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Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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problemlos töten können -, so wusste er doch, dass das Auftauchen des Dunkelelfs in Maldobar noch einige Zeit für Aufregung sorgen würde.
    »Wir könnten in den Ort ziehen«, schlug Connor vor. »Sie würden schon einen Platz für uns auftreiben, und dann stünden alle Einwohner von Maldobar hinter uns.«
    »Hinter uns stehen?« erwiderte Bartholomäus sarkastisch. »Und würden sie jeden Tag ihre Höfe im Stich lassen, um mit uns hier herauszukommen und uns dabei zu helfen, mit unserer Arbeit fertig zu werden? Welcher von ihnen würde jede Nacht hier rausreiten und sich um die Tiere kümmern?«
    Connors Kinn sank auf die Brust, als sein Vater ihn schalt. Mit einer Hand griff er nach dem Schaft seines Schwerts, das ihn daran erinnerte, dass er kein Kind mehr war. Dennoch war Connor insgeheim dankbar, dass sein Großvater ihm wohlwollend die Hand auf die Schulter legte.
    »Junge, du solltest überlegen, bevor du solches Zeug redest«, fuhr Bartholomäus fort. Seine Stimme wurde sanfter, als er merkte, welche Wirkung seine harten Worte hatten. »Der Hof ist dein Leben, das einzige, was zählt.«
    »Wir könnten die Kleinen wegschicken«, warf Markhe ein. »Der Junge hat allen Grund, sich zu fürchten, wenn sich hier ein Dunkelelf herumschleicht.«
    Bartholomäus wandte sich ab und stützte resigniert das Kinn auf die Hand. Er haßte die Vorsteflung, die Familie zu trennen. Familie, das war der Ursprung ihrer Stärke, wie es bei den Distelwolle-Leuten schon seit mehr als fünf Generationen gewesen war. Und doch saß er nun hier und schalt Connor, obwohl der Junge nur das Beste im Sinn hatte.
    »Ich hätte besser nachdenken sollen, Dad«, hörte er Connor flüstern, und dann wusste er, dass sein Stolz angesichts Connors Schmerz nicht standhalten konnte. »Es tut mir leid.«
    »Das braucht es doch nicht«, erwiderte Bartholomäus und drehte sich wieder zu den anderen herum. »Ich bin derjenige, der sich entschuldigen sollte. Jedem von uns stehen die Haare zu Berge wegen diesem Dunkelelf. Du hast schon ganz recht, Connor. Wir sind zu weit ab vom Schuß, um sicher zu sein.«
    Draußen vor dem Haus krachte Holz, und ein gedämpfter Schrei ertönte in der Nähe der Scheune, als ginge es darum, Bartholomäus' Gedanken zu bestätigen. In diesem kurzen, erschreckenden Augenblick begriff Bartholomäus Distelwolle, dass er diese Entscheidung früher hätte fällen sollen, als das Tageslicht seiner Familie noch Schutz geboten hätte.
    Connor reagierte als erster, stürzte zur Tür und riß sie auf. Auf dem Vorplatz des Hofes herrschte tödliche Stille, nicht einmal das Zirpen einer Grille störte die surrealistische Szene. Still hing der Mond am Himmel, jeder Zaunpfahl und jeder Baum warf lange beängstigende Schatten. Connor starrte hinaus und wagte kaum zu atmen. Und die Sekunden schienen Stunden zu dauern.
    Die Scheunentür quietschte und fiel aus den Angeln. Ein Dunkelelf spazierte auf den Vorplatz des Bauernhofs.
    Connor schloß die Tür und fiel mit dem Rücken gegen sie. Sie war ihm eine handfeste Stütze. »Mutter«, keuchte er seinem Vater und Großvater zu, auf deren Gesichter sich ihre Beunruhigung widerspiegelte. »Drow.«
    Die älteren Distelwolle-Männer zögerten. Sie waren aufge wühlt und verwirrt. Dann sprangen sie gleichzeitig von ihren Stühlen auf. Bartholomäus rannte los, um eine Waffe zu holen, während Markhe zu Connor an die Tür trat.
    Ihre plötzliche Hektik riß Connor aus seiner Erstarrung. Der Junge zog sein Schwert aus dem Gürtel und riß die Tür auf, um hinauszurennen und sich dem Eindringling zu stellen.
    Mit einem einzigen Sprung seiner kraftvollen Beine hatte Ulgulu die Tür des Bauernhauses erreicht. Connor stürmte blindlings über die Türschwelle und schlug auf die Kreatur ein, die wie ein zierlicher Dunkelelf aussah. Bevor einer der Männer reagieren konnte, donnerte der Krummsäbel mit der ganzen Kraft des Bargests auf Connors Kopf hinunter und riß den jungen Mann fast in zwei Hälften.
    Ungehindert betrat Ulgulu die Küche. Er entdeckte den älteren Mann – ein schwacher Feind -, streckte die Hand nach ihm aus und rief seine magische Natur zu Hilfe, um den Angriff abzuwehren. Eine Welle von Gefühlen überwältigte Markhe Distelwolle, eine Welle aus Verzweiflung und Angst, die so stark war, dass er sich nicht gegen sie wehren konnte. Sein faltiger Mund öffnete sich zu einem stummen Schrei, und er taumelte rückwärts, krachte gegen eine Wand und umklammerte hilflos seine Brust.

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