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Die Scanner

Die Scanner

Titel: Die Scanner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sonntag
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Navigator«, sagte die sanfte Stimme. »Leider haben Sie noch kein C-Zonen-Update. Jetzt kostengünstig erwerben?«
    Das konnte ich mir nicht leisten. Ich fragte mich im 20. Quartier durch. In der C-Zone kannte ich mich überhaupt nicht aus. Wieso wollte Arne Bergmann mich ausgerechnet hier sehen?
    In der schlaflosen Nacht hatte ich einen Plan entworfen. Ich war mir nicht sicher, ob mich dieser Bergmann nur zum Narren hielt oder ob er tatsächlich zum Treffen kommen würde. Wenn ja, würde ich sofort die Sicherheits-Scanner kontaktieren. Arne Bergmann mit einem Gespräch hinhalten. Ihn verhaften lassen. Und fertig. Nomos wollte ich auf keinen Fall vorab informieren. Sonst bedankte er sich vielleicht bloß für die Information und sicherte sich die 500000 selbst. Er war skrupellos. Und Jojo? Den wollte ich lieber nicht hineinziehen. Später würde ich ihm natürlich einen ordentlichen Anteil vom Kopfgeld schenken. Unter besten Freunden. Mit so viel Geld wäre ein Abstieg in die C-Zone für einige Jahre ausgeschlossen. Und das war es wert, das Risiko einzugehen. Natürlich hatte ich Angst.

    Kurz vor acht Uhr betrat ich das Geschäft. Das Café hatte sich auf Schokoladentorten spezialisiert. In der fünf Meter langen Auslage war nichts anderes. Ich blieb mitten im Raum stehen. Frühstückszeit, aber alle Tische waren frei.
    »Sind Sie Rob?«
    Eine alte Verkäuferin kam auf mich zu, in der rechten Hand eine Tüte, die fast bis zum Boden reichte. Ich fühlte mich wie im falschen Mobril-Film. »Sie haben doch gestern über Ultranetz bestellt? Auf acht Uhr? Sie sind pünktlich!«
    »Ach so«, brachte ich heraus.
    »Bitte schön, hier ist Ihre Bestellung. Drei Schokoladentorten, einmal mit Kirsche, zweimal mit Karamell. Alles ohne Aroma!«
    Ich drückte verwirrt meinen Finger auf die Theke. Und ich dachte an den viel zu hohen Betrag, der in diesem Augenblick von meinem Konto abgebucht wurde. Ich hatte von solchen Geschäften in der C-Zone schon gehört. Wohlhabende wie Nomos schickten Shop-Kuriere zum Einkaufen dorthin.
    Firmen siedelten sich gerne in der C-Zone an, weil selbst für einen Hungerlohn jeder alles tat. Die ganze Nacht Torten backen zum Beispiel. Ich hing meinen Gedanken nach und verließ grußlos das Café.
    Und dann stand ich da mit meinen drei Schokoladentorten vor dem Schaufenster, als ein schwarzes Motorrad genau vor meinen Füßen bremste. Verblüfft schaute ich den Fahrer an. Er trug keinen Helm, hatte einen rothaarigen Lockenkopf. Bevor ich fragen konnte, wieso er mich fast umgefahren hatte, zog er mir die Mobril vom Kopf und fuhr davon. Ich blickte ihm fassungslos hinterher.
    »Rob? Was schauen Sie so? Mann, ich steh im Halteverbot.«
    Ich drehte mich zur Seite und sah durch ein geöffnetes Wagenfenster das Gesicht eines Taxifahrers.
    »Ich bin 71 und kann Sie leider nicht tragen. Würden Sie deshalb bitte so freundlich sein und von alleine einsteigen.«
    Nichts lief wie geplant. Zum Denken blieb keine Zeit. Ich musste mich auf das Spiel einlassen, wenn ich an das Geld kommen wollte. Leider ohne Mobril. Und ab jetzt auch ohne Plan.
    Taxifahrer in der A-Zone waren oft nicht höflicher, nur jünger. Und sie hielten sich im Gegensatz zu diesem Fahrer an die Verkehrsregeln. Der Elektromotor summte los, die Reifen quietschten, und die Fahrt ins Ungewisse begann.
    »Verrückte Aufträge gibt’s ’ne Menge hier«, legte der Taxifahrer los. »Aber das übersteigt alles. Sunshine Café, Kunde, der doof aus der Wäsche schaut und eine Tüte voller Torten in der Hand hält.« Er sah kurz zu mir rüber. »Würde sagen, das trifft voll auf Sie zu. Ich muss mit Ihnen ein paar komische Ecken der Zone abfahren. Auf und ab. Immer schön in den Rückspiegel schauen. Am Ende unserer Odyssee lasse ich Sie beim Baby Q raus. Ihr Freund ist wahrscheinlich nicht mehr bei Trost.«
    Dieser angebliche Freund konnte nur Arne Bergmann gewesen sein. Ich hätte Jojo doch über meinen Ausflug in die C-Zone informieren sollen. Aber er hätte mich an sich festgekettet, damit ich bloß kein Risiko eingehe.
    Kurz vor meinem Ausflug in die C-Zone hatte ich Jojo geweckt.
    »Guten Morgen!«, sagte ich.
    »Gute Nacht! Bist du verrückt, mich so früh zu kontaktieren?«
    »Muss meiner Mutter bei der Arbeit helfen heute. Ein paar Kundengespräche und so.«
    Sie handelte mit Aktien, machte alles über Mobril, hatte ihr Büro quasi auf dem Kopf. Jojo nahm mir die Ausrede ab und war sogar froh.
    »Dann treffe ich Melli. Die hat

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