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Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Titel: Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Ja, was? Eine Garage? Einen Raum jedenfalls, dessen Wände voller Regale standen, die bis zur Decke reichten und bis in die letzten Winkel vollgestopft waren mit Werkzeug, Computern aller Bauarten, Kisten, Kästen, Kartons und unidentifizierbaren Maschinen. In der Mitte des Raumes stand eine Art Telefonkabine, nur größer. In ihr befand sich ein Tisch mit einer altertümlichen Tastatur, einer Kamera und einem Bildschirm.
    »Bitte sehr«, sagte der alte Mann. »Hier sind Sie ungestört. Unabhörbar nach IDPA-Standard Stufe drei, mit integrierter Abschirmung gemäß –«
    »Ersparen Sie mir das technische Gebrabbel«, sagte Bjornstadt. »Fangen wir lieber an. Was muss ich tun?«
    Noone deutete einladend auf die Tür des großen grauen Kastens. »Sie gehen da rein, tippen die gewünschte E-Mail-Adresse ein –«
    »Eintippen?«
    »Bei einer anonymen Mail geht es nicht anders.«
    »Gut. Und weiter?«
    »Sie drücken die Aufnahmetaste. Die Kamera stellt sich automatisch ein. Und dann reden Sie.«
    Also gut. Bjornstadt vergewisserte sich noch einmal, dass die Tür geschlossen und verriegelt war. Draußen wedelte Noone mit den Händen, hob die Finger. Zehn. Was wohl hieß, er solle höchstens zehn Minuten reden, weil die Zustellung sonst ewig dauern würde. Jaja. Der Senator nickte unwillig.
    Vertrauen war gut, Kontrolle war besser. Bjornstadt zog ein kleines Kästchen aus der Tasche, schaltete es ein, wartete, bis das Signal auf der Oberseite aufleuchtete. Grün. Das hieß, die Abschirmung funktionierte. Zumindest, wenn er dem Techniker vom Sicherheitsdienst vertrauen wollte, der es ihm vor einiger Zeit gegeben hatte.
    Das allerdings war gerade die große Frage: Wem in seiner Umgebung durfte er noch vertrauen?
    Er zog die Tastatur zu sich heran, musterte die Buchstaben darauf. Es war Ewigkeiten her, seit er das letzte Mal so ein Gerät benutzt hatte. Mühsam tippte er die Mailadresse seiner Exfrau ein, kontrollierte auf dem kleinen Schirm, dass sie richtig geschrieben war. Dann hielt er einen Moment inne, versuchte, sich ins Gedächtnis zu rufen, was er sagen wollte. Es war so viel. Zehn Minuten würden nicht reichen.
    Zumal es ihn einige Anstrengung kosten würde, sie davon zu überzeugen, ihm zu glauben.
    Gut. Am besten, er fing einfach an. Ehe sich die Gedanken in seinem Kopf verknoteten. Er drückte die Aufnahmetaste, fixierte den kleinen Punkt im Objektiv der Kamera und sagte: »Hallo Irene. Ich bin’s. Bitte lösch diese Mail nicht gleich, sondern lass mich erklären, warum ich dich kontaktiere und warum auf diese Weise.«
    Es war alles so lange her. Vielleicht war das die glücklichste Zeit seines Lebens gewesen, an der Universität … Aber er hatte ja unbedingt in die Politik gehen müssen, hatte es in Kauf genommen, dass seine Ehe daran zerbrochen war.
    Bjornstadt fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht. »Ich weiß nicht, was du gedacht hast, als du das erste Mal gehört hast, dass ich den Vorsitz des Raumfahrtausschusses übernehme. Ausgerechnet ich, der ich von Weltraumfahrt so gut wie nichts verstehe. Ich, der ich in meinem ganzen Leben nur einen einzigen Raumflug unternommen habe und auch der ging nur bis zur McAuliffe Station und zurück … Aber so geht das manchmal in der Politik. Du erinnerst dich sicher, dass mein eigentlicher Ehrgeiz dem Finanzministerium galt. Daran hat sich seither nichts geändert. Ich dachte, ehrlich gesagt, im Raumfahrtausschuss ließen sich am ehesten Möglichkeiten für dramatische Einsparungen finden – eine naive Vorstellung, wie ich heute weiß. Ich hatte gehofft, mich rasch profilieren und dann auf den Posten des Finanzministers wechseln zu können …« Er seufzte. »Wozu erzähle ich dir das alles? Weil ich will, dass du verstehst.«
    Er sah auf seine Hände hinab. »Im Grunde begann alles, aus dem Ruder zu laufen, als ich auf den unseligen Gedanken kam, die Marssiedlung zu schließen. Wobei ich mir gar nicht mehr sicher bin, ob es nicht Tom Pigrato war, der damalige Statthalter, der mich auf diese Idee brachte … Ist ja auch egal. Jedenfalls, ich stellte eine Beispielrechnung auf – was die Marssiedlung die Erde jedes Jahr kostet und wie man mit ihrer Schließung das Haushaltsdefizit bereinigen könnte – und legte sie zuerst ein paar Abgeordneten vor, von denen man sagte, sie stünden der Heimwärtsbewegung nahe. Leute, die dieses Vorhaben unterstützen würden und die anfingen, es ernsthaft zu diskutieren. Auf den Fluren und Gängen, in der Cafeteria und

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