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Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Titel: Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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junge Mädchen mit den rostbraunen Locken –, aber es gehörte nicht viel dazu zu erkennen, dass die Fremden auf etwas warteten.
    Eine halbe Stunde verstrich quälend langsam, in der sich die Marssiedler fragten, was als Nächstes passieren werde. Dann wollte jemand wissen, ob es etwas zu bedeuten habe, dass der kleine Turm wieder undurchsichtig geworden sei.
    »Wie bitte?«, fuhr Caphurna auf.
    Er stürmte über das Plateau, seine Assistenten im Schlepptau. Nach kurzer Untersuchung stand fest, dass der kleine Turm tatsächlich nicht nur wieder unpassierbar geworden war, sondern sich auch wieder drehte.
    »Er sucht eine Gegenstelle«, konstatierte der Wissenschaftler und rief, an den Journalisten gewandt: »Mister Van Leer, was sagen Ihre Kameras? Ist irgendetwas mit der Cydonia-Station?«
    »Von dort haben wir gerade keinen Empfang«, erwiderte der. »In einer halben Stunde wieder.«
    Einer der Assistenten winkte aufgeregt. »Er wird wieder langsamer! Stillstand in wenigen Minuten!«
    Sie warteten. Caphurna wurde seine Gewohnheit bewusst, sich in Momenten der Nervosität den Oberlippenbart glatt zu streichen: Seine Hand scheiterte bei diesen Versuchen nur jedes Mal an seinem Helm.
    Dann – Stillstand. Silberflirren, diesmal innerhalb des Turms. Licht. Und dann ein Blick auf eine Landschaft, die sie schon einmal gesehen hatten: die Erde.
    Ein mächtiger Akkord orgelartiger Töne ließ die Männer und Frauen, die um den kleinen Turm herumstanden, zusammenzucken. Als sie sich umdrehten, sahen sie, dass die Falaner sich auf den Turm zubewegten.
    »Sie haben noch etwas zu erledigen«, erklärte Elinn.

30
    Der Abschied der Hüter
    Mittlerweile waren es weit über zweihunderttausend Demonstranten aus aller Welt, die sich vor dem Bauplatz im Grenzgebiet zwischen den Regionen Kenia und Tansania versammelt hatten. Was mit ein paar Zelten begonnen hatte, war mittlerweile eine regelrechte Zeltstadt geworden, mit Sanitärcontainern, Wasserversorgung aus Tankwagen und einer Vielzahl fahrender Händler und Imbissbuden aller Art. Über den Zelten, den wartenden, diskutierenden, schlafenden, musizierenden oder picknickenden Menschen leuchteten Hologrammparolen aus tragbaren Projektoren und wehten simple Transparente im Abendwind.
    Die Nachricht vom Auftauchen des blauen Turms in der Mitte der Betonplatte verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Im Nu war alles auf den Beinen und strömte auf den Zaun zu, der das Areal umgab. Die Wachleute dahinter genauso wie die Demonstranten davor verfolgten das Geschehen mit grimmigen Blicken – und zugleich verunsichert, denn nicht wenige von ihnen verteufelten dieses monströse Bauwerk, das die Außerirdischen von der Erde fernhalten sollte. Im Hintergrund, bei den Baracken, in denen die Wachen untergebracht waren, sah man Leute hitzig diskutieren. Einige Männer mit einer Menge Abzeichen an den Uniformen telefonierten unablässig und fuchtelten dabei aufgeregt mit den Händen.
    Dann rief eine helle, durchdringende Stimme: »Da! Im Turm bewegt sich etwas!« Ein ausgestreckter Arm über der Menge, dem alle Blicke folgten. Und so wohnten Hunderttausende dem Spektakel bei, wurden Augenzeuge der Ankunft der Aliens auf der Erde. Vor dem blauen Turm, der nur etwa zehn Meter hoch aufragte und auf der riesigen, kahlen Betonplatte ganz klein und verloren wirkte, waren fremdartige Gestalten erschienen – grazil und zerbrechlich wirkend und doch von einer eigenartigen Anmut, die alle in ihren Bann schlug.
    Es war ein vertrautes Gefühl, den Turm zu passieren. Auf die Erde ging es, auf diesen fremden Planeten, für den sie und ihre Marslungen nicht gemacht waren. Elinn wappnete sich gegen den Schlag der Schwerkraft, dreimal stärker, als sie es gewohnt war – doch der Schlag blieb aus. Sie trat gemeinsam mit den sie weit überragenden fremden Wesen auf die Fläche jenseits der Passage hinaus und sah den blauen Himmel der Erde über sich, ohne sich schwerer zu fühlen als gewöhnlich.
    Elinn merkte, dass sie unwillkürlich den Atem angehalten hatte, und atmete aus. War das der Grund, warum sich die Falaner damals auf dem Mars niedergelassen hatten und nicht direkt auf der Erde: die niedrigere Schwerkraft dort? Sie betrachtete die filigranen Körper der fremden Wesen, ihre dünnen Gliedmaßen … Schon möglich, oder? Sie würde mit Professor Caphurna darüber sprechen müssen.
    Einer der Falaner, den sie inzwischen an der Form seines Kopfes und einem dunklen Fleck auf dem ansonsten makellosen braungelben

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