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Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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gesagt hatte, als sie langsam in den Kohlenkeller fielen. Montag war nicht immer, wie er jetzt ist.
    »Sei geheilt!«, sagte Arthur ruhig. »Im Körper und im Geiste.«
    Montag sah perplex auf, während das Vermächtnis ärgerlich auf und ab hüpfte und etwas donnerte, das Arthur nicht beachtete. Er beobachtete, wie die Löcher in Montags Körper zu Stecknadelkopfgröße schrumpften. Sogar Montags Kleider nähten und webten sich wieder zu, doch sie waren nicht so fein wie seine vorigen, und auch sein Ge sicht war nicht mehr so schön. Aber Arthur bemerkte, dass seine Augen freundlicher blickten und Lachfältchen hatten. Er sah zu Arthur auf und senkte dann erneut das Haupt.
    »Ich bitte um Vergebung, Herrscher«, sagte er. »Ich weiß nicht, warum ich getan habe, was ich tat. Aber ich danke Euch für mein neues Leben.«
    »Nächstenliebe ist eine arbeitsintensive Tugend«, erklärte das Vermächtnis verstimmt, »und man weiß nie, was dabei herauskommt. Aber ich denke einmal, wir können es so belassen.«
    »In der Tat«, ließ sich eine Stimme vernehmen. »Ich bin sicher, dass es für alle Betroffenen böse enden wird!«
    Alle fuhren herum und sahen gerade noch, wie sich die Tür eines sehr kleinen, engen Aufzugs zuschob, der nicht größer als eine Telefonzelle war. Eine Klingel schrillte, und der Aufzug schoss nach oben und verschwand im Inneren einer Lichtsäule, die das goldene Netz problemlos durchbohrte.
    »Pravuil!«, rief Susi. »Ich dachte, ich hätte diesen kleinen Kriecher abserviert!«
    »Unglücklicherweise nicht, wie es scheint«, erwiderte das Vermächtnis. »Er muss mehr sein, als er scheint. Ein Spion für einen der Morgigen Tage, Fluch ihren verräterischen Herzen! Aber hier und jetzt können sie nichts unternehmen; sie sind durch den Vertrag mit dem frühe ren Herrscher des Unteren Hauses gebunden. Sie können sich weder hier einmischen, noch an irgendeinem Montag in den Sekundären Reichen, denn die sind jetzt dein Be reich, Arthur. Jedenfalls werden wir uns zu gegebener Zeit mit den Morgigen Tagen befassen. Aber zuerst müssen wir hier einen soliden Anfang machen. Ah, hier kommt unser Verbündeter, Abenddämmerung! Und mit ihm kommen Mittag und Morgengrauen, um um ihre jämmerliche Existenz zu flehen.«
    Tatsächlich kamen gerade die drei Hauptdiener von Herrn Montag um die Ecke der Villa, zuvorderst Abend dämmerung, dicht dahinter mit Arme-Sünder-Miene Mit tag, die beide keine Spuren ihres Kampfes zeigten, gefolgt von einem Schwarm von Inspektoren, Portiers und anderen Bürgern, alle unbewaffnet bis auf die Mit ter nächtlichen Besucher, die sie umringten und ihre Peit schen stolz zum Gruß erhoben hatten. Ihnen auf dem Fuße folg te Morgengrauen.
    Besorgnis und Furcht zeichneten sich auf ihren Gesichtern ab, ihre Schritte wurden langsamer. Arthur erhob den Schlüssel, und alle blieben stehen. Er senkte ihn wieder und blickte sie an.
    »Ich schlage vor, dass du Abenddämmerung in seiner Position bestätigst«, sagte das Vermächtnis. »Was Mittag betrifft, halte ich es für das Beste, wenn ich mich vorläufig …«
    Arthur schüttelte den Kopf. »Ich werde nicht Herrscher des Unteren Hauses bleiben.«
    »Aber das musst du!«, wies ihn das Vermächtnis em pört zurecht. »Diese Position kannst du nicht einfach aufgeben!«
    »Meinen Sie, dass ich nicht darf oder dass es tatsächlich nicht möglich ist?«, hakte Arthur nach.
    »Es ist unmöglich!«, beharrte das Vermächtnis. »Du bist der Erbe! Von mir erwählt, durch bestandene Prü fungen bestätigt! Und hier gibt es noch viel zu tun!«
    »Ich habe Ihnen vorher erzählt«, sagte Arthur, »dass ich ein Heilmittel für die Seuche auf meiner Welt brau che. Das ist alles, was ich will. Ein Heilmittel und nach Hause gehen.«
    »Du kannst nicht in die Sekundären Reiche zurückkehren«, erwiderte das Vermächtnis unbeirrt. »Oder die Krankheit kurieren. Erinnere dich an das Ursprüngliche Gesetz. Keine Einmischung ist statthaft, auch keine Einmischung, um eine Einmischung wiedergutzumachen.«
    Arthur sah auf den grünen Frosch hinab. Wut stieg in ihm auf, und er hob langsam den Schlüssel. Er würde ihn auf das Vermächtnis niedersausen lassen …
    Nein. Das ist nicht die richtige Art, eine Sache anzupacken, dachte Arthur. Ich muss Ruhe bewahren. Das Vermächtnis ist gerissen; ich muss mich an mein Ziel herantasten.
    »Sie haben gesagt, ich könnte«, meinte Arthur kalt. »Erklären Sie das!«
    »Nein, ich habe impliziert, dass du das kannst, indem

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