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Die Saga vom Eisvolk 01 - Der Zauberbund

Die Saga vom Eisvolk 01 - Der Zauberbund

Titel: Die Saga vom Eisvolk 01 - Der Zauberbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Sandemo
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Schultern waren deformiert, aber sie liebte sie, so wie sie alles an ihm liebte. Ihre Hände wanderten abwärts, an seinen schmalen Hüften und seinen Schenkeln entlang, die behaart waren wie bei einem Faun. Er erhob sich etwas, um ihre Knie anzuziehen, und für einen Augenblick sah sie es. Oh nein, das kann ich nicht!, dachte sie. Doch kurz darauf hatte er zu ihr gefunden und begriffen, dass ihr Körper bereit war, ihn zu empfangen.
    Im nächsten Moment wäre sie vor Schmerz fast ohnmächtig geworden, sie biss ihn in die Schulter, um den Schrei zu unterdrücken, der ihr auf den Lippen lag. Für einen verzweifelten Moment wünschte sie, sie könnte fliehen, doch dann war es zu spät. Sie konnte nur noch die Augen zusammenkneifen und ihn das tun lassen, was sie beide sich vom ersten Augenblick ihrer Begegnung an gewünscht hatten.
    Sie fühlte seine Hand auf ihrer Wange – zärtlich, liebevoll, voller Verzweiflung darüber, dass er sie so quälen musste, und sie öffnete die Augen und rang sich ein Lächeln ab zum Zeichen, dass sie es verstand und akzeptierte.
    Natürlich – und zu Siljes Glück – war das alles nur von kurzer Dauer. Sie sah, wie eine unermessliche Wollust sein Gesicht veränderte, und der Schmerz war plötzlich nicht mehr so unerträglich. Stattdessen empfand sie eine heiße Freude, Freude darüber, dass sie ihn so glücklich gemacht hatte.
    Tengel sank neben ihr erschöpft in sich zusammen. Im Zimmer waren nur noch ihrer beider Atemzüge zu hören.
    »Und du bildest dir ein, dass wir zwei zusammenleben können, ohne ein Kind zu bekommen?«, flüsterte er mit Munterkeit, aber auch Besorgnis in der Stimme.
    »Nein«, antwortete sie und versuchte, sich ihre Zufriedenheit nicht anhören zu lassen. Sie lag ruhig auf dem Rücken und ließ seinen Samen weiter und immer weiter in sich hineinlaufen, ganz ohne Scham.
    »Weißt du, was ich will, Tengel?«
    »Nein?«
    »Dich wiederhaben.«
    Da lachte er. »Du bist verrückt, Silje. Ich verstehe dich ja. Das war so... egoistisch. Das war nicht so, wie ich es eigentlich wollte.«
    Aber in seinem Lachen lagen Glück und Verzweiflung zugleich.
    Er legte sich mit den Armen über den Augen auf den Rücken. »Was haben wir getan, Silje? Mein Gott, was haben wir getan?«
    »Das Unvermeidliche«, antwortete sie langsam.
    »Ja. Früher oder später musste es so kommen.«
    »Bereust du es?«
    Er stützte sich auf die Ellenbogen. »Natürlich bereue ich es! Aber nie in meinem Leben bin ich so... so vollkommen glücklich gewesen. Was sollen wir nun tun, Silje?«
    Ihre Stimme wurde trocken, fast hart. »Tja, du könntest zum Beispiel in die alte Hütte zurückziehen und hoffen, dass nichts passiert ist.«
    »Nein«, sagte er schockiert und schuldbewusst. Erst jetzt begriff er, wie sehr er sie mit seinen Worten verletzt hatte. »Nein, so habe ich das doch nicht gemeint. Nun haben wir alle Brücken hinter uns abgebrochen, und nicht einen Augenblick habe ich daran gedacht, dich zu verlassen. Das fehlte gerade noch, ich liebe dich doch und weiß, dass wir zusammengehören, du und ich.
    Nein, ich dachte dabei nicht an uns zwei, sondern an das, was die Frucht unseres Tuns sein könnte.«
    »Du selbst hast doch gesagt, dass Tengels böses Erbe nur auf einige wenige übertragen wird. Du hast es zwar, aber trotzdem bist du der wunderbarste Mensch, den ich kenne. Sie ist also nicht immer böse, diese ererbte Kraft, und wenn ich noch weiter flehen und betteln muss, dann hau ich dich! Du demütigst mich über alle Maßen, Tengel.«
    Er versteckte sein lächelndes Gesicht in ihrem Haar.
    »Silje Arngrimstochter, hiermit halte ich um deine Hand an. Willst du? Traust du dich?«
    »Ja! Ja, und wie, das war aber auch höchste Zeit!«, lachte sie, und dann wurde sie von ihm so richtig liebevoll umarmt.
    Hanna, dachte sie, der erste Schritt ist getan!
    Sie lagen die ganze Nacht zusammen und flüsterten miteinander, während die Kinder schliefen. Aber sie rührten einander nicht an; dafür hatte Silje zu große Schmerzen. Sie konnte sich fast nicht rühren, so weh tat ihr alles.
    »Sag mir, Silje, fühlst du dich hier wohl?«, flüsterte er. »Mitunter habe ich den Eindruck, dass es nicht der Fall ist.«
    Sie wollte die Antwort hinauszögern. »Ich fühle mich hier wohl, weil du hier bist, und ich will doch nur dort sein, wo auch du bist. Ich bin hier sicher – draußen herrschen nur Angst und Schrecken. Gewiss ist es schön hier, und ich beginne allmählich, Wurzeln zu schlagen. Eldrid als

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