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Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Titel: Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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ich.«
    Masklins Gesicht erhellte sich langsam, wie bei einem Sonnenaufgang ganz besonderer Art.
    »Weißt du …«, stieß er hervor. »Bevor dies alles begann, damals, als wir noch in dem alten Loch lebten … Oft saß ich nachts draußen, um den Mond zu beobachten. Vielleicht erinnerte sich irgend etwas in meinem Blut daran, daß dort oben …«
    »Nein«
, unterbrach ihn das
Ding. »Mit ziemlicher Siclierheit basierte Ihr Verhalten auf primitivem Aberglauben.«
    »Oh.« Masklin ließ enttäuscht die Schultern hängen.
    »Entschuldige.«
    »Bitte seien Sie jetzt still. Das Schiff fühlt sich einsam und verloren. Es hat fünfzehntausend Jahre lang geschlafen und wartet darauf, daß jemand mit ihm spricht.«
    »Eine lange Nacht«, kommentierte Masklin. »Hoffentlich ist das Schiff kein Morgenmuffel.«
    Auf dem Mond existieren keine Geräusche, aber das spielt kaum eine Rolle, denn es gibt niemanden, der sie hören könnte.
    Geräusche wären nur eine Verschwendung.
    Andererseits: Es mangelt nicht an Licht.
    Feiner Mondstaub wirbelte auf, wallte über den uralten Ebenen der dunklen Sichel, bildete große Wolken und stieg weit genug auf, um den Glanz der Sonne einzufangen.
    Myriaden Staubpartikel glitzerten und funkelten.
    Tief unten schob sich etwas aus dem Boden.
    »Wir haben es in einem
Loch
zurückgelassen?« fragte Masklin.
    Lichter tanzten über den schwarzen Kasten.
    »Behaupten Sie jetzt nur nicht, daß Sie deshalb in einem Loch gelebt haben«
, erwiderte das Ding.
»Bei vielen anderen Nomen war das nie der Fall.«
    »Ja, du hast recht«, murmelte Masklin. »Es ist nur…« Er schwieg plötzlich, starrte aus dem Glaskasten und beobachtete einen Menschen, der versuchte, sein Interesse auf einige Zeichen an einer Tafel zu lenken.
    »Das Schiff darf nicht kommen«, sagte er hastig.
    »Sorg dafür, daß es auf dem Mond bleibt. Wir dürfen es nicht für uns beanspruchen,
Ding!
Es gehört nicht uns, sondern allen Nomen!«
    Die drei Wichte in der Nähe des Startplatzes blickten zum Himmel empor. Die Sonne sank dem Horizont entgegen, und der Mond glitzerte wie Christbaumschmuck.
    »Bestimmt steckt das Schiff dahinter!« sagte Angalo.
    »Bestimmt!« Er strahlte und wandte sich an seine beiden Begleiter. »Wir haben es geschafft. Das Schiff ist unterwegs.«
    »Ich hätte nie gedacht, daß es klappt…«, begann Gurder.
    Angalo klopfte Pion auf den Rücken und deutete nach oben.
    »Siehst du. Junge! Das Schiff. Und es gehört uns!« Der Abt rieb sich das Kinn und nickte nachdenklich.
    »Ja. Stimmt. Unser Schiff.«
    »Masklin meint, da oben gibt's viele verschiedene Sachen«, fuhr Angalo verträumt fort. »Und jede Menge All. Viel All, das nichts und alles enthält. Masklin meint, das Schiff fliegt schneller als Licht, aber da irrt er sich wahrscheinlich. Wie soll man etwas sehen, wenn man schneller ist als das Licht? Man schaltet das Licht ein, und es fällt nach hinten aus dem Zimmer. Wie dem auch sei: Das Schiff ist
sehr
schnell…«
    Gurder beobachtete das Firmament. Ein Gedanke löste sich von den anderen, kroch nach vorn und verursachte Unbehagen.
    »Unser Schiff«, wiederholte der Abt. »Mit dem wir hierhergekommen sind.«
    »Ja, genau«, bestätigte Angalo, ohne zu verstehen.
    »Und es bringt uns zurück«, fügte Gurder hinzu.
    »Das hat Masklin gesagt. Und er…«
    »Alle Nomen«, überlegte Gurder laut. Seine Stimme war so schwer wie Blei.
    »Ja, natürlich. Was dachtest du denn? Wir finden sicher eine Möglichkeit, mit dem Schiff zum Steinbruch zu fliegen, um die anderen mitzunehmen. Und auch Pion.«
    »Was ist mit Pions Volk?« fragte Gurder.
    »Oh, es kommt ebenfalls mit«, entgegnete Angalo großzügig. »Wahrscheinlich haben wir auch Platz für die Gänse.«
    »Und die anderen?«
    Angalo blinzelte verwirrt. »Welche anderen?«
    »Strauch hat uns erzählt, daß praktisch überall Gruppen von Nomen leben.« Angalo starrte ins Leere. »Oh, die
anderen.
    Nun, ich weiß nicht. Ich weiß nur eins: Wir
brauchen
das Schiff. Nachdem wir das Kaufhaus verließen, sind wir immer nur weggelaufen. Das muß endlich aufhören.« »Aber wenn wir das Schiff nehmen … Was bleibt dann den übrigen Wichten, wenn sie in Not geraten?«
    Masklin hatte gerade die gleiche Frage gestellt. Und das
Ding
antwortete:
»01001101010101110101010010110101110010.«
    »Was hast du gesagt?«
    »Wenn meine Konzentration nachläßt, gibt es vielleicht für niemanden ein Schiff
.« Das Ding klang gereizt.
»Ich übermittle fünfzehntausend

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