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Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Titel: Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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stellte fest, daß Pion ihm nachsah.
    Wieviel Zeit habe ich noch?
dachte Masklin. Das Schiff flog sehr schnell, wußte er vom
Ding
. Es konnte praktisch jeden Augenblick eintreffen. Oder vielleicht kam es gar nicht…
    Ja, vielleicht ist das Schiff überhaupt nicht hierher unterwegs.
    Wenn das stimmt…
, überlegte er.
Dann mache ich jetzt den größten und dümmsten Fehler in der ganzen nomischen Geschichte.
    Er trat auf eine große Kiesfläche. Ein Wagen parkte dort, und auf der einen Seite stand der Name des floridianischen Gottes: NASA. Daneben standen zwei Menschen und beugten sich über ein Gerät, das auf einem Stativ ruhte.
    Sie bemerkten Masklin nicht. Mit klopfendem Herzen näherte er sich ihnen.
    Er legte das
Ding
auf den Boden.
    Er wölbte die Hände trichterförmig vor dem Mund. Er rief so laut wie möglich.
    »He, ihr da! He, ihr Menschen!«
    »Wie bitte?« entfuhr es Angalo.
    Pion wiederholte seine Gesten.
    »Er hat sich
Menschen
gezeigt?« vergewisserte sich Angalo.
    »Und er hat sie in einem Ding mit
Rädern
begleitet?«
    »Ich habe den Motor eines Lastwagens gehört«, warf Gurder ein.
    Angalo schlug mit der Faust auf die flache Hand. »Er war sehr besorgt, wegen des
Dings«
, sagte er. »Er wollte Elektrizität suchen!«
    »Aber bestimmt sind wir viele Meilen und Kilometer von den nächsten Gebäuden entfernt«, gab der Abt zu bedenken.
    »Das hängt davon ab, welche Richtung man einschlägt«, brummte Angalo.
    »Ich
wußte
, daß es dazu kommen würde!« stöhnte Gurder.
    »Sich Menschen zu zeigen … Im Kaufhaus haben wir das immer vermieden. Was
unternehmen
wir jetzt?«
    ###
    Bis jetzt läuft alles ganz gut
, dachte Masklin. Zunächst hatten die Menschen gar nicht gewußt, was sie mit ihm anfangen sollten. Sie waren sogar erschrocken von ihm zurückgewichen!
    Dann eilte einer von ihnen zum Laster und sprach in eine Maschine, die an einer Schnur hing.
Wahrscheinlich ein Telefon
, vermutete Masklin, stolz auf sein Wissen.
    Er rührte sich nicht von der Stelle, und schließlich legte der Mensch am Lastwagen das Telefon beiseite, griff statt dessen nach einem Karton und schlich dem Nom so vorsichtig entgegen, als rechnete er damit, daß die kleine Gestalt jederzeit explodieren konnte. Als Masklin winkte, zuckte er heftig zusammen.
    Der andere Mensch sagte etwas, und die Schachtel wurde vorsichtig einen halben Meter vor dem Wicht abgesetzt.
    Beide Menschen beobachteten ihn erwartungsvoll. Masklin lächelte, um sie zu beruhigen, kletterte in den Karton und winkte noch einmal.
    Daraufhin bückte sich einer der Menschen und hob die Schachtel so vorsichtig hoch, als sei der Wicht darin ebenso kostbar wie zerbrechlich. Er trug sie zum Laster, stieg ein, und ließ den Karton ganz behutsam auf seine Knie sinken. Es knackte im Lautsprecher eines Radios, und dumpfe Menschenstimmen erklangen.
    Nun,
jetzt gibt es kein Zurück mehr
, dachte Masklin und entspannte sich ein wenig. Er beschloß, in seinen gegenwärtigen Erfahrungen einen weiteren Schritt auf dem Bürgersteig des Lebens zu sehen.
    Die Menschen starrten so auf ihn herab, als trauten sie ihren Augen nicht.
    Der Laster rollte über den Kies, und nach einer Weile gelangte er zu einer Asphaltstraße, wo ein anderes Fahrzeug stand. Ein Mensch stieg aus, sprach mit dem Fahrer des Lastwagens, lachte – bei Menschen klang es fast wie Gewittergrollen –, sah Masklin und verstummte abrupt.
    Er
lief
zum Auto zurück und sprach in ein anderes Telefon.
    Ich wußte es
, fuhr es Masklin durch den Sinn.
Sie wissen nicht, was sie von einem Nom halten sollen. Erstaunlich. Wie dem auch sei: Wichtig ist nur, daß sie mich zu einem Ort bringen, wo es die richtige Art von Elektrizität gibt…
    Der Ingenieur Dorcas hatte einmal versucht, Masklin die Elektrizität zu erklären. Allerdings erzielte er dabei keinen großen Erfolg, weil er in dieser Hinsicht selbst nicht ganz sicher war. Offenbar existierten zwei Arten: gerade und wellenförmige. Die gerade schien recht langweilig zu sein und blieb in Batterien. Die wellenförmige verbarg sich in Drähten und Kabeln und so – das
Ding
konnte einen Teil davon stehlen, wenn es sich in der Nähe befand. Dorcas sprach mit der gleichen Ehrfurcht über wellenförmige Elektrizität wie Gurder über Arnold Bros (gegr. 1905). Im Kaufhaus hatte er sich bemüht, sie genau zu untersuchen. Wenn man sie in Kühlschränke leitete, wurden die Dinge darin kalt. Doch in Backöfen sorgte die gleiche Elektrizität für Hitze, woraus sich die

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