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Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Titel: Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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woher sie kamen. Sie klangen nicht wie Stimmen, an die Frösche gewöhnt waren.
    Es hörte sich folgendermaßen an: »Wie viele Berge gibt es hier? Ich meine, es ist doch lächerlich! Wer braucht so viele Berge? Ich nenne so etwas unrationell. Einer hätte genügt. Ich kann ihren Anblick nicht mehr ertragen. Wie viele Berge müssen wir noch untersuchen?«
    »Mir gefallen sie.«
    »Und einige Bäume haben die falsche Größe.«
    »Sie gefallen mir ebenfalls, Gurder.«
    »Und ich finde einfach keine Ruhe, solange Angalo das Schiff fährt.«
    »Inzwischen kommt er recht gut damit zurecht.«
    »Nun, ich hoffe nur, daß wir keinen weiteren Flugzeugen begegnen.«
    Gurder und Masklin hockten in einem Korb, der aus Metallteilen und Drähten bestand. Er hing aus einer quadratischen Luke in der unteren Seite des Schiffes. Es gab viele große Räume an Bord, von deren Zweck die Nomen nichts wußten. Überall standen seltsame Maschinen. Das
Ding
hatte darauf hingewiesen, Wichte hätten das Schiff benutzt, um fremde Welten zu erforschen.
    Masklin konnte sich nicht dazu durchringen, den geheimnisvollen Anlagen zu vertrauen. Wahrscheinlich existierten auch Apparate, die fähig waren, den Korb hinabzulassen und ihn wieder heraufzuziehen. Doch er fühlte sich besser dabei, das Verbindungskabel an einer Säule im Innern des Schiffes zu befestigen, den Korb allein mit seiner nomischen Kraft und Pions Hilfe an Bord zu bewegen.
    Die Vorrichtung stieß nun an einen Ast.
    Das Problem war: Die Menschen ließen sie nicht in Ruhe.
    Kaum fanden sie einen vielversprechenden Berg, kamen Flugzeuge und Helikopter, umschwirrten das Schiff wie Insekten einen Adler. Eine lästige Angelegenheit.
    Masklin spähte über den Ast hinweg.
Gurder hat recht
, dachte er.
Ich habe die lange Suche ebenfalls satt.
    Er bemerkte einige Blumen.
    Vorsichtig kroch er über den Zweig und näherte sich der ersten Blume. Sie war dreimal so groß wie er. Masklin zog sich an einem Blatt hoch.
    Er sah einen kleinen Teich. Und er sah sechs gelbe Augen, die zu ihm emporstarrten.
    Er erwiderte ihren Blick. Es stimmte also …
    Der Nom überlegte, ob er den Fröschen etwas sagen sollte – falls es überhaupt etwas gab, das sie verstanden.
    Es war ein ziemlich langer und dicker Zweig, doch das Schiff enthielt Werkzeuge und so. Sie konnten zusätzliche Kabel herablassen und den abgeschnittenen Zweig hochwinschen. Es dauerte sicher eine Weile, aber das spielte keine Rolle. Es handelte sich um eine wichtige Sache.
    Das
Ding
hatte ihm folgendes mitgeteilt: Man konnte Pflanzen in künstlichem Licht wachsen lassen, dessen Farbe der des Sonnenscheins entsprach. Man steckte ihre Wurzeln in eine Art Suppe, die sie mit Nahrung – sogenannten Nährstoffen – versorgte. Es sollte ganz einfach sein, die Blume am Leben zu erhalten. Die einfachste Sache … auf der ganzen Welt.
    Wenn wir behutsam vorgehen, merken die Frösche überhaupt nichts
, überlegte Masklin.
    Wenn man die Welt mit einer Badewanne verglich, dann kam das Schiff der Seife darin gleich: Es sauste hin und her, befand sich nie dort, wo man es erwartete. Seinen letzten Aufenthaltsort konnte man feststellen, indem man hastig startende Flugzeuge und Helikopter beobachtete.
    Oder vielleicht war das Schiff wie eine in der Roulettschüssel hin und her rollende Kugel, die nach der richtigen Zahl Ausschau hielt.
    Oder es hatte sich verirrt.
    Sie suchten die ganze Nacht über. Wenn man in diesem Zusammenhang überhaupt von
Nacht
sprechen konnte, und das schien kaum der Fall zu sein. Der schwarze Kasten erklärte, das Schiff sei schneller als die Sonne, doch die Sonne bewegte sich überhaupt nicht. In einigen Bereichen der Welt war es Nacht, in anderen Tag. Gurder bezeichnete es als schlechte Organisation. »Im Kaufhaus ist es immer dunkel gewesen, wenn es dunkel sein sollte«, sagte er. »Obgleich das Kaufhaus von Menschen erbaut wurde.« Das gab er jetzt zum erstenmal zu.
    Masklin starrte auf den Bildschirm und suchte dort vergeblich nach etwas Vertrautem.
    Er kratzte sich am Kinn.
    »Das Kaufhaus befand sich an einem Ort namens Blackbury«, murmelte er. »Soviel wissen wir. Der Steinbruch kann nicht sehr weit davon entfernt sein.«
    Angalo winkte verärgert und deutete zum Schirm. »Ja, aber das dort sieht ganz anders aus als die Karte. Die Namen fehlen!
    Es ist absurd! Wie soll man sich zurechtfinden, wenn Namen fehlen?«
    Masklin seufzte. »Flieg nicht noch einmal nach unten, um die Wegweiser zu lesen. Wir haben mehrmals

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