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Die Satanswelt

Die Satanswelt

Titel: Die Satanswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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ihn war.
    »Mir wäre es lieber, wenn ich dich nicht betäuben und fesseln müßte«, meinte sie mit grimmiger Entschlossenheit. »Gib doch zu, Dave, daß wir eine vernünftige Chance haben, die beiden zu befreien! Wenn wir uns gegen diese primitiven Grasfresser nicht durchsetzen können, verdienen wir nichts Besseres als den Tod.«
    »Was willst du von mir?« fragte er leise.
    »Dein Versprechen, daß wir unser Möglichstes tun werden, um Adzel freizubekommen.«
    »Kannst du mir trauen?«
    »Wenn nicht, wird einer von uns den anderen umbringen müssen.« Sie hielt die Waffe starr auf ihn gerichtet, aber sie senkte den Kopf. »Es würde mir schwerfallen, Dave.«
    Er saß eine Weile reglos da. Dann schlug er mit der flachen Hand auf die Stuhllehne und begann schallend zu lachen. »Also schön, du kleiner Teufel! Du bleibst Sieger. Es ist reine Erpressung, aber, bei Gott, ich bin froh darüber!«

 
24
     
    Wieder arbeitete Chee Lan allein. Die Tausendsassa war jenseits des Horizonts gelandet. Sie sah zwei Zerstörer, einen Gleiter und das unbrauchbar gemachte Liga-Schiff, in dem die beiden Gefangenen wohnten. Das Metall war mit Rauhreif überzogen. Hinter dem Landeplatz ragte Moaths Festung wie ein Berg auf. Es war sehr still.
    Chee huschte von einer Deckung zur nächsten. Es hatte geheißen, daß zwei Posten Wache standen. Einen konnte sie erkennen, einen Hünen mit zottiger Mähne, der rastlos hinter seiner schwenkbaren Kanone auf und ab ging. Sein Atem bildete eine weiße Dampfwolke, und sein Metallschmuck klirrte. Chee strengte die Augen an und horchte mit steil aufgerichteten Ohren. Nichts rührte sich. Entweder hatten sich van Rijn und Adzel getäuscht, oder der zweite Posten war verschwunden, ohne für Ersatz zu sorgen.
    Sie konnte nicht länger warten. Es dauerte sicher nur noch Minuten, bis die Bewohner des Palastes erwachten.
    Sie jagte langgestreckt über den Wüstenboden. Es wäre besser gewesen, von oben anzugreifen. Aber ihr Düsenaggregat konnte einen Detektor auslösen. Der Posten bemerkte nichts von dem weißen Blitz, der auf ihn zuschoß. Sobald sie nahe genug herangekommen war, warf sie sich flach zu Boden und feuerte den Betäubungsstrahler ab. Der Shenn drehte sich um seine Achse und fiel mit einem gewaltigen Getöse zu Boden. Oder bildete sie sich das nur ein? Chee richtete die Taschenlampe auf das Schiff und blink-blink-blink. Hoffentlich saßen die beiden vor ihren Beobachtungsschirmen!
    Ja. Eine Luftschleuse glitt auf, die Gangway klappte herunter. Adzel kam ins Freie – ein dunkler Koloß. Auf seinem Rücken saß Nicholas van Rijn. Chee sprang ihnen entgegen. Hoffnung keimte in ihr auf. Wenn es ihnen tatsächlich gelang, unbemerkt diesen Ort zu verlassen …
    Ein Energiestrahl zischte in der Nähe der beiden Kriegsschiffe auf. »Los – hier entlang!« kreischte die Cynthierin. Mit der Taschenlampe wies sie die Richtung zu Falkayns Schiff. Dann schaltete sie das Düsenaggregat ein und ließ sich ein Stück in die Höhe tragen. Sie stellte die Funkverbindung zu Falkayn her. »Man hat uns gesehen, Dave! Dieser verfluchte Posten legte offenbar eine Verschnaufpause ein und kam in letzter Sekunde zurück.« Sie flog dem Schützen in einem weiten Bogen entgegen.
    »Soll ich euch holen?« fragte Falkayn.
    »Warte noch eine Weile! Vielleicht …« Ein Strahl jagte dicht an ihr vorbei. Man hatte also auch sie entdeckt. Sie war halbgeblendet von dem grellen Licht. Der Shenn hätte in Deckung gehen und versuchen können, sie abzuschießen, aber das widersprach seiner Natur. Er kam ihr entgegen. Chee holte das Letzte aus dem Düsenantrieb. Sie stürzte sich aus vollem Fluge auf den Gegner und feuerte den Strahler ab. Der Mann brach zusammen.
    Alarmsirenen schrillten durch den Palast. Hunderte von Lichtern flammten auf. Shenna strömten aus dem Haupttor. Vier von ihnen streiften im Laufen Flugapparate um. Chee jagte hinter Adzel her. Diesen Verfolgern konnte er nicht entkommen; sie mußte ihm Feuerschutz geben. »Was ist los?« hörte sie Falkayns besorgte Stimme. »Soll ich nicht kommen?«
    »Nein, noch nicht! Dich setzen wir als letzte Überraschung ein.« Die vier Shenna waren dem Wodeniten auf der Spur. Chee hatten sie noch nicht entdeckt. Sie flog ein Stück höher als die Verfolger, zielte und schoß zweimal. Einer stürzte in einer Staubwolke ab. Der zweite flog weiter, aber er hing kraftlos an seinem Flugapparat.
    Einer kam ihr entgegen. Er sah kräftig aus. Chee verwickelte ihn in einen

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