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Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Titel: Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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»Nun, ich bin der Assistent des Abts und heiße Gurder. Ich muß Aufgaben wahrnehmen, um die er sich nicht selbst kümmern kann. Deshalb, äh …«
    Masklin seufzte lautlos. »Ja?«
    »Könntet ihr mit mir kommen? Bitte?«
    »Gibt es was zu essen?« fragte Oma Morkie. Sie vergaß nie die wichtigen Dinge.
    »Wir lassen uns etwas bringen«, versicherte ihr Gurder und wich durch das Labyrinth aus Trägern, Kabeln und Drähten zurück. »Bitte folgt mir. Bitte!«

Kapitel 5
    I. Doch einige sprachen: Wir haben Arnold Bros’ (gegr. 1905) neue Schilder im Kaufhaus gesehen und sind besorgt, weil sie uns ein Rätsel bleiben.
    II. Denn dies ist die Saison des Weihnachtsfestes, doch normalerweise werden zu Weihnachten ganz andere Schilder aufgestellt.
    III. Es sind auch nicht die Schilder des Winter und Sommerschlußverkaufs; sie verkünden weder Spezielle Gelegenheiten noch Sonderangebote. Keine Saison hat jemals solche Schilder gesehen.
    IV. Ihre Botschaft lautet: Räumungsverkauf. Ja, wir sind sehr besorgt.
    Aus dem
Buch der Nomen
, Klagen,
Verse I-IV
    Gurder verneigte sich immer wieder und knickste, während er die Gruppe tiefer ins Territorium der Büromaterialer führte. Es roch muffig. Hier und dort sah Masklin Stapel aus Objekten, die ›Bücher‹ hießen. Er wußte nicht, was sie darstellten, aber Dorcas hielt sie für sehr wichtig.
    »Sieh dir das an«, grummelte der alte Erfinder.
    »Zwischen den Deckeln der Bücher verbergen sich bestimmt sehr interessante und nützliche Dinge, aber die Büromaterialer bewachen sie wie, wie …«
    »Wie etwas, das sehr gut bewacht wird?« fragte Masklin.
    »Genau, genau. Ja, das stimmt genau. Manchmal starren die hiesigen Leute darauf hinab.
Lesen –
so nennen sie es. Aber sie verstehen davon überhaupt nichts.«
    Das Ding in Torrits Armen summte, und einige Lichter glühten auf.
    »
Bücher enthalten
Wissen?«, erkundigte es sich.
    »Angeblich eine ganze Menge«, antwortete Dorcas.
    »Dann ist es
sehr wichtig, daß Sie sich Bücher beschaffen.«
    »Die Büromaterialer geben sie nicht her«, sagte der Erfinder.
    »Sie behaupten, Bücher setzen das Gehirn in Brand, wenn man nicht weiß, wie man sie richtig liest.«
    »Hier entlang, bitte.« Gurder schob eine Barriere aus Pappe beiseite.
    Jemand wartete auf sie, saß steif auf mehreren Kissen und kehrte ihnen den Rücken zu.
    »Ah, Gurder«, brummte er. »Da bist du ja. Gut.« Der Abt. Er drehte sich nicht um.
    Masklin berührte Gurder am Arm. »Vorhin war es schon schlimm genug. Warum müssen wir das wiederholen?«
    Gurders Augen schienen dem jungen Jäger mitzuteilen: Vertrau mir; es gibt keine andere Möglichkeit.
    »Hast du dafür gesorgt, daß man uns etwas zu essen bringt, Gurder?« murmelte der Abt.
    »Exzellenz, ich wollte gerade …«
    »Erledige es jetzt.«
    »Ja, Exzellenz.«
    Gurder warf Masklin noch einen verzweifelten Blick zu und eilte davon.
    Die Wichte standen unsicher vor dem Thron aus Kissen, und jeder von ihnen fragte sich, was nun geschehen mochte.
    Schließlich sprach der Abt.
    »Ich bin fast fünfzehn Jahre alt. Ich bin sogar noch älter als einige Abteilungen im Kaufhaus. Viele seltsame Dinge habe ich gesehen, und bald werde ich Arnold Bros (gegr. 1905) begegnen, in der Hoffnung, ein guter und pflichtbewußter Nom gewesen zu sein. Ich bin so alt, daß manche glauben, ich
sei
das Kaufhaus. Sie befürchten das Ende ihrer Welt, wenn ich sterbe. Und ihr sagt, es steht tatsächlich bevor. Wer trägt bei euch die Verantwortung?«
    Masklin wandte sich an Torrit, aber alle anderen sahen ihn an.
    »Nun, äh. Ich. Glaube ich. Momentan.«
    »Das stimmt.« Torrit seufzte erleichtert. »Ich gebe ihm vorübergehend die Verantwortung. Weil ich der Anführer bin.«
    Der Abt nickte.
    »Eine sehr kluge Entscheidung«, lobte er. Torrit strahlte.
    »Bleib mit dem sprechenden Kasten hier«, sagte der Abt zu Masklin. »Was die anderen betrifft… Geht bitte. Eine Mahlzeit für euch ist bereits unterwegs. Bitte geht und wartet.«
    »Äh«, erwiderte Masklin. »Nein.« Kurze Stille.
    »Warum
nein ?«
fragte der Abt sanft.
    »Weil wir, äh, immer zusammen sind«, entgegnete Masklin.
    »Wir haben uns nie zuvor getrennt.«
    »Eine anerkennenswerte Einstellung. Aber das Leben erfordert Kompromisse, wie du früher oder später feststellen wirst.
    Hast du etwa Angst? Du fühlst dich doch nicht von mir bedroht, oder?«
    »Sprich du mit ihm, Masklin«, sagte Grimma. »Wir bleiben in der Nähe. Es ist nicht weiter wichtig.« Er nickte

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