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Die Schlacht von Trident

Die Schlacht von Trident

Titel: Die Schlacht von Trident Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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etwa vier große Teile aufgespaltenen Triebwerkshalle. Das Rumpeln wurde ohrenbetäubend und der Lieutenant hielt sich, soweit das möglich war, die Ohren zu.
    Dann entdeckte er an der Wand neben dem Schott ein Kästchen mit der Aufschrift: »Gehörschutz«. Jackson griff hinein und zog zwei längliche Schaumstoffsticks heraus, die er sich in die Ohren steckte. Der Lärm im Raum wurde auf ein erträgliches Maß gedämpft.
    Erst jetzt konnte sich der Lieutenant genauer in diesem Teil der Halle umblicken.
    In dem Fusionsreaktor in der hinteren rechten Ecke sah er einen Techniker stehen, der gerade mit einer Diagnoseeinheit die Anzeigen an der an den Reaktor angeschlossenen Konsole kontrollierte. Jackson sah, wie dieser die Stirn runzelte und etwas in seinen Handspeicher eingab. Der Techniker las erneut etwas ab und schien wieder die Werte zu vergleichen. Etwas gefiel dem Arbeiter nicht.
    Jackson ging mit erhobener Hand auf ihn zu und bedeutete ihm zu erklären, was hier vorgegangen war.
    »Es gab einen Hüllenbruch!«, schrie ihn der Techniker an, um sie so verständlich zu machen. »Hinter dieser Wand ist nur noch ein Raum mit kaputten Geräten und einem riesigen Loch ins All! Wir konnten zum Glück alles rechtzeitig abschotten und vor der Dekompression bewahren!«
    Jackson nickte verstehend. »Was kontrollieren Sie hier?«, schrie er zurück.
    Der Techniker zeigte auf den ersten einer Reihe von vier gleichgeschalteten Fusionsreaktoren in diesem Teil der Triebwerkssektion. Es war die Einheit, die der Techniker untersucht hatte, als Jackson hereingekommen war. »Die Werte!«, sagte er, »gefallen mir nicht besonders!«
    »Wieso?«
    »Weil die Betriebstemperatur steigt. Die verbliebenen Reaktoren versuchen den Ausfall der vier Einheiten im zerstörten Bereich zu kompensieren. Ich weiß allerdings nicht, ob die Kühlung bei der Explosion ein Loch erhalten hat, oder so etwas. Alle Einheiten im zerstörten Raum sind vom Netz. Da kann eigentlich keine Kühlleistung verloren gehen. Und normalerweise sollte ein Dreadnought unter solchen noch relativ stabilen Verhältnissen keine Probleme mit der Reaktorkühlung bekommen.«
    Jackson verstand, wo das Problem lag. »Und was haben Sie jetzt vor?«, fragte er den Techniker lautstark.
    »Abwarten und weiter kontrollieren. Es wird schon nichts …«
    Und dann explodierte die Welt.
     
     
    Kochend heißes Kühlwasser trat aus der geplatzten Leitung und nebelte den gesamten Raum ein. Damit sie sich nicht aus den Augen verloren klammerten sich Lieutenant Jackson und der Techniker aneinander fest.
    »Was ist passiert?«, wollte Jackson wissen.
    »Ich weiß es auch nicht so genau. Ich glaube, da ist eine Leitung unter dem zusätzlichen Druck des Kühlsystems explodiert. Verdammt, hier ist alles voll mit verstrahltem Wasser!« Panik machte sich in der Stimme des Technikers breit. »Wir müssen sofort auf die Krankenstation und uns behandeln lassen! Das kann schwere genetische Schäden …«
    »Beruhigen Sie sich, Mann!«, forderte der Lieutenant und schüttelte den Techniker durch. »Was passiert hier als nächstes, wenn das Kühlsystem komplett versagt?«
    Der Techniker lachte lautlos. »Dann fliegt uns hier ein Reaktor nach dem anderen um die Ohren!« Der Mann stand auf und rannte zur Tür. Er wollte so schnell wie möglich aus dem verstrahlten Bereich herauskommen, um keine bleibenden Schäden davonzutragen.
    Kim Ray Jackson folgte ihm und hielt in fest, bevor der Techniker das Schott erreicht hatte. »Wie stellt man die Maschinen ab?«, wollte er wissen.
    Der Mann blickte ihn ungläubig an. »Das wollen Sie machen?« Er schüttelte den Kopf. »Sehen Sie zu, dass Sie hier rauskommen, Mann!«
    »Wenn wir nichts unternehmen, könnte die ganze NEW CALIFORNIA explodieren!«, schrie Jackson. »Wollen Sie das etwa zulassen?«
    Der Techniker zuckte mit den Schultern. »Ich bin kein verdammter Held, Sir! Wenn Sie einer sein wollen, dann schließen Sie den Ventile dort drüben.« Der Mann deutete auf vier große Schwungräder an der gegenüberliegenden Wand, knapp 50 Meter entfernt. »Das fährt die Reaktoren runter. Damit ist der Dreadnought allerdings manövrierunfähig!«
    Immer noch besser als zu explodieren! , dachte Jackson und ließ den Techniker endlich gehen. Der verabschiedete sich mit einem dankbaren Blick durch das Schott.
    Kim Ray Jackson aber kämpfte sich durch das inzwischen knöcheltiefe, verstrahlte, und höllisch heiße Kühlwasser zur gegenüberliegenden Seite des Raumes

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