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Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Gesicht SiNafay Hun'etts zu wenden.
    Nach einigen scheinbar endlosen Minuten musste Malice einfach sagen, was sie dachte. »Das Haus Hun'ett hat meine Familie beim letzten Dunkel von Narbondel angegriffen«, sagte sie. »Für diese Tatsache habe ich viele Zeugen. Daran kann es keinen Zweifel geben!«
    »Keinen«, erwiderte SiNafay und überrumpelte Malice mit dieser Zustimmung.
    »Ihr gebt die Tat zu?« bellte sie.
    »Natürlich«, sagte SiNafay. »Ich habe sie nie geleugnet.«
    »Noch lebt Ihr«, lächelte Malice höhnisch. »Die Gesetze von Menzoberranzan fordern Gerechtigkeit.«
    »Gerechtigkeit?« SiNafay lachte über die absurde Bemerkung. Gerechtigkeit war im chaotischen Menzoberranzan nie mehr als eine Fassade und ein Mittel gewesen, Ordnung zu heucheln. »Ich handelte so, wie die Spinnenkönigin es von mir verlangte.«
    »Hätte die Spinnenkönigin deine Methoden gebilligt, wärt Ihr siegreich gewesen«, argumentierte Malice.
    »Keineswegs«, unterbrach sie eine andere Stimme. Malice und SiNafay drehten sich gerade in dem Augenblick um, in dem Oberin Baenre wie durch Zauberei auf dem Sessel erschien, der sich ganz hinten auf dem Podium befand.
    Malice hätte angesichts der welken Mutter Oberin am liebsten aufgeschrieen, weil Baenre ihrer Unterhaltung heimlich gelauscht hatte und ihre Ansprüche gegen SiNafay offensichtlich ablehnte. Doch Malice hatte es vor allem deshalb fertiggebracht, die Gefahren von Menzoberranzan fünfhundert Jahre lang zu überleben, weil sie um die Folgen wusste, die die Verärgerung einer Person wie Oberin Baenre mit sich brachten.
    »Ich beanspruche das Recht der Anklage gegen das Haus Hun'ett«, sagte sie ruhig.
    »Gewährt«, erwiderte Oberin Baenre. »Wie Ihr gesagt habt, und wie SiNafay zugestand, kann es daran keinen Zweifel geben.«
    Malice wandte sich triumphierend an SiNafay, doch die Mutter Oberin des Hauses Hun'ett saß noch immer entspannt und unbesorgt da.
    »Warum ist sie dann hier?« rief Malice in einem Tonfall, in dem explosive Wut mitschwang. »SiNafay ist eine Geächtete. Sie...«
    »Wir haben Euren Worten nicht widersprochen«, unterbrach Oberin Baenre. »Das Haus Hun'ett hat angegriffen und scheiterte. Die Bestrafung für eine solche Tat ist wohl bekannt und steht außer Frage, und das Herrschende Konzil wird noch heute zusammenkommen, um dafür zu sorgen, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wird.«
    »Aber warum ist SiNafay dann hier?« wollte Malice wissen.
    »Bezweifelt Ihr die Weisheit meines Angriffs?« fragte SiNafay Malice, wobei sie versuchte, ein Kichern zu unterdrücken.
    »Ihr wurdet besiegt«, erinnerte Malice sie sachlich. »Das allein sollte Euch Antwort genug sein.«
    »Lloth forderte den Angriff«, erklärte Oberin Baenre.
    »Aber warum wurde dann das Haus Hun'ett besiegt?« fragte Malice stur. »Wenn die Spinnenkönigin...«
    »Ich habe nicht gesagt, dass die Spinnenkönigin dem Hause Hun'ett ihren Segen gegeben hat«, unterbrach Oberin Baenre etwas verärgert. Malice rutschte auf ihrem Platz zurück und erinnerte sich an ihre Stellung und ihre Situation. »Ich sagte nur, dass Lloth diesen Angriff forderte«, fuhr Oberin Baenre fort. »Zehn Jahre hat ganz Menzoberranzan unter dem Spektakel Eures Privatkrieges gelitten. Ich kann Euch versichern, dass die Faszination und Erregung schon längst geschwunden sind. Eine Entscheidung musste fallen.«
    »Und sie ist gefallen«, erklärte Malice und erhob sich. »Das Haus Do'Urden hat sich als siegreich erwiesen, und ich beanspruche das Recht der Anklage gegen SiNafay Hun'ett und ihre Familie!«
    »Setzt Euch, Malice«, sagte SiNafay. »Hinter all dem steckt mehr als nur Euer Recht auf Anklage.«
    Malice schaute Oberin Baenre nach Bestätigung heischend an, obwohl sie angesichts der gegenwärtigen Situation SiNafays Worte nicht anzweifeln konnte.
    »Es ist geschehen«, sagte Oberin Baenre zu ihr. »Das Haus Do'Urden hat gesiegt, und das Haus Hun'ett wird nicht mehr sein.«
    Malice ließ sich wieder auf ihren Platz fallen und lächelte SiNafay selbstgefällig an. Dennoch schien die Mutter Oberin des Hauses Hun'ett nicht im mindestens beunruhigt.
    »Ich werde die Vernichtung Eures Hauses mit großem Vergnügen verfolgen«, versicherte Malice ihrer Rivalin. Sie wandte sich an Baenre. »Wann wird die Bestrafung durchgeführt werden?«
    »Das ist bereits geschehen«, erwiderte Oberin Baenre geheimnisvoll.
    »SiNafay lebt!« schrie Malice.
    »Nein«, verbesserte die welke Mutter Oberin. »Sie, die SiNafay war,

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