Die Satojerin (German Edition)
freute sich so sehr über seine Entscheidung, doch gleichzeitig
fühlte sie einen kaum zu ertragenden Schmerz. Sie küsste ihn und schloss ihn in
ihre Arme, doch dann schaute sie ihn traurig an. „ Ari, ich wei ß nicht, was
ich dazu sagen soll. Ich liebe dich und ich w ü rde nichts lieber tun, als mein Leben mit dir zu verbringen.
Selbst die Vorstellung, mich an einen Mann zu ketten und sogar Kinder mit ihm
zu bekommen, kommt mir auf einmal gar nicht mehr so schlimm vor wie früher.
Weil du dieser Mann wärst. Allerdings kann ich nicht von dir erwarten, dass du
deine Position in der Widerstandsbewegung für mich aufgibst. Du musst es aus
freien Stücken tun. Weil du mich liebst. Und weil du es willst, um ein Leben
mit mir zu führen. Nicht, weil du weißt, dass es mein sehnlichster Wunsch ist! “ Ari schaute sie erschrocken an. „ Ari, sei bitte ehrlich! Willst du aus freien
Stücken, aus Liebe, dein Leben für mich aufgeben? Und nicht, weil ich es von
dir verlange? Weil du weißt, es bleibt dir keine andere Wahl, um mit mir
zusammen zu sein? “ Ari
erstarrte. Seine Gesichtsz ü ge entgleisten und er riss seine Augen auf. Sie sah, wie er
versuchte, etwas zu sagen, aber keine Stimme mehr hatte. Er schüttelte den Kopf
und sah sie betreten an. Ally fing an zu weinen und nickte. „ Das hatte ich mir schon gedacht. Du konntest es
nicht f ü r deine Mutter tun und du kannst es nicht für
mich tun. Ich glaube dir all die Liebe, die du mir gestanden hast. Ich glaube
dir auch, dass du noch nie für jemand so empfunden hast wie für mich. Aber ich
glaube auch, dass es doch noch eine einzige größere Liebe in deinem Leben gibt,
mit der keine Frau konkurrieren kann: den Bund! Ari, ich denke, wir erwarten
etwas anderes von der Liebe. Ich will mich nicht immer streiten. Ich will nicht
immer zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt hin- und hergerissen
sein – dafür aber Leidenschaft in meinem Leben haben. Ich will eine ‚ langweilige ‘ Liebe, wie du sie nennst. Und du erwartest genauso etwas v ö llig anderes von deinem Leben. Manchmal reicht
die Liebe zueinander alleine einfach nicht aus. Und stell dir einmal vor, ich m ö chte von dir, dass du dich für mich gegen den
Bund entscheidest – würdest du mich dann nicht bei jedem Streit hassen? Wenn du
ehrlich bist, wusstest du all das von Anfang an. Du bist so viel sensibler als
du vorgibst zu sein. Nur ich habe leider einige Zeit gebraucht, das zu
verstehen. “ Ari rannen nun
auch ein paar Tr ä nen die
Wangen hinunter. „Du liegst richtig. Mit allem, was du gesagt hast. Und
letztendlich glaube ich, bist du mit Carr besser dran als mit mir! “ Ally sch ü ttelte den Kopf. „ Im Moment bin ich alleine am besten dran! “
Ari
lächelte sie an. „Meine Mutter hatte mir schon Ähnliches
offenbart, nachdem sie dich kennengelernt hat. Sie meinte, solch eine
Entscheidung würdest du niemals akzeptieren. Du seist viel zu klug und dein
Herz wäre viel zu groß – aber ich glaube, die Liebe zu dir hat mich doch ein
wenig anders hoffen lassen. Auch wenn das keinen Sinn macht?“ Ari legte seinen
Kopf auf ihre Brust und umklammerte sie. „ Ally, darf ich dich noch ein
allerletztes Mal k ü ssen? “ Nun
schlang auch sie ihre Arme um ihn. „ Nat ü rlich,
wir lieben uns doch noch immer, aber … “ Sie
kam nicht dazu, weiter zu sprechen, denn Ari k ü sste
sie so intensiv, dass sie vor Schmerz und Trauer beginnen musste zu weinen. Ihr
Herz wurde schwer. Sie wusste, dass sie das Richtige getan hatten – aber warum
musste es dann trotzdem so wehtun? „ Ich
reise nachher ab. Ich denke, das ist das Beste f ü r uns
alle. Aber ich komme wieder. Bitte versprich mir, dass du mich dann so weit
entfernt wie möglich von deinen Gemächern unterbringst. Denn ich befürchte …“,
Ari machte eine lange Pause, „… nein, ich weiß, ich werde dich immer lieben!
Und ich kann für nichts mehr garantieren, wenn ich dich auch nur sehe!“ Er
küsste sie noch ein letztes Mal und stürmte hinaus, als Ally ihm hinterher
rief. „ Ari,
sehe ich dich nachher noch, bevor du gehst? “ Er
sch ü ttelte
traurig den Kopf. „ Besser nicht. Sonst zwingt
mich mein Herz, bei dir zu bleiben, obwohl wir beide wissen, dass unsere
Entscheidung richtig war.“ Ari blickte ihr in die Augen und küsste ihren
Siegelring, den er an der linken Hand trug. „Mein Engel, falls du jemals keine
Lust mehr hast, eine Königin zu sein, weißt du, wer auf dich wartet. Ein
einziges Wort genügt und ich
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