Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
fester über d er Brust zusammen.
»Für die zweite Aufgabe stelle ich mich zur Verfügung. Ich werde San in Sicherheit b r in g en«, er k lärte Id o sc hlie ß lich.
Ein Raunen durchlief den Saal. Dafne fasste in Worte, was alle dachten: »Wir haben gehofft, du würdest nun wieder zum Herzen des W i derstands we r den .. . Es r e icht n i cht, die Pläne der G ilde zu vereiteln. Dohors Ziele gehen weit über das Bündnis m it Yeshol hinaus, und wir haben noch einen schweren Kampf vor un s. «
»Ich verstehe euch. Aber ich habe geschworen, San zu beschützen, ihm selbst u nd seinem s te rbenden Vater. Daran m u ss ich m i ch halten. Das m ü sst ihr ver s tehen. Auch wenn ich um den Er ns t der La g e wei ß , so bin m ir d o ch i m Klaren dar ü ber, d a ss ich m ittlerwe i le v or allem ein S ym bol des W i derstands f ü r eu ch bin.«
Wieder erhob sich Gemurmel, lauter nun.
»Lange schon bin ich nicht m ehr in d en Kampf gezogen, i c h entwerfe Schlachtpläne, aber andere si n d es, d i e sie tatsächlich ausführen. Und in den vergangenen Monaten seid ihr auch ganz gu t ohne mich zurechtgeko mm en. Die Aufgaben, die mich nun erwarten, si n d anderer Art.« Noch lauteres Gemurmel durchlief die Schar der Zuhörer, doch I d o brachte sie zum Sc hweigen, in de m er sofort anfügte. »Ich bringe S a n in die Unter g etauchte Wel t .«
Au g enblic k lich k ehrte Sti l le e i n.
»Wie einige von euch wissen, habe ich mich in den Tagen meiner Genesung hier in Laodamea m it dem König des La n des d e s Meer e s b e sprochen u nd d u rch s e ine Vermittlung eine s i chere Unt e rbringung gef u nden für mich und San. Ihr werdet verstehen, dass ich h ier n i ch t s G ena u eres mitteilen kann, denn auch in diesem Palast könnten die Wände Oh r en haben. Ihr wisst von den Ass a ssinen, d ie wir gerade noch rechtzeitig aufgreifen konnten.«
Wieder en t stand ein lautes Raunen.
»Was Dohor betrifft, so weichen wir nicht von unserer Linie ab und versuchen, alle Ste l l u n g en zu halten. A b er im M o ment ist der Tyrann d i e weitaus größere Bedrohung für uns.«
Dubhe zuckte zusammen, und etwas in ihr drängte sie, sich zu erheben und das Wort zu er g reifen. Aber s i e hi e lt s ich z u r ü c k . Wenn es schon sein m u sste, s o war es wohl besser, mit Ido unter vier Augen über diese Angelegenheit zu reden. Das Ziel ihrer eigenen Mission u n d das Vorgehen, d a s dazu ve r langt war, hät t en in diesem Saal nur für neue Aufregung gesorgt.
»Ich glaube, damit wäre alles geklärt. Vielleicht werden viele Monate vergehen, bevor wir uns alle w iedersehen können. Vi e lleicht ist für einige von uns dies hier ein endgültiges Lebewohl. Wer k ann das sch o n sa g en? F est s teht aber, da s s wir an einem Wendepunkt stehen so w ie d a mals, vor lang e r Zeit. Die Äl te sten unter uns werden sich daran erinnern. Erneut hängt u n ser Schicksal ganz vom Geli n gen einer Mission ab, von den Kräften ein e s Ma gi ers u nd der W i llensstär k e e i nes alten Mannes wie mir. Jeder von uns wird a ll seine Kräfte nur der Aufgabe widmen, d ie i h m übertragen ist, so als wenn es nichts ande r es auf der Welt für ihn gäbe. In den zurüc k liegenden Jahren haben wir den Rat der Wasser aufgebaut als e inen Kor p us mit v ielen K öpfen: Di e s w a r eine L ehre, d i e ich aus d em verlorenen W i derstandskampf in mei n er ge liebten H eimat, dem La n d d es Feuers, hierher mitbrachte. Denkt daran und lasst euch nicht entmutigen.
Darüber hina u s kann ich nur hoffen, dass w i r u ns eines Ta g es a l le, wir k l ic h alle wiedersehen u nd gemeinsam einen n e uen Frieden genießen werden . «
Mit der traditionellen Formel löste Ido die Versammlung auf, und in tiefem Schweigen b e wegten sich d i e Te i ln e hmer langsam auf den Ausgang zu. Die Worte des Gnomen hatt e n alle berührt.
Dubhe stand e r st auf, als der Saal schon fast ganz leer war, bahnte sich einen Weg durch die Men g e u nd k ämpfte sich zu I do durch. » I ch m u ss mit Euch reden«, sagte s i e.
»Nur zu«, antwortete er m i t einem erschöp f ten Lächel n .
»Nicht hier.«
»Hast du g ef u nden, wonach du g esucht ha s t?«, fra g te der G nom sie a l s E rstes, a l s sie in s einem Z immer waren.
Mit einem Mal erinnerte sich Dubhe ganz lebhaft des kurzen Gesprächs, das sie vor ihrem A uf br u ch in die U nerforschten L ande a u f einem Bal k on des Pa l asts m iteinander g ef ü hrt hatten. Da m als hatte Ido g esa g t, e s hä ng
Weitere Kostenlose Bücher