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Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Titel: Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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schimmernder Punkt erschien vor Elinns Gesicht. Sie verstand, dass sie sprechen sollte. Sie lauschte, versuchte, in Worte zu fassen, was die dröhnenden Klänge in ihr auslösten.
    »Sie sagen, sie haben über uns gewacht«, sagte sie, flüsterte es fast, aber jedes ihrer Worte schallte weit über die Ebene. »Über unsere Anfänge. Und auch noch lange danach. Sie sagen, es sei ein schmerzhaftes Opfer gewesen, das sie für uns gebracht haben … aber sie denken jetzt, dass es sich gelohnt hat.«
    Sie hörte das, was sie gesagt hatte, verklingen und dann trat auf einmal eine allumfassende Stille ein, eine geradezu beeindruckende Stille, wenn man bedachte, wie viele Menschen anwesend waren.
    Der Präsident hinter seinem Pult räusperte sich. »Ah ja. Richtig.« Jetzt klang er nicht wie ein Politiker, jetzt klang er ganz normal. »Das war wirklich ein unerhörtes Opfer. Ich möchte mich im Namen aller Menschen bedanken. Danke, dass Ihr unsere Hüter wart.«
    Die Leute hinter dem Zaun applaudierten. Einige der Wachleute auch.
    Wieder die Klänge der Falaner, tiefe Akkorde, die Elinn durch und durch gingen, so klare Bilder in ihr wachriefen wie noch nie.
    »Sie sagen … wenn sie gehen, werden die Türme stehen bleiben. Wenn wir eines Tages verstehen, wie man sie steuert … wie man die Sternenstraßen benutzt … dann werden wir in der Galaxis willkommen sein.« Was Elinn sah, war mehr als das, aber sie fand nicht die Worte, um es auszudrücken. Dabei hätte sie all diese Menschen nur zu gern teilhaben lassen an den Bildern in ihr … Bildern von Türen in unermessliche Räume, die ihnen offen stehen würden … Bilder eines ungeheuren Netzwerks, größer, als man es fassen konnte, unauslotbar, weil niemand so lange lebte, um es jemals ganz zu verstehen … Bilder von Lebensadern, die alle Sterne, alle Welten miteinander verbanden … S ternenstraßen – das war so ein kleines, armseliges Wort für das, was diese Passagen wirklich waren, wozu die Türme Zugang verschafften. Wenn sie die Theorien der Wissenschaftler gehört hatte, was diese Passagen waren und wie sie funktionierten, dann hatte das immer geklungen, als dächten sie im Grunde, dass es sich um eine Art faulen Zauber, einen raffinierten Trick handelte, die gewaltigen Distanzen im Universum zu überwinden. Doch das stimmte nicht. Die Sternenstraßen waren eine Heimat, waren eine Dimension, die sich das Leben im Universum geschaffen hatte, um sich auszutauschen und miteinander zu verbinden.
    Die Menschen applaudierten immer noch, schwenkten Plakete, jubelten. Wie sie erst gejubelt hätten, wenn sie gesehen hätten, was Elinn sah! Sie fühlte sich unzulänglich und es tat ihr leid, die Botschaft der Falaner nicht so ausdrücken zu können, wie sie es verdient gehabt hätte. Aber das lag auch daran, dass es die Worte für viele der Dinge, die Elinn sah, überhaupt nicht gab.
    Schließlich, in den anhaltenden Applaus hinein, veränderten sich die Klänge, die die Falaner ausstrahlten, wurden beinahe zu so etwas wie einer Stimme. Man meinte, aus all dem Dröhnen die Worte »Wir warten auf Euch«, herauszuhören.
    Daraufhin kannte der Jubel kein Halten mehr. Die Falaner wandten ihre Köpfe in alle Richtungen, bedächtig auf und ab nickend, und endlich wandten sie sich wieder dem Turm zu.
    Es war Zeit zu gehen.
    »Dad sagt, sie kommen uns jetzt mit dem Shuttle der SAGITTARIUS ALPHA abholen«, berichtete Urs. »Weil man die Radioaktivität bis hinauf in die Umlaufbahn messen kann. Er meint, die Raumanzüge schützen zwar, aber vielleicht nicht genug.«
    »Ich hatte sowieso nicht vor, zur Siedlung zurück zu laufen«, meinte Ariana und hob den Kopf. Sie standen vor dem blauen Turm und verfolgten, was sich auf der anderen Seite – das hieß: auf der Erde – ereignete. »Da. Sie kommen zurück!«
    Elinn und ihre Falaner drehten sich um, Elinn winkte noch einmal … Sie würde ja wohl dran denken, ihren Raumhelm wieder aufzusetzen? Ja, jetzt packte sie ihre Lockenmähne mit jenem Griff, an dem allein Ariana sie jederzeit erkannt hätte, stopfte sie unter den Halsring und stülpte den Helm über.
    »Die wird Augen machen«, meinte Urs.
    Ariana grinste. »Nicht halb so große wie Ronny.«
    Elinn machte tatsächlich Augen, als sie zusammen mit den Falanern wieder durch den Turm auf den Mars zurückgekehrt war. »Oh«, stieß sie hervor, als sie durch die bläuliche schimmernde Wand getreten war, und legte den Kopf in den Nacken.
    Seit einer Viertelstunde etwa hing es

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