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Die Schiller-Strategie: Die 33 Erfolgsgeheimnisse des Klassikers (German Edition)

Die Schiller-Strategie: Die 33 Erfolgsgeheimnisse des Klassikers (German Edition)

Titel: Die Schiller-Strategie: Die 33 Erfolgsgeheimnisse des Klassikers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Wodarz-Eichner , Karsten Eichner
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solche selbst gesetzten Incentives gibt es viele.
    Und manche Belohnung kann wiederum ein Ansporn sein, um Höchstleistungen zu erbringen: Die teure Armbanduhr oder das besondere Schmuckstück, das man sich als „Dankeschön an sich selbst“ zu einem besonderen Anlass leistet. Der Sportwagen, von dem man schon seit seiner Studienzeit geträumt hat und der dank erfolgreicher Arbeit und eines wachsenden Bankkontos jetzt in greifbare Nähe rückt. Oder vielleicht eine Etage in der schönen Altbauvilla am Park, die man seit Jahren bewundert … Der alte Trick mit der Mohrrübe vor der Nase funktioniert auch heute noch erstaunlich gut – solange die Mohrrübe saftig und nicht unerreichbar hoch aufgehängt ist.
    Hätte Intendant Dalberg dies beherzigt, hätte er schon früh einen motivierten und talentierten jungen Mitarbeiter länger an sein Mannheimer Theater binden können. Er hätte vom weiteren Erfolg Schillers profitiert – und würde in der Theatergeschichte heute eine weit glänzendere Figur abgeben.
    Schiller hat seinen Weg letztlich auch ohne ihn gemacht. Später hat er aus eigener Kraft die beruflichen Belohnungen erfahren, die er in Mannheim nicht bekam: Erfolg mit seinen Stücken, Aufnahme in die besten Kreise, der Hofrats-Titel, später sogar der erbliche Adel … Er selbst hat sich mit der Zeit immer ehrgeizigere Ziele gesetzt – literarische Zeitschriftenprojekte, das eigene Haus in Jena, später das in Weimar, und zuletzt die Schuldenfreiheit und eine gut abgesicherte Familie.
    Am Ende seines Lebens hat Schiller aber auch die Schattenseiten des Erfolgs kennengelernt: Den Druck, ständig neue Höchstleistungen zu liefern. Den Zwang, ständig mehr Geld verdienen zu müssen, um den steigenden Ansprüchen der wachsenden Familie gerecht zu werden. Und Schiller hat sich dabei selbst immer stärker unbarmherzig zur Arbeit angetrieben. An Auszeiten, an kleine Belohnungen hat er nun selbst nicht mehr gedacht.
    Das Ende ist bekannt – und im vorigen Kapitel ja auch ausführlich dargestellt. Schiller zeigt uns hier, wie man es nicht machen sollte. Sein Beispiel steht uns warnend vor Augen.
„Es ist wenig, was man zur Seligkeit braucht.“
Don Carlos

32  PLANE DEINE PRIVATEN FINANZEN SORGFÄLTIG UND SICHERE DEINE FAMILIE AB
    „Der kluge Mann baut vor.“
    Wilhelm Tell
Verdammt, schon wieder dieses Fieber! Diese Mattigkeit der Glieder, diese Schmerzen im ganzen Leib, diese Lethargie! Müde greift Friedrich Schiller zur Feder, um seinem Freund Körner zu schreiben. Einen Brief, der Hoffnung machen soll, Zuversicht ausstrahlen, und doch wird es eine Klage über die schwindenden Kräfte seines Körpers … „Die bessere Jahreszeit lässt sich endlich auch bei uns fühlen, und bringt wieder Mut und Stimmung; aber ich werde Mühe haben, die harten Stöße seit neun Monaten zu verwinden, und ich fürchte, dass doch etwas davon zurückbleibt; die Natur hilft sich zwischen 40 und 50 nicht mehr so, als im 30sten Jahre. Indessen will ich mich ganz zufrieden geben, wenn mir nur Leben und leidliche Gesundheit bis zum 50. Jahre aushält.“
Schiller blickt mit matten Augen auf die Zeilen, die er gerade zu Papier gebracht hat. Nun, Zuversicht spricht nicht aus ihnen, allenfalls vage Hoffnung auf die kommende Zeit, die wenigen noch verbleibenden Jahre. Durchhalten, nur durchhalten, dem geschundenen Leib noch eine gemessene Zeit abringen, zumindest bis zum 50. Geburtstag … Dann endlich ist das Haus abbezahlt, seine Familie ohne Schulden … Schiller weiß zwar, dass es mit ihm nicht zum Besten steht. Aber ob er es wohl in diesem Augenblick schon ahnt, dass er zwei Wochen später tot sein wird, dieser Brief der letzte an den treuen Freund ist …?
„Den 10. (sic!) Mai starb zu Weimar Friedrich v. Schiller im 46. Lebensjahre. Als erhabener Dichter, als würdevoller Geschichtschreiber, als tiefsinniger Abhandler wird er allgemein unter den Unsterblichen verehrt. Die ihm näher waren, vergessen in diesem Augenblicke den großen Schriftsteller; sie beweinen den edlen und verständigen, den durchaus geläuterten und liebenswürdigen Mann.“
    Was hier am 22. Mai 1805 als Nachruf in der Jenaer Allgemeinen Literatur-Zeitung erscheint, gibt auch die Situation der Familie wieder. Denn als Schiller am 9. Mai stirbt, hinterlässt er eine Witwe und vier minderjährige Kinder – das älteste ist gerade einmal elf, das jüngste noch nicht mal ein Jahr alt. Dazu Schulden und nur höchst unsichere künftige Einnahmen aus den Tantiemen

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