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Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Titel: Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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auf der Erde«, verwahrte sich Ariana. »Du bist dort geboren . Ich war ja zum Schluss die Einzige, die noch nie auf der Erde gewesen ist!«
    »Außerdem sind es bis dahin noch ein paar Jährchen«, meinte Urs. »Bis wir ans Studieren gehen können, ist nämlich noch die eine oder andere Prüfung zu bestehen …«
    »Oh, sei still«, rief Ariana. »Ich krieg jeden Morgen einen Anruf von AI-20, wie weit ich in welchen Fächern zurückliege. Ich vergess das schon nicht. Und ich muss sowieso erst noch herausfinden, ob ich überhaupt studieren will.«
    »Ich studiere Areologie«, verkündete Urs. »Und du, Carl?«
    Carl schloss den ersten der ausrangierten Space-Container, in dem er einen Teil ihrer Vorräte an Knabberzeug und Süßigkeiten verstaut hatte. »Ich werde die Marsstadt mit aufbauen. Das Sprungbrett zu den Sternen. Das wird ein unglaubliches Projekt. Eine Kuppelstadt für hunderttausend Einwohner. Ich werde Verwaltungswissenschaften studieren und dann in führender Position mitarbeiten. Und wenn die Marsstadt einmal so groß ist, dass sie einen eigenen Sitz im Senat bekommt«, fügte er hinzu, »werde ich der erste Senator für den Mars. Das ist der Plan.«
    »Ehrlich?«, staunte Urs. »Wow. Aber du hast doch immer gesagt, dass du Planetenforscher werden willst?«
    »Ja, hab ich immer gesagt. Aber mir ist inzwischen klar geworden, dass ich eigentlich gar kein Forscher bin. Nicht halb so sehr wie Elinn zum Beispiel.«
    Alle Augen richteten sich auf Carls kleine Schwester, die bis jetzt nur schweigend ihren Spind leer geräumt hatte.
    »Elinn, du sagst ja gar nichts«, meinte Ariana. »Was wirst du denn später mal machen?«
    Das Mädchen mit den rostroten Locken, das alle immer für eine Spinnerin gehalten hatten und das am Ende mit allem, was es gesagt hatte, recht behalten hatte, sah sie verträumt an.
    »Was ich machen werde?« Sie lächelte leise. »Ich werde die Falaner wiedersehen. Was denn sonst?«
    Auf der Hochebene des Daedalia Planum, in einer Felsformation, die auf den Karten als Löwenkopf eingetragen ist, obwohl sie seit den Ereignissen des 30. Aprils 2087 keinerlei Ähnlichkeit mehr mit dem Gesicht eines Tiers hat, stehen zwei rätselhafte Türme. Jeder von ihnen steht in einer tiefen Bodenmulde und erhebt sich zu annähernd fünfhundert Metern Höhe, der Abstand zwischen ihnen beträgt knapp zwei Kilometer. Sie bestehen aus einem unbekannten Material, das aussieht wie dunkelblaues, nahezu schwarzes Glas, von dem man aber weiß, dass es keines ist. Die Türme sind einfach glatte, makellose Zylinder, die reglos und dunkel stehen und an denen sich kein Staub absetzt. Man weiß, dass sie ein sogenanntes Sternentor darstellen, und könnte man es in Betrieb nehmen, hätte man Anschluss an ein geheimnisvolles System von Verbindungen in andere Sonnensysteme der Galaxis. Doch man weiß nicht, wie man das bewerkstelligen könnte, und so bleibt das Sternentor geschlossen.
    Auf einem Felsplateau in der Mitte des Löwenkopfes steht allerdings noch ein dritter, kleiner Turm. Er ist nur zehn Meter hoch und durchmisst auch zehn Meter, doch im Unterschied zu den großen Türmen ist er in Betrieb und funktionsfähig. Er ist verbunden mit einem identischen Gegenstück auf der Erde. Wenn man durch ihn hindurchtritt, landet man in Ostafrika, nicht allzuweit entfernt von Nairobi. Über diese Passage kamen in den Jahren, die folgten, Tausende von Menschen zum Mars, manche, um das Geheimnis der außerirdischen Hinterlassenschaften zu enträtseln, die meisten aber, um einfach ihr Glück zu suchen auf der neuen Welt, die mit einem Schlag zu so etwas wie einem Tor zur Zukunft geworden war.
    Eines Tages, so glauben die meisten fest, wird man das Geheimnis der beiden großen Türme lüften. Und dann wird nichts mehr sein, wie es war.
    – ENDE –







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