Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schattenfrau

Die Schattenfrau

Titel: Die Schattenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
Vom Netzwerk:
Annahme vorliegen, dass Spuren eines Verbrechens oder Tathinweise dort zu finden sind, die beschlagnahmt werden können.«
    »Wem gehört die Bude?«
    »Einer Erbengemeinschaft.«
    »Oh, nein.«
    »Die Besitzer wohnen in Aarhus und sind schon lange nicht mehr im Haus gewesen.«
    »Aber wir werden doch wohl einen nachweisbaren Grund finden können«, meinte Winter.
    »Ich lasse wegen der Fotos von mir hören«, verabschiedete sich Michaela Poulsen und legte auf.
    »Jakobsson ist verschwunden«, sagte Ringmar. »Sein Bruder glaubt an ein Verbrechen.«
    »Der ganze Kerl ist doch ein einziges Verbrechen«, mischte sich Halders ein. »Der ist irgendwo eingebrochen und jetzt sitzt er da und besäuft sich.«
    »Aber er ist wirklich weg«, meinte Winter. »Er hat vorgestern das Haus verlassen, und jetzt hat ihn sein Bruder als vermisst gemeldet.«
    »Was soll man davon halten?«, sagte Bergenhem in die Runde.
    »Wir müssen das Schlimmste befürchten«, gab Ringmar zurück.
    Winter wandte sich an Sara Helander und Aneta Djanali. »Unten in Billdal hat niemand was gesehen?«
    »Ein Haufen Ahnungsloser wohnt da, in schönen Prachtvillen und alten Bruchbuden. Aber keiner kennt seinen Nachbarn. Die wissen alle angeblich von nichts.« Aneta Djanali warf einen Blick auf Sara Helander.
    »Wir haben uns von Norden nach Süden durchgefragt, aber keiner will ein fremdes Mädchen mit rotem Haar bemerkt haben. «
    »Noch nicht einmal an der Haltestelle, an der sie laut dem Fahrer ausgestiegen sein soll«, fügte Sara Helander hinzu.
    »Wir haben dort alle Häuser abgeklappert.« Börjesson stand auf und ging zu der Karte, die sie an die Wand gehängt hatten. »Von hier bis da.«
    »Wir müssen weiterackern«, schlug Halders vor. »Tiefer graben.« Er drehte sich zu Aneta Djanali um. »Das und nichts anderes müssen wir machen.«
    »Ich hab doch gar nichts gesagt!«, schoss sie zurück.
    Halders blieb nach dieser Besprechung am späten Nachmittag im Raum. Er hatte Winter vorher um eine Unterredung gebeten.
    »Gehen wir zu mir«, forderte Winter ihn auf.
    Im Büro sah Halders sich erstaunt die Zeichnungen an den Wänden an, sagte aber nichts. Er strich sich über den Schädel, als wolle er auf den Unterschied zwischen seinen eigenen Stoppeln und Winters langem Haar hinweisen. Winter strich sich das Haar aus der Stirn und hinter die Ohren zurück.
    »Hast du es schon geschafft, die Gesprächsprotokolle von unseren Besuchen bei den Autohaltern durchzusehen?«, fragte Halders.
    »Nein. Da liegen sie.« Winter wies mit einem Nicken auf den Schreibtisch, auf dem sich Ordner und Unterlagen zu hohen Stapeln türmten. So etwas wie »Ein«- und »Aus«gangskörbe verschwand vollständig darunter.
    »Ich hab da einen...«, begann Halders.
    Georg Bremer. Winter las seine Akte. Es war Abend draußen. Drinnen brannte eine Lampe, und Charlie Haden spielte ein Solo, das von den Schatten unter einem Fenster handelte. Der CD-Player war leise gestellt. Hadens Bass schien eher aus den Wänden zu dringen als aus den Lautsprechern.
    Bremer hatte wegen Einbruchs und Sachbeschädigung gesessen. Sich in Härlanda gut geführt. Keine Auffälligkeiten. Danach war er entlassen worden und aus der Welt der Diebe und der Polizei verschwunden. Er besaß einen Ford Escort, aber das war kein Verbrechen. Er war, nach eigener Aussage, mit einem ehemaligen Mitglied einer Motorradgang bekannt. Es konnte sein Auto sein, das in der Mordnacht auf dem Boräsleden gesehen worden war. Winter hatte die Videokassette in das neue Regal gelegt, das er hinzubekommen hatte. Er griff nach der Lampe und richtete den Lichtkegel auf das Regal. In dem Licht leuchtete der Rücken der Kassettenhülle hell auf.
    Winter erhob sich und nahm das Telefonbuch vor. Er schlug unter B nach. Da stand es: Bremer, Georg. Seine Adresse war Ödegärd, Härryda. Nicht Övergärd oder Östergärd. Ödegärd. Was für ein Name.
    Winter griff zum Telefon, doch seine Finger verharrten über den Tasten. Nein. Besser, er wartete bis zum folgenden Tag. Eigentlich hatte er nur mal die Stimme des Mannes hören wollen. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob sie sich da in etwas verrannten, für das eigentlich keine Zeit war. Dennoch: Er würde am nächsten Tag zeitig dorthin fahren.
    »Du siehst aus, als könntest du ein wenig Schlaf brauchen«, sagte Angela.
    »Drück mich mal«, bat er. »Nein, lieber eine Massage.«
    »Erst drücke ich dich«, erklärte sie und hielt ihn fest im Arm; bestimmt eine halbe Minute

Weitere Kostenlose Bücher