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Die Schlüssel zum Königreich 02 - Grimmiger Dienstag

Die Schlüssel zum Königreich 02 - Grimmiger Dienstag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 02 - Grimmiger Dienstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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zu seinen Füßen. Er blickte es wütend an und ballte die Fäuste.
    »Was?!«, raste er. »Ihr hier ! Das werde ich bald regeln!«
    »Das glaube ich nicht«, meinte das Vermächtnis, und dieses eine Mal war Arthur froh, die arrogante selbstzufriedene Stimme zu hören. »Ihr habt mich einmal ausgetrickst – das wird mir nicht noch mal passieren. Außerdem habe ich eine Vorsichtsmaßnahme ergriffen und Beistand angeworben.«
    Die Büsche teilten sich, und hervor trat Tom, die Harpune in der Hand. Er nickte Grimmigem Dienstag knapp zu und streckte die Hand aus, um Arthur hochzuhelfen.
    »Ihr seid an mich gebunden, Kapitän!«, knurrte Grimmiger Dienstag wütend und hob beide Hände. »Bei der Macht des Zweiten Schlüssels …«
    »Die ich Euch hiermit offiziell entziehe«, schnitt ihm das Vermächtnis das Wort ab. »Ich widerrufe Euren Status als Treuhänder bis zur weiteren Klärung der Sachlage.«
    Grimmiger Dienstag schüttelte den Kopf. »Das könnt Ihr nicht! Das werde ich nicht erlauben! Ich erlaube niemandem, mir Sachen wegzunehmen! Was mein ist, wird für immer mein bleiben!«
    »Eure rußige alte Augenbraue hat schon das Gegenteil bewiesen, indem sie einen Haufen von Euerm Zeugs aufgefressen hat«, mischte sich Susi ein, die sich schwankend erhoben hatte. Sie blutete aus der Nase, schien aber ansonsten wohlauf zu sein. Grimmiger Dienstag ging einen Schritt auf sie zu und erhob die Hand, besann sich aber, als Tom das Gleiche mit seiner Harpune tat.
    »Eure Wünsche sind nicht von Belang, Lord Dienstag«, erklärte das Vermächtnis. »Ich habe gesprochen. Zwar bin ich noch nicht bereit, eine Entscheidung in der Angelegenheit des Rechtmäßigen Erben zu fällen, aber klar ist, dass Ihr die Macht des Zweiten Schlüssels nicht weiter in Händen halten dürft.«
    »Ihr werdet es dennoch gestatten müssen«, widersprach Grimmiger Dienstag mit kalter Genugtuung. Er deutete auf die aufsteigenden Raketen. »Dies sind Notsignale aus den Tiefen meiner Grube. Die Glocken bestätigen es, ebenso wie es die Schreie meiner ehemaligen Arbeiter tun werden: Das Nichts bricht durch. Nur ich kann es eindämmen, und ich benötige die Macht des Zweiten Schlüssels, um es zu tun. Aber ich will Euch entgegenkommen: Ihr dürft alle mein Reich unbehelligt verlassen – ich werde Euch nicht aufhalten.«
    »Der Ausbruch von Nichts ist nicht meine Angelegenheit«, fuhr das Vermächtnis ungerührt fort. »Ich werde eine Untersuchung in die Wege leiten bezüglich des Rechtmäßigen Erben, und sobald ich alle relevanten Dokumente gesichtet und die für den Fall wichtigen Zeugen gehört habe, wird sich derjenige, dem der Zweite Schlüssel zugesprochen wird – ob Ihr oder ein anderer – um das Nichts kümmern. Wir dürfen nicht überstürzt vorgehen; Besonnenheit ist eine Tugend, wie ich immer zu sagen pflege.«
    Der letzte Teil der Rede ging etwas verloren, weil außer dem Vermächtnis jeder auf die Leuchtraketen und die Nichtsbrocken starrte, die bereits auf die Pyramide fielen, trotz der reinigenden Winde.
    »Uns bleibt keine Zeit für eine Untersuchung«, stellte Tom fest. »Erklärt Arthur zum Erben; er muss nach unten gehen und das Nichts zurücktreiben! Grimmigen Dienstags Tage sind gezählt.«
    Der Sonnenbär seufzte und schien eine weitere Rede beginnen zu wollen, als hundert Meter über ihnen ein besonders großer Brocken Nichts auf das Glas stürzte. Er rutschte daran herab und vereinigte sich mit mehreren anderen Brocken; sie wanden und umschlangen sich, bis daraus ein Nichtling entstand, ein großer Nichtling mit annähernd menschlichem Kopf und Oberkörper auf dem Unterleib einer Grille. Die bizarre Erscheinung war über und über mit dicken, steifen Haaren bedeckt. Er rieb die Hinterbeine aneinander und schickte sich an, mit seinen dornenartigen Fortsätzen an den Ellbogen das Glas zu bearbeiten.
    »Einer hier, eintausend unten«, sagte Grimmiger Dienstag. »Und überall Rohnichts, das an den Fundamenten des Hauses frisst. Bestätigt mich in meinen Befugnissen, Höchstehrenwertes Vermächtnis, und ich werde diese Fundamente sichern, so wie ich es immer getan habe.«
    »Sie selbst haben doch erst für Ihre eigenen, gierigen Zwecke dort geschürft und dabei Bürger als Sklaven benutzt!«, stellte Arthur voller Entrüstung klar. Er holte tief Luft, tiefer, als er es jemals zu Wege gebracht hatte, und blickte zum Vermächtnis hinab. »Ich will nicht der Erbe sein«, fuhr er fort. »Ich will den Zweiten Schlüssel gar nicht tragen.

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