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Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Bartholomäus Distelwolles Angriff wurde von ungezügelter Wut getragen. Der Bauer schimpfte, keuchte und gab unverständliche Laute von sich, als er mit der Mistgabel auf den Eindringling zurannte, der seinen Sohn getötet hatte.
    Die zierliche Tarngestalt, in der der Bargest sich versteckte, schmälerte Ulgulus gigantische Kraft keineswegs. Als die Mistgabel nur noch wenige Zentimeter von seinem Brustkorb entfernt war, umklammerte Ulgulu mit einer Hand den Schaft der Waffe. Bartholomäus blieb unvermittelt stehen, der Stiel der Mistgabel wurde voller Wucht in seinen Bauch gerammt, so dass ihm der Atem wegblieb.
    Ulgulu hob flink seinen Arm, stemmte Bartholomäus hoch, bis er den Bodenkontakt verlor, und schmetterte den Kopf des Bauern so heftig gegen einen Deckenbalken, dass dessen Genick gebrochen wurde. Der Bargest schleuderte Bartholomäus und seine klägliche Waffe lässig durch die Küche und lief dann zu dem alten Mann.
    Vielleicht sah Markhe ihn kommen, vielleicht lenkten die Schmerzen und die Wut den alten Mann auch so sehr ab, dass er die Vorgänge in dem Zimmer nicht mitbekam. Ulgulu trat ne-ben den Mann und sperrte seinen Mund weit auf. Er wollte den Alten verschlingen, sich an seiner Lebenskraft laben, wie er es zuvor mit der jungen Frau in der Scheune getan hatte. Aber schon kurz nachdem die Erregung über das Töten verblaßte, beklagte Ulgulu seine Handlungen. Wieder trat der Verstand des Bargest an die Stelle seiner niedrigen Bedürfnisse. Frustriert knurrte Ulgulu und trieb dann den Krummsäbel in Markhes Brust, dessen Qual damit ein Ende gefunden hatte.
    Der Blick des Bargest schweifte über seine grauenhafte Arbeit, und er war unglücklich darüber, dass er sich nicht an den starken, jungen Bauern gemästet hatte, aber dann erinnerte er sich an den Vorteil, den er aus den Vorgängen dieser Nacht ziehen würde. Ein aufgeregter Schrei lockte ihn ins Nebenzimmer, in dem die Kinder schliefen.
    Nur zögernd stieg Drizzt am folgenden Tag von den Bergen herunter. Sein Handgelenk pulsierte an der Stelle, wo der Feengeist ihn mit dem Dolch verletzt hatte, aber die Wunde war sauber, und Drizzt ging davon aus, dass sie bald heilen würde. Auf dem Hügel hinter der Distelwolle-Farm ging er in Deckung und bereitete sich innerlich auf ein neues Zusammentreffen mit den Kindern vor. Drizzt hatte zuviel von der menschlichen Gemeinschaft mitbekommen und hatte zuviel Zeit allein verbracht, um jetzt aufzugeben. Hier wollte er heimisch werden, falls es ihm gelingen sollte, die offensichtlichen Vorurteile, die man ihm entgegenbrachte, zu überwinden. Vor allem der große Mann mit den knurrenden Hunden hatte etwas gegen ihn.
    Von der Stelle aus, an der er sich verbarg, konnte er die zertrümmerte Scheunentür nicht sehen, und es hatte den Anschein, als ob auf dem Hof zu dieser frühen Stunde alles seinen normalen Gang ginge.
    Doch als die Bauern nach Sonnenaufgang noch nicht herausgekommen waren, was sie eigentlich sonst immer um diese Zeit taten, war Drizzt irritiert. Ein Hahn krähte, und einige der Tiere liefen auf dem Hof hin und her, aber in dem Haus regte sich nichts. Drizzt wusste, dass das äußerst ungewöhnlich war, aber er ging davon aus, dass die Begegnung in den Bergen die Bauern dazu veranlaßt hatte, sich zu verstecken. Wahrscheinlich hatte die Familie gemeinsam den Bauernhof verlassen und im Gemeindesprengel bei den anderen Zuflucht gesucht. Bei diesen Gedanken wurde es Drizzt schwer ums Herz; wieder hatte er das Leben einer Rasse in Unordnung gebracht, nur indem er ihnen sein Gesicht gezeigt hatte. Er erinnerte sich an Blindgenstone, die Stadt der Swirfneblin, und an das Durcheinander und den Tumult, den sein Auftauchen dort bewirkt hatte.
    Es war ein strahlender, sonniger Tag, aber ein frischer Wind blies aus den Bergen herunter. Auf dem Hof oder in dem Haus regte sich immer noch nichts, soweit Drizzt sehen konnte. Der Drow überblickte alles und wurde mit jeder Sekunde, die verstrich, besorgter.
    Ein bekanntes surrendes Geräusch riß Drizzt aus seinen Überlegungen. Er zog seinen Säbel heraus und schaute sich um. Dabei wünschte er, er könnte Guenhwyvar rufen, aber seit dem letzten Besuch der Katze war noch nicht genug Zeit vergangen. Der Panther hatte es dringend nötig, sich noch einen weiteren Tag in seinem Astralheim auszuruhen, bevor er wieder so gestärkt war, dass er Drizzt begleiten konnte. In seiner unmittelbaren Umgebung fiel dem Dunkelelf nichts auf, und so trat er zwischen die Stämme

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