Die Schiller-Strategie: Die 33 Erfolgsgeheimnisse des Klassikers (German Edition)
seiner Werke. Eine Horrorvorstellung!
Und doch: Schiller hat getan, was er konnte. Er wusste, dass er früh sterben würde. Und er hat deshalb gearbeitet wie ein Besessener. Nicht nur, um der Welt ein möglichst großes Werk zu hinterlassen. Sondern auch, um seiner Familie materiellen Wohlstand zu sichern. Schiller plante bis zu seinem 50. Geburtstag – dann, ja dann wollte er schuldenfrei sein, für seine Familie vorgesorgt haben. Der Tod hat ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Auch Schillers frühes Ende klingt erstaunlich „modern“: Überarbeiteter Workaholic Mitte Vierzig, der die Warnzeichen seines Körpers ignoriert. Der mitten in der Arbeit (in Schillers Fall am „Demetrius“, seinem unvollendet gebliebenen Drama) zusammenbricht. Der eine Familie und ein erst halb abbezahltes Haus zurücklässt – sicherlich kennt jeder Leser aus dem eigenen Bekannten- oder Verwandtenkreis solch einen tragischen Fall.
Was wir aus Schillers frühem Ende lernen können? Nicht nur, dass man auf die Warnzeichen seines Körpers frühzeitig hören sollte, wie in den vorigen Kapiteln ausführlich beschrieben. Sondern auch, sich und seine Familie möglichst gut für den „Fall der Fälle“ abzusichern. In Schillers Zeit war dies nur sehr eingeschränkt möglich. Ein modernes Versicherungswesen gab es damals noch nicht – Dotationen und Ehrengaben der regierenden Fürsten waren meist der einzige Weg, die Hinterbliebenen bekannter Persönlichkeiten vor materieller Not zu bewahren.
Schiller hat anders vorgesorgt, und trotz seines allzu frühen Todes ist seine Rechnung aufgegangen. Sein Werk war sein Vermögen: Die Tantiemen sprudelten in den folgenden Jahren so reichlich, dass das Haus abbezahlt, die Gläubiger bedient werden konnten und noch genug für den täglichen Bedarf übrig blieb. So konnte die Familie nach Schillers Tod relativ sorgenfrei leben.
Und doch: Wer möchte eine solch ungewisse Wette auf die Zukunft heute schon eingehen? Zum Glück gibt es heute genügend andere Möglichkeiten, sich finanziell abzusichern. Was viele sich nicht klarmachen: Selbst ein Durchschnittsverdiener erwirtschaftet im Laufe seines gesamten Berufslebens Hunderttausende, wenn nicht gar Millionen Euro. Fällt diese Einnahmequelle beispielsweise durch Invalidität oder Berufsunfähigkeit aus, muss dieser Betrag aus eigener Tasche finanziert werden – oder eben durch eine rechtzeitig abgeschlossene Berufsunfähigkeitsversicherung.
Wir haben es heute also leichter als Schiller, der diese Art der Absicherung noch nicht kannte. Und auch andere Möglichkeiten der finanziellen Vorsorge gibt es heute in großer Zahl – von der Betriebsrente über die Lebensversicherung bis hin zur Pensionszusage und Hinterbliebenenversorgung. Eine ungewisse Wette auf den Tod müssen wir daher nicht mehr eingehen.
Auch wenn wir vielleicht nicht alle Möglichkeiten der Vorsorge selbst benötigen – zumindest sollten wir um sie wissen. Eine ausführliche, individuelle Beratung kann rasch Klarheit schaffen im „Versicherungs-Dschungel“. Denn literarische Tantiemen allein sind, wenn man nicht gerade einen Nobelpreisträger in der Familie hat, keine verlässliche Einnahmequelle. Die Autoren dieses Buches wissen, wovon sie schreiben.
„Besser zu viel Vorsicht, als zu wenig.“
Wallensteins Tod
33 ACHTE AUF DIE NACHHALTIGKEIT DEINES TUNS: MAN SOLL SICH SPÄTER GERN AN DICH ERINNERN
„Von des Lebens Gütern allen
Ist der Ruhm das höchste doch;
Wenn der Leib in Staub zerfallen,
Lebt der große Name noch.
Tapfrer, deines Ruhmes Schimmer
Wird unsterblich sein im Lied;
Denn das ird’sche Leben flieht,
Und die Toten dauern immer.“
Das Siegesfest. Gedicht
Schiller erweist sich als störrisch. Der Dichter will einfach nicht weichen, behauptet mit zäher Beharrlichkeit seinen Platz gegenüber dem Kurhaus von Wiesbaden. Nun gut, die Büste des Dichters haben die Arbeiter mit vereinten Kräften schließlich doch vom Sockel geholt, vorsichtig beiseitegestellt und abtransportiert an ihren neuen Standort. Aber den Sockel selbst, mit all den eingemauerten Weihegeschenken, dem 1859er Wein, der Erstausgabe seiner Werke, der Goldmünze aus Weimar … – den bekommen sie nicht vom Fleck, so sehr sie sich auch abmühen.
Warum sollen sie auch ausgerechnet ihn vom Sockel stoßen, den großen deutschen Dichter? Und das alles nur, um hier, im Zentrum der Kurstadt, ein Denkmal für Friedrich III. zu errichten? Den „99-Tage-Kaiser“, den unglücklichen
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