Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel
Ding?«
Er klopfte vorsichtig an den Kasten.
»Hat es geklappt? Ist das Schiff hierher unterwegs? Was sollen wir jetzt unternehmen? Wach auf,
Ding!«
Das Licht ging aus.
Masklin hob den schwarzen Kasten hoch, drehte ihn hin und her.
»Ding?«
Angalo und Gurder eilten zu ihm, dichtauf gefolgt von Pion.
»Hat's geklappt?« fragte Angalo. »Sehe nirgends ein Schiff.«
Masklin drehte sich zu ihnen um.
»Das
Ding
funktioniert nicht mehr«, sagte er.
»Es funktioniert nicht mehr?«
»Es glühen keine Lichter mehr daran!«
»Und was bedeutet das?« Angalos Gesicht verriet zunehmende Besorgnis.
»Ich weiß es nicht!«
»Ist es tot?« erkundigte sich Gurder.
»Es
kann
nicht sterben! Es existiert schon seit Tausenden von Jahren!«
Gurder schüttelte den Kopf. »Ein guter Grund, um zu sterben.«
»Aber es ist ein, ein
Ding
!« Angalo setzte sich und schlang die Arme um die Knie.
»Hat es alles geregelt? Kommt das Schiff?«
»Schert ihr euch überhaupt nicht darum? Es hat kein Energ mehr!«
»Energ?«
»Damit ist vermutlich Elektrizität gemeint. Das
Ding
saugt sie aus Drähten und so. Und ich glaube, es kann sie auch aufbewahren. Aber jetzt hat es keine mehr.« Sie starrten auf den Kasten. Über Jahrtausende hinweg war er von Nom zu Nom weitergereicht worden – ohne ein Wort zu sagen, ohne mit einem Licht zu blinken. Erst im Kaufhaus war er erwacht, in der Nähe von Elektrizität.
»Es ist irgendwie unheimlich, wenn das
Ding
einfach nur daliegt«, sagte Angalo.
»Wir sollten ihm neue Elektrizität beschaffen«, meinte Gurder.
»Hier?« entfuhr es Angalo. »Hier gibt es nichts Elektrisches!
Wir sind mitten im Nichts!« Masklin stand auf, blickte sich um und sah einige Gebäude in der Ferne. Fahrzeuge bewegten sich dort. »Und das
Schiff
?« drängte Angalo. »Kommt es jetzt hierher?«
»Ich weiß nicht.«
»Wie soll es uns finden?«
»Ich weiß nicht.«
»Wer fährt es?«
»Ich weiß ni…« Masklin unterbrach sich entsetzt.
»Niemand! Ich meine, wer
könnte es
fahren? Seit Jahrtausenden befindet sich niemand an Bord!«
»Und wer wollte es zu uns bringen?«
»Ich weiß nicht. Vielleicht das
Ding.«
»Soll das heißen, das Schiff ist hierher unterwegs, und niemand fährt es?«
»Ja! Nein! Keine Ahnung!«
Angalo neigte den Kopf nach hinten und beobachtete den blauen Himmel.
»Oh, Donnerwetter«, murmelte er ganz niedergeschlagen.
»Wir müssen Elektrizität für das
Ding
finden«, sagte Masklin. »Selbst wenn es ihm gelang, das Schiff zu rufen – das nützt uns kaum etwas, solange das Schiff nicht weiß, wo wir sind.«
»Wenn
es ihm gelang, das Schiff zu rufen«, betonte Gurder.
»Vielleicht ist dem
Ding
vorher das Energ-Etwas ausgegangen.«
»Vielleicht«, räumte Masklin ein. »Vielleicht auch nicht.
Nun, wir müssen ihm helfen. Es bedrückt mich, das
Ding so
hilflos zu sehen.« Pion war im Gebüsch verschwunden und kehrte mit einer Eidechse zurück.
»Ah«, sagte Gurder ohne große Begeisterung. »Da kommt das Essen.«
»Wenn das
Ding
für uns übersetzen würde …«, begann Angalo. »Dann hätten wir die Möglichkeit, Pion darauf hinzuweisen, daß man Eidechsenfleisch nach einer Weile satt haben kann.«
»Nach etwa zwei Sekunden«, fügte Gurder hinzu.
»Kommt«, sagte Masklin müde. »Ich schlage vor, wir setzen uns irgendwo in den Schatten und lassen uns einen neuen Plan einfallen.«
»Oh, einen Plan«, knurrte Gurder. Er schien so etwas für noch schlimmer zu halten als Eidechsenfleisch. »Ich mag Pläne.«
Nach der – nicht besonders schmackhaften – Mahlzeit streckten sie sich auf dem Boden aus und sahen zum Himmel hoch. Der kurze Schlaf auf dem Weg zum Startplatz genügte nicht. Es fiel den Wichten leicht, erneut einzudösen.
»Die Floridianer haben es wirklich gut«, sagte Gurder schläfrig. »Bei uns zu Hause ist es kalt, aber hier sorgt die Heizung für genau die richtige Temperatur.«
»Es liegt nicht an irgendeiner Heizung, begreif das doch endlich«, erwiderte Angalo. Er hielt nach den ersten Anzeichen eines zur Landung ansetzenden Schiffes Ausschau. »Und der Wind geht auch nicht auf eine Klimaanlage zurück. Die Wärme wird von der Sonne erzeugt.«
»Ich dachte, sie sei zur Beleuchtung da«, grummelte Gurder.
»Licht und Wärme – beides kommt von der Sonne«, sagte Angalo. »Ich hab's in einem Buch gelesen. Sie ist ein riesiger Feuerball, größer als die Welt.«
Gurder blickte argwöhnisch zur Sonne.
»Tatsächlich? Und was hält sie am
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