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Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Bergleute Eurer Expedition zum Untergang verdammte.«
    »Ein Höhlenvater trägt die Verantwortung für seine Gruppe«, entgegnete Belwar. »Nur ein Höhlenvater darf zu einer Expedition aufrufen. Und dann muss er die Verantwortung für seine Entscheidung übernehmen.«
    »Habt Ihr entschieden, die Tiefengnome so dicht an Menzoberranzan heranzuführen?« fragte Drizzt.
    »Ja.«
    »Aus eigenem Entschluss?« drängte Drizzt. Er glaubte, die Lebensweise der Tiefengnome gut genug zu kennen, um zu wissen, dass bei ihnen wichtige Entscheidungen demokratisch gefällt wurden. »Wäre ohne den Befehl von Belwar Dissengulp der Bergarbeitertrupp nie in diese Region gelangt?«
    »Wir wussten von der Fundstelle«, erklärte Belwar. »Eine ergiebige Erzader. Im Rat wurde entschieden, die Nähe Menzoberranzans zu riskieren. Ich führte den beauftragten Trupp.«
    »Wärt Ihr es nicht gewesen, dann ein anderer«, sagte Drizzt betont, als er Belwars Worte von vorhin wiederholte.
    »Ein Höhlenvater muss die Verantwortung überneh...«, setzte Belwar an, wobei er den Blick von Drizzt wandte.
    »Sie machen Euch keine Vorwürfe«, sagte Drizzt, der Belwars leerem Blick auf die kahle Steintür folgte. »Sie ehren Euch und sorgen für Euch.«
    »Sie bemitleiden mich!« fauchte Belwar.
    »Braucht Ihr ihr Mitleid?« schrie Drizzt zurück. »Seid Ihr weniger als sie? Ein hilfloser Krüppel?«
    »Das war ich nie!«
    »Dann geht mit ihnen hinaus!« brüllte Drizzt ihn an. »Seht selbst, ob sie Euch wirklich bemitleiden. Ich glaube das nicht, aber wenn sich Eure Annahme als wahr erweist, wenn Euer Volk seinen Ehrenwerten Höhlenvater bemitleidet, dann zeigt ihnen den wahren Belwar Dissengulp! Wenn Eure Gefährten Euch weder Mitleid noch Vorwürfe entgegenbringen, dann bürdet Euch nicht selbst diese Last auf!«
    Belwar starrte seinen Freund sehr lange an, erwiderte aber nichts.
    »Alle Bergleute, die Euch begleiteten, kannten das Risiko, bis fast nach Menzoberranzan vorzudringen«, erinnerte Drizzt ihn. Ein Lächeln überzog Drizzts Gesicht. »Keiner von ihnen, Euch eingeschlossen, wusste, dass Drizzt Do'Urden eure Gegner führen würde. Hättet Ihr das gewusst, wäret Ihr sicher zu Hause geblieben.«
    »Magga cammara«, murmelte Belwar. Er schüttelte ungläubig den Kopf, sowohl über Drizzt als auch über die Tatsache, dass er sich zum ersten Mal seit über einer Dekade angesichts dieser tragischen Erinnerungen besser fühlte. Er erhob sich, grinste Drizzt kurz an und begab sich zu dem inneren Raum seines Hauses.
    »Wohin geht Ihr?« fragte Drizzt.
    »Ich will ruhen«, erwiderte der Höhlenvater. »Die Ereignisse dieses Tages haben mich bereits ermüdet.«
    »Die Minenexpedition wird ohne Euch gehen.«
    Belwar drehte sich um und warf Drizzt einen ungläubigen Blick zu. Erwartete der Dunkelelf ernsthaft, dass Belwar so einfach Jahre des Schuldgefühls verdrängen und mit den Bergleuten hinausgehen würde?«
    »Ich hätte geglaubt, dass Belwar Dissengulp mehr Mut besitzt«, sagte Drizzt. Der finstere Blick, der das Gesicht des Tiefengnomes verdunkelte, war echt, und Drizzt wusste, dass er die Schwachstelle in Belwars Panzer von Selbstmitleid gefunden hatte.
    »Ihr sprecht kühn«, knurrte Belwar mit verzerrter Miene.
    »Kühn zu einem Feigling«, entgegnete Drizzt. Der Svirfneblin mit den Mithrilhänden trat zu ihm, und sein Atem kam schwer aus seiner muskulösen Brust.
    »Wenn Euch der Titel nicht gefällt, werft ihn weg!« knurrte Drizzt ihn an. »Geht mit den Bergleuten. Zeigt ihnen, wer Belwar Dissengulp wirklich ist.«
    Belwar schlug seine Mithrilhände zusammen. »Dann geht hinaus und holt Eure Waffen« befahl er. Drizzt zögerte. War er gerade herausgefordert worden? War er in seinem Versuch, den Höhlenvater von seinen Schuldgefühlen zu befreien, zu weit gegangen?
    »Holt Eure Waffen, Drizzt Do'Urden«, knurrte Belwar wieder. »Wenn ich die Bergleute begleite, werdet Ihr mit mir kommen!« Erleichtert umfasste Drizzt den Kopf des Tiefengnoms mit seinen langen, schlanken Händen und schlug seine Stirn sanft gegen die Belwars, und die beiden wechselten Blicke tiefer Bewunderung und Zuneigung. Im nächsten Augenblick rannte Drizzt davon und stürmte zu dem Mittelhaus, um seine Rüstung aus fein gesponnenen Ketten, seinen Piwafwi und seine Krummsäbel zu holen.
    Ungläubig schlug Belwar mit einer Hand gegen seinen Kopf und schaute zu, wie Drizzt aus der Eingangstür stürmte.
    Das würde eine interessante Reise werden.
    Höhlenvater Brickers

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