Die Schamanen: Das Vermächtnis des Windes (1) (German Edition)
Gebäude wurde sichtbar. Emilie trat zurück und sah nach oben.
„Unglaublich. Der Magier, der das hat verschwinden lassen, muss sehr stark sein. Gebäude lässt man nicht einmal ebenso spurlos verschwinden“, sagte sie.
„Das sehe ich auch so. Lass uns eintreten“, sagte Kai und versuchte die Türe zu öffnen, doch sie rührte sich nicht.
„Öffne dich“, sagte er zu der Türe und sofort schwang sie auf. Vorsichtig traten sie ein. Hinter ihnen fiel die Türe zu und sie waren gefangen. Links und rechts von ihnen führte ein Gang zu einer Türe.
„Ich gehe nach links und du nach rechts“, sagte er und sie trennten sich. Die nächsten Türen waren nicht verschlossen und sie gelangten tiefer in das Haus hinein. Vor Kai lag nun ein langer Gang, der immer weiter führte. Vorsichtig tastete er sich voran, während Emilie auf ihrer Seite weiter ging. Sie hatte ebenfalls einen Gang auf ihrer Seite und schob sich voran. Kai war nervös und Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Es war still und dunkel um ihn herum.
„Sehr gut. Das ist genau die Umgebung, die ich mir gewünscht habe“, sagte er zu sich selbst und sah sich immer wieder um. Plötzlich hörte er etwas und drehte sich um. Sofort kam ein Energieball geflogen. Er wich aus und sah zu der Person, die sich geworfen hatte. Es war Emilie, die an einer weiteren Türe stand.
„Was sollte das denn?“, fragte er. Sie lachte und warf erneut eine Energiekugel.
„Emilie, hör auf“, rief Kai und wich erneut aus. Doch sie schien ihn zu ignorieren. Sie warf immer weiter mit Energiekugeln, denen Kai auswich oder sie blockte. Langsam ging er auf sie zu. Plötzlich drehte Emilie sich um und rannte durch die Türe. Kai folgte ihr und stand in einem weiteren Gang.
„Verflucht, wie groß ist dieses Haus? Von außen sieht es klein aus“, sagte er und sah sich um. Emilie war nicht mehr zu sehen.
„Emilie?“, fragte er, doch keine Antwort. Plötzlich erschien neben ihm eine Türe. Sie ging auf und ein Feuerstrahl kam ihm entgegen. Erschreckt hob er seine Hände und erschuf einen Schutzschild. Das Feuer ebbte wieder ab und die Türe verschwand wieder. Er ging weiter und erreichte eine weitere Gablung.
„Bei allen Göttern, das ist ein Labyrinth“, sagte er und sah in die Gänge hinein. Er beschloss nach rechts zu gehen und zu sehen, wo dieser Gang hinführen würde. Die Stille war beängstigend. Kai sah sich immer wieder um und fühlte sich verfolgt. Es war, als wären Augen in der Dunkelheit, die ihn beobachteten. Der Gang nahm einfach kein Ende. Weiter und weiter ging Kai. Doch nichts geschah. Dann hörte er wieder etwas und drehte sich um. Sofort schoss er eine Energiekugel, die seine Umgebung erhellte. Doch erneut war nichts da. Seine Kugel verschwand wieder und er sah nach vorne. Er war immer noch alleine und die Dunkelheit schien immer bedrückender zu werden. Doch er setzte seinen Weg fort und erreichte dann doch eine Gabelung. Rechts, Links und Geradeaus führten die Wege nun weiter. Vorsichtig setzte er einen Fuß auf die Kreuzung, als der Boden nachgab und einstürzte. Sofort sprang er nach hinten und hob seine Hände. Doch es geschah einfach nichts.
„Das ist doch nicht möglich. Was auch immer das hier soll. Es kann nicht nur dafür sein, uns von Chin fern zu halten“, sagte er und sah in das Loch. Der Boden war schwarz und man konnte nicht sehen, wie tief es war. Vorsichtig begann er über es hinweg zu schweben. Er erwartete einen erneuten Angriff, doch der kam nicht. Zum Glück. Nun ging er nach Links und folgte diesem Gang.
„Das gefällt mir nicht. Es ist zu still hier und wo ist Emilie?“, fragte er sich selbst und folgte dem Gang.
Doch auch hier passierte nichts. Langsam musste er sich eingestehen, dass er Angst hatte. Ja, Angst. Doch nicht nur das. Er wurde auch langsam panisch, je länger er hier umherirrte. Immer wieder sah er sich um und schlug auch mit der Waffe in die Luft, weil er dachte jemanden gesehen zu haben. Doch er war alleine.
„Ja, so ist es gut. Verzweifle, mein kleiner Schamane. Deine Angst und deine Zweifel werden dich in den Tod führen“, sagte eine Stimme in Kais Kopf und er dachte, dass es sein Gewissen oder seine innere Stimme gewesen war.
„Er hat Recht. Ich habe Angst. Furchtbare Angst. Warum passiert das alles? Was ist das für eine kalte Welt in der wir leben? Ich möchte doch einfach nur mit Emilie zusammen sein und in Ruhe leben können. Doch stattdessen, muss ich um unser Leben fürchten. Li
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