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Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit

Titel: Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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von Chapel.« Er gab Bishop den Brief.
    Stirnrunzelnd überflog Bishop, was dort in der vertrauten Handschrift geschrieben war. »Ein Amulett?« Er blickte zu dem Priester auf. »Aus dem Kelch gemacht?«
    »Vielleicht hat unser
bon ami
Temple dir auch eines geschickt.«
    Das wäre ihm allemal lieber als ein Kopf. »Wie kam Temple darauf?«, fragte er Molyneux, während er das Päckchen öffnete. »Hat er gewusst, dass jemand hinter ihm her war?«
    Der Priester zuckte mit den Schultern, wie es nur Franzosen können. »Ich weiß nicht. Ich habe ihn seit Monaten nicht mehr gesprochen. Falls er einen Verdacht hatte, behielt er ihn für sich.«
    »Ist das Silber?«, fragte Marika, als sie in die offene Schachtel blickte.
    Bishop nickte. Zögernd griff er hinein und nahm das Amulett auf. Marika stieß einen stummen Schrei aus und wollte ihn zurückhalten, doch er umschloss das Silber mit den Fingern und hob es ins Licht, um es besser sehen zu können. Es war warm und schwer, und bei der Berührung zuckten ihm heftige Schauer den Arm hinauf.
    Marika starrte das Amulett ehrfürchtig an. »Es verbrennt dich nicht.«
    »Nein«, sagte Bishop. »Das liegt daran, dass es aus dem Kelch gemacht ist, der uns verwandelte. Es ist der Blutgral, das einzige Silber, das ich berühren kann, ohne dass es mir Schmerzen bereitet.«
    Ihre Hand schwebte über dem Amulett. »Ich kann die Kraft fühlen, als würde es mich zu sich ziehen.«
    Ihr Vater kam zu ihnen und legte einen Finger auf das Metall. »Ich fühle nichts.«
    »Das war wohl auch der Sinn«, bemerkte Bishop, der sich das Amulett umhängte. »Temple wollte nicht, dass irgendjemand außer uns erkennt, was es ist.« Die Gravur aus Schwert, Kreuz und Kelch war ein Hinweis, würde aber jeden Außenstehenden lediglich vermuten lassen, dass es sich um ein sehr altes Medaillon handelte, nicht um eine mächtige Reliquie.
    »Ist eine Nachricht dabei?«, fragte Molyneux.
    Bishop sah wieder in die Schachtel und holte ein kleines Stück Papier hervor. »Der Name einer Bank in Rom und einige Angaben, die wohl zu einem Schließfach führen.«
    »Chapel sprach ebenfalls von einer Adresse in Rom, allerdings von einem Haus.«
    Bishop warf das Papier ins Feuer, nachdem er sich alles eingeprägt hatte, was darauf stand. »Ich frage mich, ob Reign und Saint ähnliche Hinweise bekamen.«
    Es war Marika, die darauf antwortete, wenn auch nicht direkt. »Ich halte es für das Beste, wenn wir vier so bald wie möglich nach Rom reisen.«
    Bishop sah sie verwundert an. »Wir vier?«
    »Du, ich, Pater Molyneux und Mr. Grey. Pater Molyneuxhat gute Verbindungen zur Kirche, und Mr. Grey weiß einiges über den Orden. Wir werden beide brauchen.«
    Bishop lächelte. »Du erstaunst mich stets aufs Neue.«
    Sie erwiderte sein Lächeln, sichtlich stolz ob seines Lobes.
    »Wir müssen hier weg«, verkündete Marcus, der die angenehme Stimmung vernichtete, als er ins Zimmer gestürzt kam. Seine Augen waren weit aufgerissen und seine Wangen gerötet. »Wenige Dörfer weiter braut sich eine Menge zusammen. Sie wollen die Köpfe der Jägerin und ihres Dämons.« Er sah die beiden an. »Ist nicht persönlich gemeint, aber ich schätze, sie meinen Sie beide.«
    Bishop stand auf. »Wie viel Zeit haben wir?«
    »Ich würde sagen, bis zum Morgengrauen. Zum Glück sitzen sie der irrigen Annahme auf, dass Sie dann schwach sein werden und schlafen. Wenn wir in den nächsten paar Stunden aufbrechen, sollten wir bis dahin weit genug weg sein. Das einzige Problem ist, wie wir Sie beide vor der Sonne schützen.«
    Wie es schien, war Bishop der Einzige, der sie vier bisher noch nicht als eine Einheit gesehen hatte.
    »Wir könnten einen Zug nehmen«, schlug Molyneux vor.
    »Um sechs geht einer nach Budapest«, sagte Marikas Vater.
    Marika erhob sich ebenfalls. »Vielleicht könnten wir einen Waggon für uns bekommen.«
    »Nicht nötig«, erwiderte Bishop. »Ich habe meinen eige nen Waggon. Wir brauchen bloß einen Zug, an den wir ihn anhängen lassen können.«
    Marika starrte ihn mit offenem Mund an. »Du hast einen eigenen Waggon?«
    »Natürlich«, sagte er. »Wie soll ich sonst reisen, ohne mir Sorgen zu machen, entdeckt oder vom Tageslicht überrascht zu werden?«
    »Hervorragend!«, rief Marcus aus. »Jetzt müssen wir nur noch überlegen, wie wir zum Bahnhof kommen.«
    »Nehmen Sie mein Automobil«, bot Constantin ihnen an. »Darin ist zwar nicht sehr viel Platz …«
    »Marika und ich müssen nicht fahren«, erinnerte Bishop

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