für Eure Unverschämtheit töten.«
    »Ich kenne sie noch nicht einmal«, schoß Drizzt zurück. »Man erwartet von mir, daß ich...«
    »Man erwartet von Euch, daß Ihr das tut, was man Euch geheißen hat!«
    »Ich mache mir nichts aus ihr«, stotterte Drizzt. Er stellte fest, daß er seine Hände nicht ruhig halten konnte.
    »Glaubt Ihr, Zaknafein hätte sich was aus der Oberin Malice gemacht?« erwiderte Vierna, die sich darüber im klaren war, daß die Erwähnung seines Helden Drizzt sicherlich treffen würde. Als sie sah, daß sie ihren Bruder tatsächlich verletzt hatte, milderte Vierna ihren Ausdruck und nahm ihn beim Arm. »Kommt zurück«, schnurrte sie, »in den Raum. Es ist noch Zeit genug.«
    Drizzts kalter Blick ließ sie so sicher verstummen, wie es die Spitze eines Krummsäbels vermocht hätte. »Die Spinnenkönigin ist die Göttin unseres Volkes«, erinnerte Vierna ihn streng. »Ich bin eine derer, die ihren Willen ausführen.«
    »Ich wäre darauf nicht so stolz«, erwiderte Drizzt, der sich gegen die Welle sehr realer Angst, die seinen prinzipiellen Standpunkt zu besiegen drohte, an seinen Zorn klammerte.
    Vierna schlug ihm hart ins Gesicht. »Geht zurück zur Zeremonie!« forderte sie.
    »Geht und küßt eine Spinne«, antwortete Drizzt. »Und mögen ihre Zangen Eure verfluchte Zunge aus Eurem Mund reißen.«
    Jetzt war es Vierna, die ihre Hände nicht ruhig halten konnte. »Ihr solltet aufpassen, wenn Ihr mit einer Hohepriesterin sprecht«, warnte sie.
    »Verdammt sei Eure Spinnenkönigin!« schrie Drizzt. »Obwohl ich sicher bin, daß Lloth schon vor Äonen verdammt wurde!«
    »Sie verleiht uns Macht!« schrie Vierna.
    »Sie nimmt alles, was uns mehr Wert verleiht als der Fels unter unseren Füßen!« schrie Drizzt zurück.
    »Entweihung!« kreischte Vierna, und das Wort rollte ihr von der Zunge wie das Zischen der Schlangenpeitsche der höchsten Oberin. Ein sich steigernder qualvoller Schrei ertönte aus dem Raum.
    »Eine böse Verbindung«, murmelte Drizzt und wandte sich ab.
    »Es gibt einen Nutzen«, antwortete Vierna, die sich schnell wieder unter Kontrolle hatte.
    Drizzt warf einen anklagenden Blick in ihre Richtung. »Habt Ihr eine ähnliche

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