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Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit

Titel: Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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des Ordens führen, geradewegs zur Hauptzentrale. Sie glaubten, dass sie Temple befreien könnten.
    Und sie würden feststellen, dass sie sich geirrt hatten.
    Ihr Fehler würde sie ihr Leben kosten und dem Orden die Macht garantieren, über die ganze Welt zu herrschen. Maxwell brauchte nichts weiter zu tun, als geduldig abzuwarten.
    Und er war ein sehr geduldiger Mann.
     
    Bishop kam am nächsten Abend mit leeren Händen zurück, allerdings nicht überrascht.
    »Maxwell ist fort«, berichtete er Marika und den anderen, als er in den Salon trat. »Wie die Diener sagen, ist er heute bei Sonnenaufgang abgereist. Sie wollten mir aber nicht verraten, wohin.«
    Falls Bishop schneller gehandelt hätte, wäre es ihm vielleicht gelungen, den Mann zu fangen. Dennoch hatte er kein schlechtes Gewissen. Er hatte sich zuerst um Marika gekümmert, was Vorrang gehabt hatte. Und falls Korzha recht hatte, was diesen Maxwell betraf, hätte er ihnenso oder so keine Informationen gegeben, ganz gleich, was Bishop mit ihm angestellt hätte.
    »Wahrscheinlich wissen sie es nicht«, vermutete Marikas Vater. »Maxwell ist übervorsichtig. Er informiert stets nur diejenigen, die er unbedingt informieren muss, und die wiederum wissen, welche Strafe ihnen blüht, sollten sie ihn verraten.«
    In diesem Moment empfand Bishop beinahe Mitleid mit Korzha. Er wusste, dass der Orden ihn eines Tages für seinen Verrat bezahlen lassen würde – entweder ihn oder seine Familie. Marika hatte bereits versprochen, Jakob zu schützen, und Bishop würde es ebenfalls tun, denn er hatte nicht vor, seine Jägerin jemals wieder aus den Augen zu lassen.
    Korzha hatte sich überdies Bishops Respekt verdient, indem er sein Blut gespendet und ihnen die Informationen über den Orden gegeben hatte. Zwar machte das nicht vollends wieder gut, was er Marika angetan hatte, aber Bishop wusste, dass ihr Vater ehrlich bereute, sie verletzt zu haben. Marika verzieh ihm, und selbst wenn Bishop es nicht konnte, erkannte er durchaus an, dass der Mann sich in Lebensgefahr gebracht hatte, um ihnen zu helfen – um Marika zu helfen.
    Marika streichelte Bishops Arm, als er sich neben sie auf die Couch setzte. In ihrer Hose und der Weste sah sie rosig und liebreizend aus. Ihre dunklen Augen strahlten heute Abend, und ihr Lächeln galt ganz allein ihm. Er konnte es kaum abwarten, sie zu küssen, doch nicht vor Publikum.
    Denn ein Kuss genügte ihm nie. Lagen seine Lippen erst auf ihren, würde er nicht mehr aufhören können.
    »Wir werden Maxwell finden, Bishop – und Temple auch!« Ihre Stimme klang so entschlossen, als würde sie einen Eid ablegen.
    Er schmunzelte. Kaum dass sie sich von ihren Qualen erholt hatte, was beinahe sofort nach ihrer Vereinigung geschehen war, stürzte sie sich mit Feuereifer in die Suche nach Temple. Und als Bishop erwähnte, dass er Molyneux und Marcus eventuell bei ihren Nachforschungen helfen wollte, schmiedete sie sofort Pläne, Rumänien zu verlassen.
    »Hier hält mich ohnehin nichts mehr«, hatte sie ihm erklärt. »Ich habe zu viele Feinde, und meine Familie wird darunter leiden. Ich will bei dir sein, wo ich hingehöre.«
    Bishop widersprach nicht, denn er wollte sie ja an seiner Seite haben, wohin er auch ging. Er sagte ihr allerdings zu, Schutz für ihren Vater und ihre Großmutter zu arrangieren. Das war das Mindeste, was er für die Menschen tun konnte, die nun auch seine Familie waren.
    Irina, die ihr ganzes Leben in Fagaras verbracht hatte, war bereit gewesen, von dort wegzuziehen. Ohne Marika hielt die alte Dame nichts mehr dort, wie sie sagte. Deshalb zog sie näher zu dem Rest ihrer Verwandtschaft.
    Dieses Kapitel von Bishops und Marikas gemeinsamem Leben näherte sich also dem Ende.
    Sie waren nicht vermählt, nicht nach kirchlichen Maßstäben, und dennoch waren sie in Bishops Herzen Mann und Frau. Er konnte und wollte sich ein Leben ohne Marika nicht mehr vorstellen.
    »Während du weg warst, kam ein Päckchen für dich an«, sagte Marika und reichte ihm einen kleinen Karton,den sie vom Boden neben der Couch aufhob. »Es war auf der Treppe abgelegt worden.«
    Bishops Erfahrung nach konnte das zweierlei bedeuten: Entweder enthielt das Päckchen eine geheime Botschaft, eine Art Reliquie, oder darin war der Kopf von jemandem, der ihm nahestand. Weder das eine noch das andere ermutigte ihn, es zu öffnen.
    »Ich glaube, ich ahne, was da drin ist.« Molyneux zog einen gefalteten Brief aus seiner Tasche. »Ich erhielt den hier heute früh

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