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Die Saga vom Eisvolk 08 - Die Henkerstochter

Die Saga vom Eisvolk 08 - Die Henkerstochter

Titel: Die Saga vom Eisvolk 08 - Die Henkerstochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Sandemo
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um Hexerei geht. Deshalb sollten wir uns selbst im Klaren darüber sein, wovon wir ausgehen müssen, und wen wir ganz sicher von jedem Verdacht ausschließen können.«
    »Aber Vater«, protestierte Brand. »Du verdächtigst doch wohl keinen von uns? Und du glaubst wohl nicht im Ernst an Werwölfe?«
    »Natürlich nicht! Aber wir bieten uns als Sündenböcke geradezu an und sollten uns deshalb verteidigen können. Diejenigen, die am meisten verdächtigt werden, müssen von uns anderen Rückendeckung bekommen. Jetzt und auch später. Was mich beunruhigt, ist die Hexenschnur.« Die anderen nickten. Eli, sechzehn Jahre alt und zart und schmächtig, warf ihrer Ziehmutter Gabriella einen fragenden Blick zu, ob sie noch einen Gerstenpfannkuchen nehmen dürfe. Gabriella nickte geistesabwesend. Das Mädchen war immer noch viel zu dünn. Kaleb sah Eli ein wenig streng an, sagte aber nichts. Er und Eli gehörten nicht zum Kreis der Verdächtigen, ebensowenig wie Yrja und Matilda. Aber alle vier empfanden für ihre Lieben eine tiefe Loyalität. Are entschied: »Wir müssen die Angehörigen des Eisvolks durchgehen, einen nach dem anderen. Als erstes können wir schon mal Cecilie und Tancred und seine kleine Tochter Lene ausschließen, das ist wohl klar?« »Ja«, sagte Gabriella. »Ebenso Tarjeis Mikael.« »Ja sicher, natürlich«, sagte Are, der immer einen etwas traurigen Blick bekam, wenn Mikaels Name erwähnt wurde. »Auf Seiten meiner Familie geht es also um mich selbst, Brand und Andreas. Können wir uns darauf einigen, Andreas auszuschließen, da er ja die Leichen gefunden hat, und darüber ganz entsetzt war? Ich habe ihn wirklich noch nie so erschüttert gesehen.« »Ja«, sagten die anderen. »Schließ ihn aus!«
    »Gut! Auf Livs Seite bleiben dann Liv selbst, Tarald, Mattias und Gabriella. Habe ich jemanden vergessen?« Nein, er hatte niemanden vergessen. Die Nachkommen von Tengel und Silje waren aufgezählt, die eine wie der andere.
    »Was für eine Art Zauber ist das überhaupt?« fragte Kaleb. »Neun verschiedene Schnüre, die miteinander verknotet sind - was bedeutet das?«
    Are lächelte. »Tja, da müßten wir wohl einen Erben des Fluchs um Rat fragen, einen Verdammten. Aber derzeit gibt es keinen. Die einzige, die noch ein paar übersinnliche Fähigkeiten hat, ist Cecilie. Sie kennt sich mit Gedankenübertragung aus. Aber sie ist in Dänemark und hat wohl kaum Ahnung von Hexenknoten. Und Mattias, der die Zaubermittel des Eisvolks verwahrt, hat sich wohl nie damit beschäftigt, oder?«
    »Nein«, sagte Mattias. »Ich nutze davon nur, was mir bei der Heilkunst hilft. Das ist nicht wenig, aber geknotete Schnüre gehören nicht dazu.«
    »Ich glaube, jetzt vergißt du aber doch jemanden, lieber Bruder«, sagte Liv milde tadelnd zu Are. Sie war immer noch rüstig und geistig wach, trotz ihrer einundsiebzig Jahre. »Denk daran, daß ich einen Großteil der Fähigkeiten habe, obwohl ich immer versucht habe, all das Böse zu verdrängen.« »Du?« sagte Are verblüfft.
    Liv lächelte wehmütig. »Ihr dürft nicht vergessen, daß ich sieben Generationen der unglücklichen Verfluchten des Eisvolks gesehen habe.«
    »Sieben? Das ist unmöglich!« sagte Mattias.
    »Es ist so. Ich habe die Hexe Hanna gekannt. Zwar war ich damals erst drei Jahre alt, aber ich erinnere mich an sie. Gott im Himmel, und wie ich mich erinnere! Wer sie einmal gesehen hat, vergißt sie nie mehr. Es gab noch eine Hexe im Tal des Eisvolks, aus derselben Generation wie Hanna - denn merkt euch, es können in einer Generation mehrere Verfluchte geboren werden… aber ich bin ihr nie begegnet, nur meine Mutter Silje. Dann kannte ich Grimar, Hannas Neffen, der eine Generation jünger war als sie. Das sind schon zwei. Und dann meinen geliebten Vater, Tengel den Guten. Aus meiner eigenen Generation Cousine Sol, die eher eine Schwester für uns war. Trond habe ich nur als fröhlichen, aufgeweckten Jungen gekannt, ich hatte keine Ahnung, daß er ein Verfluchter war, wie sich später herausstellte.« In Livs Stimme lag jetzt ein nagender Kummer. »Kolgrim habt ihr alle gekannt. Nichts in der tragischen Geschichte des Eisvolks macht mich so traurig wie der Gedanke an den armen Kolgrim. Und Are und ich war die einzigen, die Gabriellas kleine Tochter gesehen haben, ebenfalls eine Verfluchte.«
    Nach einer kleinen Pause fuhr sie fort: »Ich habe in aller Stille gelernt. Von meinem Vater, aber das meiste von meiner geliebten Schwester Sol. Sie war wild, sie war

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