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Die schlafende Armee

Die schlafende Armee

Titel: Die schlafende Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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oben in der Stadt entdeckt hatte, war der einer Ratte gewesen, einer Ratte von der Größe eines ausgewachsenen Schäferhundes. Es mußten Hunderte dieser Bestien gewesen sein, die über seine Krieger hergefallen waren. Natürlich hatten sie am Ende verloren, denn auch die größte Tapferkeit und Wildheit nutzte wenig gegen Strahlenpistolen, aber Stone hatte fast ein Drittel seiner Krieger eingebüßt, ehe es ihnen gelungen war, die tobenden Bestien zurückzuschlagen. Und dann hatten sie noch einmal fast eine halbe Stunde gebraucht, um das System von Fallen und computergesteuerten Maschinenpistolen und Laserwaffen zu überwinden, hinter dem sich die Rebellen verbarrikadiert hatten. Aber jetzt lag der Eingang der Basis vor ihnen. Was Stone durch die schmale Sichtscheibe seines gepanzerten Anzuges hindurch sah, überraschte ihn. Er hatte Hunderte solcher Rebellennester ausheben lassen und Dutzende selbst inspiziert. Meistens handelte es sich um primitive Verstecke; leere Kanalisationsschächte, Tiefgaragen, manchmal ein alter Bunker oder einfach nur ein Keller, und ganz selten irgendeine alte Militärstation, in der die selbsternannten Rebellen hausten, ohne wirklich zu wissen, was sie mit all dem angehäuften Machtpotential rings um sie herum anfangen sollten. Diese Anlage hier war anders. Sie war sehr klein - im Grunde nur ein einziger Korridor, von dem eine Handvoll Türen abzweigten -, aber sie war erstaunlich gut ausgerüstet, und jedes einzelne Gerät schien noch intakt zu sein. Hätten die Techniker in den Gleitern, die an ihren Geräten saßen und das Gelände im Umkreis von mehreren Meilen durchleuchteten, nicht das Gegenteil behauptet, dann hätte Stone geschworen, daß es nur Teil einer viel größeren, gewaltigen unterirdischen Anlage war. Abgesehen davon war der Keller vollkommen leer. Stone hatte Mühe, seine Enttäuschung zu verbergen. Sie waren relativ schnell hier gewesen, aber nicht schnell genug. Während sich seine Krieger ihren Weg durch eine Armee tollwütiger Ratten und das Sperrfeuer der Verteidigungscomputer gebahnt hatten, waren Captain Laird und die anderen durch die Hintertür entwischt. Und obwohl Stone innerlich vor Zorn kochte, verspürte er ein fast widersinniges Gefühl der Erleichterung. Er hatte Captain Lairds Tod niemals wirklich gewollt. Eine Ameise trat auf ihn zu und riß ihn aus seinen Gedanken. »Die Station ist verlassen, Herr«, sagte sie. »Aber einer der Suchtrupps meldet, in ein Feuergefecht mit Rebellen verwickelt worden zu sein.« »Wo?« »Zwei Meilen westlich von hier. In einem Teil des Kanalisa tionssystems.« »Gut«, sagte Stone. »Sie sollen sie lebend einfangen.« Die Ameise zögerte. »Was ist denn noch?« fragte Stone. »Wir haben ... den Kontakt verloren«, antwortete die Ameise zögernd. »Die letzte Meldung lautete, daß sie in ein heftiges Feuergefecht verwickelt waren. Seither haben wir nichts mehr gehört.« Stone war nicht einmal überrascht. Charity Laird ließ sich nicht so leicht gefangennehmen. »Also gut«, sagte er. »Dann schicke jeden erreichbaren Krieger dorthin. Und die Gleiter sollen im Umkreis von zehn Meilen über der Stadt kreisen. Irgendwo müssen sie ja schließlich  herauskommen.« Er wollte sich herumdrehen und die Rebellenbasis auf dem gleichen Weg verlassen, auf dem er gekommen war, als er eine Tür am Ende des Korridors bemerkte. Es war die einzige, die die Krieger nicht geöffnet hatten. »Was ist das?« fragte er mit einer entsprechenden Geste. Die Ameise zögerte erneut. »Wir wissen es nicht, Herr«, antwortete sie. »Die Tür ist elektronisch versiegelt. Die Meßgeräte zeigen ... menschliches Leben dahinter an. Und eine starke elektrische Aktivität.« »Brecht sie auf!« befahl Stone. »Das wäre nicht ratsam, Herr«, antwortete die Ameise. »Wir wissen nicht, was sich dahinter befindet. Aber irgend etwas geht dort vor. Es wäre sicherer, wenn wir damit warten, bis Sie wieder an Bord Ihres Schiffes sind.« »Wenn dort jemand ist, der weiß, wo sich Captain Laird aufhält, dann will ich als erster mit ihm reden!« antwortete Stone barsch. »Bevor ihr ihn umbringt. Brecht diese verdammte Tür auf.« Die Ameise starrte Stone einen Moment aus ihren ausdruckslosen Facettenaugen an, dann wandte sie sich ruckartig um. Auf einen zischelnden Befehl hin brachten zwei andere Krieger eine tragbare Laserkanone auf einem Dreibein in Stellung, richteten sie auf das Schloß der gepanzerten Tür und drückten

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