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Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes

Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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und lächelte, obwohl er besorgt war.
    »Ihr solltet sie Graul vor Augen führen!« lachte Montolio. »Der alte Ork hat den Verstand verloren oder ist wahnsinnig geworden, wenn er hierherkommt, obwohl es offensichtlich ist, daß er zahlenmäßig unterlegen ist!«
    Drizzts einzig mögliche Antwort auf eine so übertriebene Bemerkung war ein Lachanfall.
    »Aber nun«, fuhr Montolio fort, »ich setze einen Korb frisch gefangener Forellen und drei edle Hengste, daß der alte Graul nicht mitkämpfen wird. Er wird zwischen den Bäumen bleiben, zusehen und seine fetten Hände ringen, und wenn wir seine Streitmacht auseinandersprengen, wird er der erste sein, der flieht! Er hat noch nie den Mut besessen, einen richtigen Kampf auszutragen, auf jeden Fall nicht, seit er König geworden ist. Er ist viel zu bequem, könnte ich mir denken, und hat viel zuviel zu verlieren. Tja, wir werden sein großes Geschrei ein bißchen dämpfen.«
    Auch jetzt fand Drizzt keine Worte, denn er mußte wieder über die Absurdität von Montolios Thesen lachen. Dabei mußte er aber zugeben, daß Montolios ironische Einschätzung des kommenden Kampfes eine beruhigende Wirkung auf ihn ausübte.
    »Ihr solltet Euch jetzt hinlegen«, sagte Montolio, kratzte sich an seinem stoppeligen Kinn und drehte sich wieder um, um sich seiner Umgebung zu widmen. »Ich möchte mit den Vorbereitungen anfangen - Ihr werdet überrascht sein, das kann ich Euch versprechen. Ich wecke Euch in ein paar Stunden.«
    Die letzten dahingemurmelten Worte, die der Drow hörte, als er sich in seiner dunklen Unterkunft in eine Decke kuschelte, rückten alles in ein klareres Licht. »Ja, Auge, darauf habe ich lange Zeit gewartet«, sagte Montolio aufgeregt, und daran bestand für Drizzt nunmehr kein Zweifel.
    Kellendil und seine Elfenverwandten hatten einen friedlichen Frühling verlebt. Wie Nomaden waren sie durch die Gegend gezogen und hatten dort Unterschlupf gesucht, wo er sich gerade geboten hatte, also auf Bäumen und in Höhlen. Sie liebten die freie Natur, tanzten gern unter den Sternen, sangen zu den Melodien der rauschenden Bergflüsse und schätzten die Jagd auf Hirsche und wilde Eber, die zwischen den Bäumen auf den Berghängen zu finden waren.
    Kellendil fiel die Angst auf, die sich auf dem Gesicht seines Cousins widerspiegelte, als der andere Elf spätnachts im Lager auftauchte. Furcht war ein Gefühl, das nur äußerst selten bei den Mitgliedern der sorglosen Gruppe aufblitzte.
    Die anderen versammelten sich umgehend.
    »Die Orks rühren sich«, erklärte der Elf.
    »Hat Graul eine Karawane gesichtet?« fragte Kellendil.
    Sein verwirrter Cousin schüttelte den Kopf. »Es ist noch zu früh für die Kaufleute«, erwiderte er. »Graul hat ein anderes Opfer im Visier.«
    »Das Wäldchen«, platzten mehrere Elfen gleichzeitig heraus. Dann wandte sich die ganze Gruppe Kellendil zu, weil sie offensichtlich der Meinung waren, daß der Dunkelelf in seinen Zuständigkeitsbereich fiel.
    »Ich glaube nicht, daß sich der Drow mit Graul zusammengetan hat«, beantwortete Kellendil die stumme Frage. »Mit all den Spähern hätte Montolio etwas davon erfahren. Wenn der Dunkelelf ein Freund des Waldläufers ist, dann ist er auch nicht unser Feind.«
    »Das Wäldchen ist viele Meilen von hier entfernt«, warf einer der anderen ein. »Wenn wir uns das Treiben des Orkkönigs genauer ansehen und rechtzeitig eintreffen wollen, um dem Waldläufer helfen zu können, dann sollten wir sofort aufbrechen.«
    Da sie alle der gleichen Meinung waren, suchten die Elfen ein paar notwendige Vorräte und ihre Waffen, große, lange Bogen und zusätzliche Pfeile, zusammen. Nur wenige Minuten später brachen sie auf, rannten durch den Wald und über Berge und waren dabei nicht lauter als ein sanfter Windstoß.
    Am frühen Nachmittag wachte Drizzt auf. Ein beunruhigender Anblick bot sich ihm, als er die Augen öffnete. Dunkle Wolken waren aufgezogen, aber es war dennoch ziemlich hell, als der Dunkelelf aus seiner Unterkunft kroch und sich reckte und streckte. Hoch über sich in den Wipfeln der schlanken Pinie entdeckte er den Waldläufer. Drizzts Neugier schlug in blankes Entsetzen um, als er sah, wie Montolio, der wie ein Wolf heulte, wie ein Adler mit ausgebreiteten Armen vom Baum stürzte.
    Doch der Waldläufer war mit Strickgurten an den dünnen Stamm der Pinie gebunden. Als er heruntersprang, bog sich der Baum unter seinem Gewicht, und Montolio kam sanft nach unten. Die Pinie allerdings brach beinahe

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