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Die Schlacht von Trident

Die Schlacht von Trident

Titel: Die Schlacht von Trident Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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schleuderte.
    Ein Trümmerstück streifte dabei einen der erfolgreichen Angreifer. Nur mit Mühe konnte der Kugelraumer einem Teil des Bugs der HERCULES beinahe ausweichen. Hätte der Rudergänger des Kridan-Schiffes nur eine Sekunde später reagiert, wäre der runde Raumer wohlmöglich in zwei Hälften geschnitten worden. So aber waren nur ein paar tiefe Kratzer in der Außenhülle die Folge des Zusammenpralls.
    In den nächsten beiden Minuten wurden zwei weitere Zerstörer, ein ziviles Schiff und noch ein bereits angeschlagener Kugelraumer zerstört. In der gesamten Weltraumregion, in der die Schlacht stattfand, trudelten unzählige Trümmer umher – gefährliche Bruchstücke von Kridan- und Menschenschiffen, die das Navigieren in diesem Bereich zunehmend gefährlicher machten.
    Die Menschen hatten durch ihre Plasma-Schirme den Vorteil, kleinere Metallteile einfach im Vorbeiflug »wegdrücken« zu können, ohne das ihre Außenpanzerung Schaden nahm. Die Kridan, die über keine Defensivbewaffnung verfügten, waren da klar im Nachteil.
    Trotzdem durfte man die Tatsachen nicht verkennen. Durch die Verluste auf beiden Seiten hatte sich das Verhältnis der menschlichen zu den kridanischen Einheiten zu Ungunsten der Spezies von der Erde dramatisch verschlechtert. Von den ehemals etwa 35 Einheiten waren knapp zehn bereits vollständig zerstört worden, etwa die Hälfte der Schiffe hatte noch Rettungskapseln aussetzen können. Die Überlebenschancen derer, die sich auf diese Weise hatten retten können, waren aber gering, da die jetzt vermehrt ausgeschleusten Jägereinheiten gezielt Jagd auf die sargähnlichen Gebilde machten. Kleine Lichtblitze zeigten an, wenn wieder einmal eine der Kapseln unter dem Beschuss der Jäger-Einheiten verging.
    Weitere sieben Einheiten und zivile Raumschiffe der Solaren Welten waren so schwer beschädigt, dass sie entweder manövrierunfähig im All schwebten und somit ein ungeschütztes Ziel für das Graserfeuer abgaben, oder aber, falls der Antrieb noch funktionierte, versuchten zu fliehen. Etwa die Hälfte aller Einheiten des Star Corps schied somit aus dem aktiven Kampfgeschehen aus, darunter auch der vollkommen zerstörte Dreadnought HERCULES, von der nicht einmal mehr Rettungsshuttles hatten starten können.
    Dem schwindenden Verband der Menschen standen immer noch über 30 Kugelraumer und weitere Einheiten der Kridan gegenüber. Nicht einmal zehn Schiffe der Vogelartigen hatte das Star Corps bis jetzt aufbringen können.
    Die Menschen werden die Schlacht verlieren , erkannte der »Weisheitsbringer« und dachte die Entsprechung eines resignierenden Seufzens. Nun, das war ja von Anfang an zu befürchten gewesen. Jetzt komme ich wohl endgültig nicht mehr um eine Entscheidung herum, ob ich den Menschen helfe oder nicht …
    Nachdenklich streckte sich der Amorphe, der in seiner Ursprungsform als unförmiger schwarzer Nebel im All schwebte, nach allen Richtungen aus. Es war das perfekte optische Abbild von jemandem, der sich in alle Richtungen zerrissen fühlte und sich nicht dazu in der Lage sah, sich so ohne weiteres für einen bestimmten Weg zu entscheiden.
    Eine Jägerstaffel näherte sich einem Feld von Rettungskapseln. Ohne Probleme wurden die Menschen, die dort auf Rettung hofften, von den Kridan zusammengeschossen.
    Aus der Sicht der Menschen ist der Mangel an Respekt vor dem Leben der anderen schier unglaublich , dachte das Wesen. » Unmenschlich« würden sie es nennen.
    In der Tat, ein Kridan war kein Mensch. Dennoch handelte auch er aus seiner Sicht logisch, unter Berufung auf seinen Glauben. Aber rechtfertigte das auch Töten von Unschuldigen und Wehrlosen?
    Der Amorphe traf eine Entscheidung. Der Kampf gegen die Menschen sollte enden.
    Jetzt, und für lange Zeit.
    Die Erdenbewohner hatten sich als das komplexere Volk erwiesen, was sowohl ihre Lebensarten, die Vielfalt ihrer Glaubensrichtungen und die philosophische Reichweite ihrer Gedankenwelt anging.
    Der »Weisheitsbringer« hatte das Gefühl, noch unendlich viel über dieses Volk erfahren zu können – und auch erfahren zu wollen.
    Das würde nicht möglich sein, wenn die Kridan die Lebenswelten der Menschen einschränkten und diese Vielfalt unterdrückten. Nicht zuletzt der mentale Kontakt und die Gedanken des Piloten Moss Triffler hatten ihm das klar gemacht.
    Das alles konnte und wollte der Amorphe nicht zulassen.
    Und er hatte auch schon einen Plan, wie er die Schlacht zuende bringen konnte, ohne das es einen Sieger

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