Die Schlacht von Trident
geben würde. Er würde nicht einmal aktiv in das Geschehen hier bei Trident eingreifen müssen.
Nein, es gab einen viel besseren Ort, an dem er sein Ziel, die Menschheit zu retten, erreichen konnte.
Dieses Ziel lag auf einem Planeten namens Kridania, in einer Stadt namens Matlanor …
Kommandant Sun-Tarin stand auf der Brücke der SCHNABELWEISER und koordinierte den Angriff der Jägereinheiten auf das gegnerische Menschenschiff.
Nachdem der Doppelangriff der SCHNABELWEISER mit einem ihrer Schwesterschiffe, der TODESKRALLE unter Kommandant Fidgen-Bor, gescheitert und die TODESKRALLE zerstört worden war, besann sich Sun-Tarin auf den Befehl des Mar-Tanjaj. Er hatte sich mit seinem Kugelraumer ein wenig zurückgezogen und hatte die Jägerstaffel starten lassen, um die Schnabellosen, die seinen Freund auf dem Gewissen hatten, zu vernichten.
Das Kommando über das Mutterschiff hatte er dem Ersten Offizier überlassen, konnte es aber jederzeit zurückfordern, wenn er die Koordination der Jägerstaffel an den Waffenoffizier zurückgab.
Aber das wollte Sun-Tarin jetzt noch nicht. Die Vernichtung des Leichten Kreuzers dort vor ihm war durch die Zerstörung der TODESKRALLE zu seinem persönlichen Anliegen geworden. Fidgen-Bor war so etwas wie ein Freund gewesen, denn er wohnte im selben Haus wie er und man hatte gelegentlich gemeinsam die Mahlzeiten eingenommen. Sun-Tarin hatte aufgrund der ehrenhaften Leistungen des Kommandanten Respekt für den Tanjaj empfunden, der ein paar Sonnenumläufe eher als er selbst aus dem Ei geschlüpft war. Er konnte sich mit dem Gedanken nicht anfreunden, ihn am Morgen der Rede des Mar-Tanjaj wohl zum letzten Mal gesehen zu haben.
»Denkt an meine Worte!«, hatte er den zwölf Piloten über Funk gesagt, als sie den Hangar der SCHNABELWEISER verließen. »Verzagt nicht im Angesicht des Feindes! Rechnet mit schwerem Beschuss. Die Menschen werden euch alles entgegenschicken, was ihre Kanonen hergeben können. Erledigt eure Aufgabe würdig dem einzig wahren Gott gegenüber!«
»Er wird mit euch sein!«, hatte sich der Tugendwächter auf derselben Frequenz in das Gespräch eingemischt. »Ihr seid auf alles vorbereitet. Auf eine glorreiche Rückkehr in Seinem Namen ebenso wie auf den Tod, der euch, wenn es soweit sein sollte, ebenfalls in Seinem Namen ereilt.«
Welch auftauende Worte! , durchzuckte es Sun-Tarin zynisch.
»Danke, Kommandant. Danke, Priester«, hatte der Staffelführer geantwortet. Er hatte sich an die linke Spitze des Verbandes gesetzt und die Führung übernommen. »Nehmen Kurs auf das Schiff der Ungläubigen.«
Das war das letzte Mal, dass Sun-Tarin mit dem Piloten geredet hatte. Unglücklicherweise hatte es seinen Jäger als erstes erwischt.
Eine Rakete, von dem unseligen Menschenschiff aus abgefeuert, hatte die Maschine auf halber Strecke zerrissen.
Sun-Tarin hatte einen weiteren Piloten zum Staffelführer ernannt. Während die Jäger einheitlich versuchten, den auf sie zurasenden Gauss-Projektilen zu entgehen, erklang in den Helmlautsprechern die rezitierende Stimme des Tugendwächters.
Der saß in seiner Kabine und las ununterbrochen aus den Schriften des Ersten Raisa vor. »… denn die, die ohne Glauben sind, sind schwach in den Augen Gottes. Gehet hin und machet sie zu glühenden Verehrern der Göttlichen Ordnung …«, erschallte es aus den Helmlautsprechern der Jägerpiloten.
Zwar herrschte innerhalb des Cockpits eine atembare Atmosphäre, dennoch trugen die Piloten Helme mit einem integrierten Head-Up-Display. Der Physiognomie der Vogelartigen angepasst war das Display in zwei einzelne kleine Bildschirme aufgeteilt, die den eher seitlich angeordneten Augen der Kridan entsprachen. Mit dieser Vorrichtung wurde auch gezielt, da auf die durchsichtigen Bildschirme ein Fadenkreuz der Zielerfassung projiziert wurde.
Es gab keine Schwerkraft an Bord der pfeilförmigen Einheiten. Die Piloten wurden mit Gurten in ihren Sitzen gehalten, was auch nicht weiter schlimm war, denn in den kleinen Cockpits hätte man sich ohnehin nicht besonders gut bewegen können und es aufgrund der Anordnung der Bordinstrumente auch gar nicht gemusst.
Innerhalb weniger Anflugminuten war die Jägerstaffel um die Hälfte dezimiert worden. Nicht immer war es den Piloten gelungen, der Unmenge an Projektilen oder Raketen auszuweichen, die das Menschenschiff in ihre Richtung abfeuerte.
Beständig mussten sie ihre Formation auflösen und nach oben oder unten ausweichen, damit sich die
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