Die Scheune (German Edition)
willst sie verkaufen?“, fragte sie plötzlich irritiert. Wofür hatte er dann den ganzen Trubel hier veranstaltet?
Natürlich hatte er sich dabei etwas gedacht und sagte: „Eventuell schon. Ich weiß ja nicht, ob es dir hier gefällt. Und wenn ich schon einen Käufer für die Farm suche, sollte alles in Ordnung sein. Es ist ja kein Katzensprung von Kalifornien bis hierher. Jetzt bin ich schon mal da und wäre froh, alles direkt einem Makler zu übergeben.“
Wie berechnend war er?
Er wartete. Sie sollte endlich reagieren. Er sagte: „Ich dachte, ich sollte alles in Erwägung ziehen.“
Er wartete wieder. Er fragte: „Gefällt sie dir denn?“
Sie deutete ein Nicken an. Jetzt hatte er sie, auch wenn das Nicken zaghaft war.
Er rieb sich am Kinn und sagte: „Das Haus ist massiv. Und gut in Schuss ist es auch.“
Sie sah ihn an und lachte. „Du willst die Farm gar nicht verkaufen. Sie gefällt dir genauso wie mir, stimmts?“
Sie grinste, und dann mussten beide furchtbar lachen.
Als er den Frühstückstisch abdeckte, dachte er, er könnte mit ihr die ersten Pläne schmieden, doch für Sarah war die Konversation noch lange nicht vorbei. Er hörte sie sagen: „Ich kann doch nicht sofort mit dir zusammenziehen. Wie stellst du dir überhaupt alles mit uns vor?“
Er wollte die Frage überhören, aber Sarah gab nicht nach: „Ich kann gerne noch ein paar Tage bei dir bleiben, aber dann möchte ich schon gerne erst mal heim.“
Er antwortete ihr wieder nicht.
Jetzt wurde sie nachdrücklich: „Dane, es geht nicht so einfach, wie du vielleicht erwartest!“
Er drehte sich um, zu ihr hin und sah sie an. Er sagte: „Ich brauche dich hier.“
„Aber wir können doch nicht direkt zusammenziehen! Wir kennen uns doch kaum.“
„Ich fahre dich nach der Renovierung direkt nach Hause. Versprochen. Es ist nur so wichtig, dass du wenigstens alles mit aussuchst. Wenn alles fertig ist, kannst du ja zeitweise bei mir wohnen. Bis wir soweit sind.“
Was redete er da? War er sich überhaupt im Klaren, wie lange diese Renovierung dauern würde? Das würden Monate werden!
Er flehte: „Es soll dir doch gefallen.“
Gestern schrieb er noch von ein paar Tagen, heute redete er von Monaten, morgen wäre es ein Leben lang. Sie erstickte. Sie schrie: „Hier stimmt was nicht, Dane! Es ist nicht in Ordnung, dass du dich einfach über mich hinwegsetzt! Vielleicht teile ich gar nicht deine Vorstellungen. Es ist ja alles wunderschön, aber zu schnell. Muss denn alles jetzt erledigt werden? Wir haben doch genug Zeit, die Dinge langsam angehen zu lassen. Du hast noch deine Arbeit in Glendale, und ich muss in Denver auch viel erledigen. Es wird Zeit brauchen, bis dass wir hier anfangen können.“
Er wäre jetzt gerne in die Scheune gerannt und hätte dort etwas kurz und klein geschlagen, aber er wusste, dass er sie damit endgültig vertreiben würde. Plötzlich meldete sich auch noch das Loch.
Sie ist nichts für dich! Wann glaubst du mir endlich?
Dane ging zum Fenster, um aus ihrem Blickfeld zu gelangen. Sie sollte sein Brodeln nicht sehen. Sein Atem ging schwer. Er zwang sich zu den Worten: „Du hast recht. Ich fahre dich gleich nach Denver.“ Was würde sie jetzt sagen?
Sarah fühlte sich erstickt und sagte: „Was würdest du sagen, wenn ich jetzt okay sage?“
Dane drehte sich vom Fenster weg, um sie wieder anzusehen. „Dann fahre ich dich heim.“
Sie sagte: „Okay.“
Damit ließ sie ihn stehen.
Während sie oben alles wieder zusammenpackte, hörte sie den Motor der Corvette aufheulen. Vom Fenster aus sah sie ihn den Hof verlassen.
Zwei geschlagene Stunden saß sie mit ihren gepackten Koffern in der Küche, bis sie die Corvette wieder ankommen hörte.
Als er hereinkam fragte sie: „Wo warst du?“
Und er antwortete: „Ich war bei den Heddons, mich von ihnen verabschieden. Wir können doch nicht einfach wieder abhauen, ohne ihnen Bescheid zu sagen. Du hast doch gestern gesehen, wie nett sie sind. Sie werden uns sehr vermissen.“ Er zeigte ihr eine prall gefüllte Tasche und sagte: „Das hat uns Mrs. Heddon mit auf die Reise gegeben. Sie hat noch schnell Kuchen gebacken. Deswegen hat es auch so lange gedauert.“
Sarah war sprachlos. Sie fühlte sich um ihre Entscheidung betrogen und sah traurig auf die Tasche, in der sich der Kuchen befand. Sie hatte selbst gesehen, wie glücklich die alten Leute über ihre Ankunft waren.
Dane setzte ihr noch mehr zu, indem er sagte: „Ich möchte dir
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