Die Satojerin (German Edition)
hole dich! Ich liebe dich und es wird niemals mehr
eine andere geben, die ich in mein Herz lasse. Auch wenn du mir das jetzt nicht
glaubst!“ Dann verschwand er. Ally blieb wie angewurzelt stehen. Ich liebe
dich auch, Ari! Sie konnte nicht fassen, was da gerade passiert war. Zuerst
war sie verärgert, dann merkte sie, wie sehr sie ihn doch liebte und wie wenig
sie ihn verlieren wollte. Dann wendete sich schließlich das Gespräch und
letztendlich war sie es, die ihn gehen ließ? Sie warf sich mit geballten
Fäusten auf ihr Bett und verfluchte die Tränen, die schon wieder ihre Wangen
hinunter rannen. Eine ganze Weile ließ sie ihrer Wut und ihrer Trauer freien
Lauf – dann schlief sie erschöpft ein.
♔♕♛♚
Allys Augen schmerzten und waren verquollen. Sie schüttelte ihren
Kopf, um zu sich zu kommen, dann rekapitulierte sie alles und versuchte ihre
Gefühle zu ordnen. Sie war noch immer traurig, Ari so verloren zu haben, aber
sie fühlte sich erleichtert. Egal, wie schwer diese Entscheidung für sie beide
war, es war eine Entscheidung. Ihr wurde erst jetzt klar, dass die
Ungewissheit, die ständig wie ein Damoklesschwert über ihr und Ari schwebte,
für beide über lange Zeit schlimmer als die gestrige Entscheidung war. Nachdem
sie sich gerichtet und angezogen hatte, straffte sie ihre Schultern und schaute
in den Spiegel. Das erste Mal seit Tagen war ich Lächeln leicht. Alles wird
gut! Nur manchmal dauert es eben ein bisschen!
„Guten
Morgen lieber Carr, aufstehen, du Schlafmütze! “, trällerte sie, als sie die T ü re zu seinen Gemächern
aufstieß. Sie hatte zwei Tassen Kaffee in den Händen und freute sich schon
darauf, den Tag mit ihm einzuläuten. Zugegeben, es war eine willkommene
Ablenkung. Als sie verstand, was sie da sah, ließ sie beinahe den Kaffee zu
Boden fallen. „ Carr, spinnst du? Du kannst doch nicht …! “ Ally
fing an zu lachen. Er stand vor ihr, frisch geduscht, eingekleidet und sie
anstrahlend, als wäre nie etwas gewesen. „ Das
gibt es doch nicht. Vor zwei Tagen warst du noch dem Tode nah und jetzt stehst
du hier, als w ä re nichts? “ Carr
grinste sie frech an. „Du magst recht haben, aber eigentlich ist das doch gut,
oder? Oder willst du deinen morgendlichen Kaffee nur mit mir trinken, wenn ich
kurz vor dem Exitus stehe?“ Er zwinkerte ihr zu. Sie setzten sich auf sein
Sofa, lehnten sich zur ü ck und Ally legte ihre Beine
auf seinen Schoß. „ Wie sch ö n. Es
f ü hlt
sich an wie fr ü her! Als du noch mein Leibw ä chter
warst! “ Das „ du “ betonte Ally absichtlich etwas mehr und grinste frech. Nachdem sie einen
Schluck Kaffee getrunken hatte, stellte sie ihre Tasse zur Seite, bewegte sich
auf Carr zu, zerrte ein wenig an seinem Hemd und fing an, seine obersten Knöpfe
zu öffnen. „ Darf ich? “ Carr
lachte los. „ Also ehrlich, wenn du mich noch vor einer Woche
so etwas gefragt h ä ttest, w ä re ich
aus allen Wolken gefallen. Ich h ä tte
nicht einmal damit umgehen können! Und Ari, der hätte mich sicher windelweich
geprügelt. Aber jetzt ist alles anders, oder? “ Ally
musste in sein Lachen mit einsteigen, obwohl ihr sein Kommentar über Ari einen
Stich versetzte. Erst jetzt wurde ihr bewusst, in was f ü r
einer zweideutigen Situation sie sich gerade befanden. „ Na
klar, mach ruhig. Ich finde, die Wunden heilen hervorragend, schau selbst! “ Ally
atmete erleichtert durch. „ Juna meinte, wenn sie so
geschlossen sind, kann nichts mehr passieren. “ Sie
ging zur ü ck auf
ihren Platz, legte ihren Kopf in den Nacken und starrte an die Decke.
„ Ist wieder alles gut zwischen euch? Hat Ari
sich beruhigt? Und bist du nicht mehr zornig auf ihn?“ „ Ja, er hat sich beruhigt, ja ich bin nicht mehr
zornig auf ihn und es ist auch wieder alles in Ordnung zwischen uns.“ Carr
nickte und l ä chelte
erleichtert, doch Ally sprach weiter. „ Wie man es nimmt!? “ Carrs Stirnrunzeln brachte Ally zum Schmunzeln. „ Nun schau doch nicht so! “ „ Doch, tu ich. Du bist hier so leicht und fr ö hlich in meine Gem ä cher spaziert, dass ich davon ausging, ihr zwei
habt euch vers ö hnt! Und jetzt
raus mit der Sprache! “ Ally
schaute auf ihre Schuhe. „ Ich habe
das, was wir hatten, also was es auch immer war, beendet! “ Sie hob ihren Kopf und blickte ihn an. „ Schau nicht so ungl ä ubig! All das, was ich dir erz ä hlt habe, wie ich zu ihm stehe, stimmte. Aber
auch deine Worte waren richtig. Ich kann nicht verlangen, dass er für mich
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