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Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Waldläufer für uns auf.«
    Nur ein paar Minuten später hatten sie Roddy befreit. Mittlerweile war auch sein verletzter Hund wieder auf den Beinen und lief an seine Seite, aber die Erkenntnis, dass eines seiner hochgeschätzten Haustiere überlebt hatte, beruhigte den rüden Mann nicht sonderlich.
    »Verfluchter Dunkelelf!« brüllte Roddy vielleicht zum tausendstenmal und wischte sich das Blut von der Wange. »Ich werde mir den verfluchten Dunkelelf schnappen!« Seine Worte unterstrich er, indem er Spalter einhändig in den Stamm eines anderen Ahorns hieb und so beinahe auch noch diesen Baum fällte.

Verhängnisvolles Anpirschen
    Der Goblinwächter sprang beiseite, als der mächtige Ulgulu durch den Vorhang stürmte und in den Höhlenkomplex rannte. Die frische, kühle Nachtluft in den kalten Bergen tat dem Bargest gut, vor allem wenn er an die Aufgabe dachte, die vor ihm lag. Er betrachtete den Krummsäbel, den Tephanis gebracht hatte, der in Ulgulus großer, dunkelhäutiger Hand winzig wirkte.
    Unbewußt ließ Ulgulu die Waffe zu Boden fallen. Heute nacht wollte der Bargest sie nicht einsetzen, sondern seine eigenen, tödlichen Waffen – Klauen und Zähne – benutzen, um seine Opfer zu verschlingen und ihre Lebenskraft in sich aufzusaugen, damit er stärker wurde. Ulgulu war eine intelligente Kreatur, und deshalb siegte sein Verstand sehr schnell über den reinen Instinkt, der so sehr nach dem Geschmack des Blutes gierte. Die Arbeit heute nacht hatte ihren Sinn. Mit dieser Maßnahme konnten weitreichende Ziele erreicht und außerdem die Bedrohung, die das unerwartete Auftauchen des Dunkelelfs darstellte, eliminiert werden.
    Ein letztes Mal meldete sich Ulgulus Instinkt mit einem Knurren zu Wort, und dann hob der Bargest den Krummsäbel wieder auf und stürmte mit Riesenschritten den Abhang hinunter. Das Biest hielt am Rand einer Schlucht an, wo sich ein einzelner schmaler Pfad den kargen Fels hinunterschlängelte. Er würde mehrere Minuten brauchen, um den gefährlichen Weg abzusteigen.
    Aber Ulgulu war hungrig.
    Ulgulu tauchte in sein Bewußtsein ein und konzentrierte sich auf den Bereich seiner Persönlichkeit, in dem magische Energie angestaut war. Er war kein Wesen der Materiellen Ebene, und überplanare Wesen verfügten über Fähigkeiten, die den Wesen auf der Gastebene wie Zauber erscheinen mussten. Ulgulus Augen leuchteten vor Aufregung orangefarben, als er ein paar Minuten später aus der Trance erwachte. Dann spähte er in die Schlucht und erkannte unten am Boden eine Stelle, ungefähr eine Viertelmeile weit weg.
    Eine schimmernde, vielfarbige Tür tauchte vor Ulgulu auf, die einfach so unter dem Schluchtrand hing. Ulgulus Lachen klang eher wie ein Brüllen, als er die Tür öffnete und gleich hinter der Schwelle den Ort sah, den er angepeilt hatte. Er trat hindurch und umging die materielle Entfernung, die ihn vom Grund der Schlucht trennte, mit einem einzigen außerdimensionalen Schritt.
    Der Bargest rannte gleich weiter, den Berg hinunter in Richtung Menschendorf, und dachte dabei über die Einzelheiten seines grausamen Plans nach.
    Als der Bargest unten angekommen war, suchte er wieder jenen magischen Bereich in seinem Geist auf. Ulgulus Schritte wurden langsamer, und dann blieb das Wesen ganz stehen. Spastische Bewegungen durchzuckten seinen Körper, und unverständliche Worte sprudelten aus ihm hervor. Knochen rieben knirschend aneinander. Haut riß auf und setzte sich neu zusammen und wurde Ton um Tun dunkler.
    Als Ulgulu wieder weiterrannte, waren seine Schritte – die Schritte eines Dunkelelfs – nicht mehr ganz so lang.
    Bartholomäus Distelwolle saß mit seinem Vater, Markhe, und seinem Sohn an jenem Abend allein in der Küche des einsamen Bauernhauses am westlichen Dorfrand von Maldobar. Bartholomäus' Frau und seine Mutter waren in die Scheune hinausgegangen, um die Tiere für die Nacht zu versorgen, und die vier jüngeren Kinder lagen friedlich in ihren Betten in einem kleinen Raum, der an die Küche angrenzte. In einer gewöhnlichen Nacht hätten die anderen Mitglieder der Distelwolle-Familie auch bequem in ihren Betten gelegen und geschnarcht, aber Bartholomäus befürchtete, dass viele Nächte vergehen würden, bevor auf der einsamen Farm wieder so etwas wie Normalität herrschte. Ein Dunkelelf war in der Gegend gesichtet worden, und obwohl Bartholomäus nicht ganz überzeugt davon war, dass dieser Fremde Gefahr bedeutete – der Drow hätte Connor und die anderen Kinder

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